Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Daniel Burk wird neuer evangelischer Pfarrer
Der 30-Jährige tritt im September die Nachfolge von Hans Wirkner in Pfullendorf an – Zumindest ein Jahr lang
PFULLENDORF - Daniel Burk wird Nachfolger von Pfarrer Hans Wirkner bei der evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf – zumindest vorübergehend. Wie Dekanin Regine Klusmann im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“berichtet, stellt sich der Pfarrer im Probedienst-Einsatz ab dem 1. September seiner neuen Aufgabe. Damit gibt es einen nahtlosen Übergang, sodass die Kirchengemeinde keinerlei Einschränkungen zu spüren bekommt.
Im April hatte Hans Wirkner bekannt gegeben, dass er zum 1. September Militärseelsorger für die Bundeswehr-Standorte Pfullendorf und Stetten am kalten Markt wird. Damit geht der evangelischen Kirchengemeinde ihr Pfarrer verloren, der gemeinsam mit seiner Familie auch das Pfarrhaus verlassen wird. Doch mit Daniel Burk gibt es inzwischen einen direkten Nachfolger. „Herr Burk ist Pfarrer im zweijährigen Probedienst-Einsatz. Dieser ist mit dem Referendariat bei angehenden Lehrern vergleichbar“, sagt Regine Klusmann, Dekanin des evangelischen Kirchenbezirks ÜberlingenStockach.
Das erste Jahr seines Probedienstes hat Daniel Burk in der Kirchengemeinde Überlingen bereits absolviert. Für das zweite Jahr schickt die evangelische Kirche den 30-Jährigen jetzt nach Pfullendorf: „Pfarrer im Probedienst können sich noch nicht frei bewerben“, sagt Regine Klusmann. Sie seien auch noch nicht vollumfänglich für alle Aufgabengebiete verantwortlich. „Erst, wenn die beiden Jahre Probedienst vorbei sind, können sich die Betroffenen frei bewerben – natürlich auch dort, wo sie bereits den Probedienst absolvieren“, sagt Klusmann.
Hermann Billmann unterstützt
Aufgaben wie Gottesdienste, Trauungen oder Beerdigungen wird Daniel Burk in Pfullendorf bereits übernehmen. „Er darf aber zum Beispiel keine Rechnungsanweisungen unterschreiben“, sagt Regine Klusmann. Das werde Hermann Billmann, ehemaliger Pfullendorfer Pfarrer im Ruhestand, erledigen. Auch darüber hinaus werde Billmann seinen jungen Kollegen begleiten. Ausgenommen ist die Verantwortung für den Kindergarten der Kirchengemeinde, das evangelische Kindertagheim. Dessen Verwaltung übernimmt Regine Klusmann selbst – zusammen mit Susanne Sargk, die beim Verwaltungs- und Serviceamt Schwarzwald-Bodensee für die Kindertagesstätten zuständig ist.
„Herr Billmann sitzt ja auch im Pfullendorfer Gemeinderat“, sagt Regine Klusmann. Um Interessenskonflikte beziehungsweise die Gefahr der Befangenheit von vornherein auszuschließen, falle das Kindertagheim nicht in Hermann Billmanns Zuständigkeitsbereich. Pfarrer Hans Wirkner hatte sich bereits seit Jahren für einen Neubau des Kindergartens eingesetzt, der in einem maroden Gebäude untergebracht ist. Bislang scheiterte der Neubau allerdings an der Finanzierung durch Stadt und Kirchengemeinde, sodass sich der Gemeinderat weiterhin mit dem Thema befassen muss.
Dass Daniel Burk nahtlos die Aufgaben von Hans Wirkner übernehmen kann, freut Regine Klusmann aus mehreren Gründen. „Damit haben wir zum Beispiel ein Jahr Zeit gewonnen, um uns eine langfristige Lösung zu überlegen“, sagt die Dekanin. Vielleicht wird sie sich dieser Frage aber ja auch gar nicht erst stellen müssen. „Die Kirchengemeinde und Herr Burk haben jetzt Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen“, sagt Klusmann. Seien beide Seiten einverstanden, könnte der Pfarrer gegebenenfalls auch nach seinem Probedienst in Pfullendorf bleiben. „Mit dem Kirchengemeinderat in Pfullendorf ist abgesprochen, dass wir uns im Januar oder Februar 2019 wieder zusammensetzen“, sagt Regine Klusmann. „Dann überlegen wir gemeinsam, wie es weitergehen könnte.“