Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Brandschutz treibt die Kosten in die Höhe
Parallele Maßnahmen neben der Sanierung der Lüftungsanlage in Braunenweiler
BAD SAULGAU - Der Gemeinderat Bad Saulgau hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend im Foyer der Stadthalle für die Erneuerung der Lüftungsanlage im Bürgersaal in Braunenweiler abgestimmt. Er genehmigte außerdem eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 90 000 Euro. Die Gesamtkosten für die Sanierung und die gleichzeitig notwendig gewordenen Brandschutzmaßnahmen betragen etwa 240 000 Euro. Die Umsetzung soll bis Ende dieses Jahres erfolgen.
„Die mehr als 30 Jahre alte Lüftungsanlage hat ihre natürliche Lebenserwartung überschritten“, sagte Bad Saulgaus Stadtbaumeister Pascal Friedrich in der Gemeinderatssitzung. Sie sei dringend sanierungsbedürftig, weil wesentliche Komponenten der Anlage veraltet und nicht mehr funktionstüchtig seien. Dies betreffe insbesondere Ventilatoren und Gehäusedichtungen. Außerdem fehlt eine Wärmerückgewinnung, die aus energetischer Sicht unumgänglich ist. Aufgrund der zu erwartenden hohen Kosten für einen kom- pletten Austausch der Anlage untersuchten Verwaltung und Planer mehrere Varianten. Das Ergebnis: „Die einzige wirtschaftliche und technische Lösung ist die komplette Erneuerung der Anlage“, so Friedrich. Dadurch erlischt aus Sicht des Brandschutzes der Bestandsschutz für die vorhandene Anlage, sodass sie nicht mehr im Heizraum aufgestellt werden kann. Der vorhandene Lagerraum muss stattdessen zur Lüftungszentrale umfunktioniert werden.
Mängel werden festgestellt
Parallel zu den Planungen für die Erneuerung der Lüftungsanlage hatte die untere Baurechtsbehörde im November 2017 eine Brandverhütungsschau veranlasst. Dabei wurden einige Mängel festgestellt. Das Gebäude erfüllt in Sachen Brandschutz nicht mehr die heutigen Bestimmungen. Neben der Installation einer Brandmeldeanlage müssen außerdem noch Brandschutztüren und Brandschutzverglasungen nachgerüstet werden. Die Kosten für diese brandschutztechnischen Maßnahmen betragen voraussichtlich 78 000 Euro.
Aus Sicht der Stadtverwaltung macht es Sinn, diese Brandschutzmaßnahmen und die Sanierung der Lüftungsanlage gleichzeitig auszuführen – und zwar noch bis Ende des Jahres 2018. Bei der Sanierung der Anlage und den parallel dazu stattfindenden Brandschutzmaßnahmen könnten – so Friedrich – Synergien zwischen den Gewerken geschaffen werden. Ein weiterer Vorteil: die eingeschränkte Nutzung des Bürgersaals könnte so gering wie möglich gehalten werden.
Da jedoch bei der Anmeldung für die Haushaltsmittel 2018 nicht bekannt war, was für den Brandschutz noch alles zu tun ist, wurde hierfür kein Geld eingestellt – außer 150 000 Euro für die Erneuerung der Lüftungsanlage. Benötigt werden aber 161 000 Euro. Den Auftrag für die Sanierung erhielt die Firma Tyborski als günstigste Bieterin zum Angebotspreis von knapp 125 000 Euro.
Braunenweilers Ortsvorsteher Berthold Stützle bedankte sich für die Zustimmung der Sanierung. „Das war eine endlose Geschichte. Ich bin froh, dass wir endlich einen Knopf dran bekommen.“