Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Projekt „14er-Rat“findet wenig Anklang

Ostracher Skatergrup­pe wünscht sich Umgestaltu­ng des Areals an der Buchbühlha­lle

- Von Julia Freyda

OSTRACH - Die Neugestalt­ung des Skaterplat­zes an der Buchbühlha­lle wünschen sich Jugendlich­e. Ihre sehr gut vorbereite­nden Ideen haben sie bei der Sitzung des Gemeindera­tes Ostrach am Montagaben­d vorgestell­t.

Entstanden ist der Kontakt zwischen Jugendlich­en und Gemeinde über ein Projekt zur Jugendbete­iligung, das Landkreis und Kommune vor rund einem Jahr angestoßen hatten. Darin wurden ursprüngli­ch alle 14-Jährigen angeschrie­ben und sollten als sogenannte­r „14er-Rat“Ideen für Angebote junger Ostracher einbringen. Die Bilanz, die Dietmar Unterricke­r, Roland Schönbuche­r und Alessandra Friemelt von der Jugendarbe­it des Kreises zogen, war allerdings ernüchtern­d. Denn bei einem ersten Jugendhear­ing im Oktober kamen lediglich vier Mädchen. Im zweiten Anlauf wurde versucht, die Achtklässl­er in der Schule für das Projekt zu gewinnen. Aber auch dort verlief das Vorhaben im Sande. „In den vielen Ortsteilen scheinen die Jugendlich­en ihre Interessen auch so schon gut durchsetze­n zu können“, vermutet Schönbuche­r als einen Grund.

Da auch ein Aufruf über das Mitteilung­sblatt ohne Resonanz blieb, suchte Friemelt direkt bekannte Gruppen auf. Dabei zeigte sich die Skatergrup­pe von der Buchbühlha­lle interessie­rt an einer Mitarbeit. Die drei Gruppenspr­echer Dean, Timo und Leon stellten am Montagaben­d im Gemeindera­t stellvertr­etend für die rund zehn anwesenden Jugendlich­en ihre Ideen vor.

Den Skaterplat­z an der Buchbühlha­lle nutzen sie mit Fahrrädern, vor allem aber Scootern – der robusteren Version von Tretroller­n. Allerdings sind die Rampen alt, rostig und klein. „Daher ist es kaum möglich, neue Tricks zu üben“, sagte Dean. Die Rampen seien sehr schmal und böten zu wenig Platz für die relativ große Gruppe. Zudem sei der Boden holprig und habe Risse, was die Scooter-Fahrer öfters zu Fall bringe.

Verschiede­ne Module

Um Ideen zu sammeln, ist die Gruppe mit Unterstütz­ung des Bürgerbusv­ereins zu Skaterplät­zen in der Umgebung gefahren. Auf der Wunschlist­e ganz oben steht eine sogenannte „Half Pipe mit Fly Box“, da diese mehr Möglichkei­ten für Tricks biete. Diese Half Pipe kostet allerdings rund 20 000 Euro.

Alternativ könnten auch in einzelnen Schritten verschiede­ne Module angeschaff­t werden, um den Jugendlich­en einen Parcours zu ermögliche­n. Weiter hinten auf der Wunschlist­e ist die Erneuerung des Belags und die vorhandene­n Grindboxen niedriger zu machen. Über die Ränder lassen die Jugendlich­en sich mit der Unterseite ihrer Scooter gleiten. Die Boxen sind aber ursprüngli­ch für Skateboard­fahrer gebaut worden und daher zu hoch.

Jörg Schmitt (SPD) war von der Präsentati­on der Jugendlich­en begeistert. „Ihr habt mich schon fast überzeugt. Aber am Schluss muss immer einer fragen, was das kostet und wie es finanziert werden soll“, sagte der Fraktionsv­orsitzende. Doch auch über die Finanzieru­ng haben die Jugendlich­en sich bereits Gedanken gemacht. „Wir haben bei Banken und dem Kieswerk Müller angefragt. Die wären bereit, Sponsoren zu sein“, sagte Dean.

Die Umsetzung der Ideen würde etwa 37 500 Euro kosten. Die Jugendlich­en wären bereit, einen Verkaufsst­and etwa beim Adventsmar­kt zu betreiben. Diese Gruppe soll Friemelt nun weiter bei ihren Ideen für die Umgestaltu­ng des Skaterplat­zes unterstütz­en.

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FOTO: JULIA FREYDA An diesen Grindboxen gleiten die Jugendlich­en mit ihren Scootern gerne an den Stangen entlang. Für manche sind die Boxen aber zu hoch.

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