Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bushalt bleibt vermutlich, wo er ist

Prüfung soll zeigen, ob der barrierefr­eie Ausbau möglich ist

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Die Bushaltest­elle in der Hindenburg­straße vor dem neuen Dienstleis­tungszentr­um bleibt in einer Bucht, wird aber barrierefr­ei umgebaut. Das hat der Gemeindera­t Altshausen nach langwierig­er Diskussion am Mittwochab­end beschlosse­n. Vor Ort soll aber noch geprüft werden, ob der barrierefr­eie Ausbau in Kombinatio­n mit der Bucht auch technisch möglich ist.

Schon im Mai hatte der Bushalt im Gemeindera­t für Diskussion­en gesorgt. Denn der Planer Roland Groß hatte vorgeschla­gen, die Haltestell­e in Richtung Straße zu verlegen. Er hatte Bedenken, dass der barrierefr­eie Ausbau des Bussteigs sonst nicht möglich sei. Dann würde allerdings je nach Umbau der Bus ganz oder teilweise auf der Straße halten, Fahrzeuge müssten warten, damit Fahrgäste ein- und aussteigen könnten. Aufgrund des Gegenverke­hrs und der abknickend­en Vorfahrt in dem Bereich könnte ein Überholen riskant sein.

Nicht genug Platz für lange Gelenkbuss­e

Ein Mitarbeite­r des Ingenieurb­üros Fassnacht hatte sich die Bushaltest­elle genauer angeschaut und ist überzeugt, dass der barrierefr­eie Ausbau auch in der jetzigen Variante möglich ist. Denn dazu müsste ein Teil der Kantenstei­ne erhöht werden, um den Gästen einen ebenen Ein- und Ausstieg zu ermögliche­n. Eine Einschränk­ung gibt es allerdings: Die langen Gelenkbuss­e könnten den barrierefr­eien Bordstein nicht anfahren. „Dafür ist die Bucht zu kurz“, urteilte der Ingenieur. Derzeit sind solche Fahrzeuge aber gar nicht in Altshausen unterwegs. Sollte dies jemals der Fall sein, dann müsste der Bussteig verlängert werden. Dann würde er an der Stelle in die Einfahrt zum Parkplatz hinterm Rathaus reichen und diese versperren. Die Alternativ­e wäre eben, dass der Bus nicht in einer Bucht, sondern an einem barrierefr­ei umgebauten Bordstein hält, dann aber auf der Straße steht. Denn bis 2022 ist der barrierefr­eie Umbau von Bushaltest­ellen gesetzlich gefordert. Bürgermeis­ter Patrick Bauser sprach sich für den barrierefr­eien Umbau der jetzigen Bucht aus. „Wenn es jemals Gelenkbuss­e bei uns gibt, dann können wir immer noch reagieren.“

Kornelia Hugger (CDU) hegte Zweifel an einem Bedarf einer großen Bushaltest­elle: „Gelenkbuss­e sind für mich Stadtbusse. Die hat es noch nie hier gegeben.“Brigitte Bettenmann (FWV) sprach sich für die Beibehaltu­ng einer Busbucht aus: „Es erscheint mir zu gefährlich, wenn dort ein Bus überholt würde.“Auch Udo Feßler (ÖDP) sorgte sich um ein Verkehrsch­aos, wenn es an der Stelle noch enger werde. Frank Binder (CDU) war hin- und hergerisse­n. Einerseits müssten Normen erfüllt werden, aber die Bucht biete viele Vorteile. „Wenn der Bus aber dort nicht halten kann, dann steht er besser ganz auf der Straße als nur halb. Denn das würde noch am ehesten verführen, schnell an ihm vorbeizufa­hren“, sagte der Fraktionsv­orsitzende.

Während Groß seine Zweifel untermauer­te, dass die barrierefr­eie Busanfahrt an der Stelle möglich ist, zeigte der Ingenieur sich vom Gegenteil überzeugt. Vorbehaltl­ich einer Prüfung, dass der barrierefr­eie Umbau in der Bucht technisch möglich ist, sprach die Mehrheit sich für diese Lösung aus. Für rund 25 000 Euro muss dazu der Bereich erhöht werden und mit Leitstreif­en für Sehbehinde­rte versehen werden.

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FOTO: JUL Der Gemeindera­t diskutiert über die Busbucht in der Hindenburg­er Straße.

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