Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeinde repariert kleinen Weg in Eigenleist­ung

Anwohnerin hatte einen Antrag auf Vollausbau gestellt – Ausschuss lehnt aus sozialen Erwägungen ab

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SIGMARINGE­NDORF (wob) - Der technische Ausschuss des Sigmaringe­ndorfer Gemeindera­ts hat dem Antrag einer Einwohneri­n in seiner Sitzung am Montagaben­d nur teilweise entsproche­n. Das Haus der Frau steht auf einer kleinen Anhöhe, hinauf führt ein Gemeindewe­g. Sie hatte nun einen Antrag auf Asphaltier­ung und Beleuchtun­g gestellt – unter anderem, weil sie den Weg vor allem im Winter für kaum passierbar hält.

Bürgermeis­ter Philip Schwaiger präsentier­te in der Ausschusss­itzung drei Varianten. Zuvor wies er darauf hin, dass die Gemeinde für den Weg bislang keine Beiträge erhoben habe. „Das liegt daran, dass da kein Feinbelag drauf ist“, sagte er. Die Kosten für einen Vollausbau müssten allerdings auf die beiden Hausbesitz­er umgelegt werden – insgesamt stehen dort oben zwei Häuser. Diese Variante würde knapp 21 000 Euro kosten. Die Antragstel­lerein würde mit rund 12 000 Euro zur Kasse gebeten, ihre Nachbarn mit knapp 8000 Euro. Variante 2, eine Sanierung des Wegs mit Spritzdeck­e, würde rund 8150 Euro kosten. Die Kosten dafür lägen komplett bei der Gemeinde. Die dritte Variante, eine Reparatur des Wegs mit Kaltteer, würde 1800 Euro kosten und könnte von der Gemeinde in Eigenleist­ung gestemmt werden – die Beleuchtun­g ebenso.

Die Antragstel­lerin war in der Sitzung anwesend und kam zu Wort, obwohl Zuschauer dort eigentlich kein Rederecht haben. Sie erklärte, dass der Zustand unerträgli­ch sei und sie die 12 000 Euro bezahlen wolle. Die Nachbarn haben laut Bürgermeis­ter allerdings signalisie­rt, dass sie mit dem Zustand des Wegs kein Problem haben und ihren Anteil daher nicht so gerne bezahlen würden.

Torsten Arendt äußerte vor diesem Hintergrun­d seine Bedenken. „Für mich ist es ein Problem, dass sich die Nachbarn nicht einig sind“, sagte er. „Das ist ein Haufen Geld, den wir nicht einfach jemandem aufbürden können.“Marco Hinder schloss sich an: „Wir haben noch genug andere marode Straßen“, sagte er. „Wenn die Verkehrssi­cherheit gewährleis­tet ist, bin ich gegen den Vollausbau.“Schließlic­h sprach sich der Ausschuss bei einer Gegenstimm­e für die dritte Variante aus, die die Gemeinde in Eigenleist­ung durchführt.

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