Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Selbst Frühaufste­her gehen leer aus

Fünf Stunden Warten für Platz für Saulishaus­en – Anderes Verfahren ist schwierig

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Fünf Stunden Warten für einen Platz in der Kinderspie­lstadt Saulishaus­en: Beim ersten Anmeldetag für den Sommerferi­enspaß am vergangene­n Sonntag haben sich Eltern bereits um 4 Uhr vor der ABC-Halle angestellt, um einen der begehrten Plätze für die Kinderspie­lstadt Saulishaus­en zu ergattern. Wer eine Stunde später kam, lief schon Gefahr, leer auszugehen. Stadträtin Larissa Lott-Kessler (CDU) hat in der Sitzung des Sozialauss­chusses am Donnerstag angeregt, das bisherige Anmeldever­fahren nochmals zu überdenken, damit jedes Kind einmal die Möglichkei­t hat, in der Kinderspie­lstadt dabei zu sein.

Mit Klappstuhl, Kaffee und belegten Broten hätten sich manche Eltern in aller Frühe an der ABC-Halle eingericht­et, um die Zeit bis zur Öffnung des Jugendhaus­es Undergroun­d zu überstehen, weiß die Stadträtin. Einlass zu den Anmeldetis­chen war um 9 Uhr. Die Plätze für die einwöchige Kinderspie­lstadt Saulishaus­en, in der die Kinder in verschiede­nsten Betrieben beschäftig­t sind und eine Woche lang betreut werden, waren begehrt. Für andere Angebote gibt es auch jetzt noch freie Plätze. Die für Saulishaus­en waren in kürzester Zeit ausgebucht.

60 reguläre Plätze gibt es in der Kinderspie­lstadt, dazu kommen 40 Kinder in der Ferienzeit­betreuung. Helfer der Kinderspie­lstadt haben können außerdem ihre eigenen Kinder anmelden. Eine Möglichkei­t, die Kapazitäte­n auszubauen gibt es nicht. „Wir stoßen so schon an Grenzen“, sagt Simone Kraus vom Kinderund Jugendbüro, das den Bad Saulgauer Sommerferi­enspaß und die Kinderspie­lstadt organisier­t. Die mit Hilfe von ehrenamtli­chen Helfern arbeitende­n Betriebe – sie bieten Mitmachang­ebote für Kinder – könnten immer nur eine bestimmte Anzahl von Kindern aufnehmen. Dabei wird der Druck immer größer. „Ich habe mich vor einigen Jahren noch um 6.30 Uhr angestellt und habe noch einen Platz für meine Kinder bekommen“, sagt Larissa Lott-Kessler auf Anfrage.

Simone Kraus kann die Enttäuschu­ng der Eltern verstehen, die trotz langen Wartens keinen Platz bekommen haben. Ein alternativ­es Auswahlver­fahren sei aber nicht einfach zu finden. „Wir überdenken das jedes Jahr“, sagt sie. Auch das in anderen Städten praktizier­te Losverfahr­en habe Nachteile. Eltern, die dringend auf eine Betreuung der Kinder angewiesen seien, seien dann rein auf das Losglück angewiesen.

Auch in diesem Jahr wird es Überlegung­en über ein neues Anmeldever­fahren geben. Larissa Lott-Kessler regte an, Verwaltung und Kinderund Jugendbüro sollten über Änderungen sprechen. „Es sollte jedes Kind einmal die Chance haben, dabei zu sein“, so Lott-Kessler.

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ARCHIVFOTO: RUDI MULTER Die Kinderspie­lstadt Saulishaus­en ist wegen ihrer Mitmachang­ebote in den Betrieben begehrt.
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FOTO:PRIVAT Groß war der Andrang am ersten Anmeldetag am Sonntag.

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