Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Bushalt bleibt vermutlich, wo er ist
Prüfung soll zeigen, ob der barrierefreie Ausbau möglich ist
ALTSHAUSEN - Die Bushaltestelle in der Hindenburgstraße vor dem neuen Dienstleistungszentrum bleibt in einer Bucht, wird aber barrierefrei umgebaut. Das hat der Gemeinderat Altshausen nach langwieriger Diskussion am Mittwochabend beschlossen. Vor Ort soll aber noch geprüft werden, ob der barrierefreie Ausbau in Kombination mit der Bucht auch technisch möglich ist.
Schon im Mai hatte der Bushalt im Gemeinderat für Diskussionen gesorgt. Denn der Planer Roland Groß hatte vorgeschlagen, die Haltestelle in Richtung Straße zu verlegen. Er hatte Bedenken, dass der barrierefreie Ausbau des Bussteigs sonst nicht möglich sei. Dann würde allerdings je nach Umbau der Bus ganz oder teilweise auf der Straße halten, Fahrzeuge müssten warten, damit Fahrgäste ein- und aussteigen könnten. Aufgrund des Gegenverkehrs und der abknickenden Vorfahrt in dem Bereich könnte ein Überholen riskant sein.
Nicht genug Platz für lange Gelenkbusse
Ein Mitarbeiter des Ingenieurbüros Fassnacht hatte sich die Bushaltestelle genauer angeschaut und ist überzeugt, dass der barrierefreie Ausbau auch in der jetzigen Variante möglich ist. Denn dazu müsste ein Teil der Kantensteine erhöht werden, um den Gästen einen ebenen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Die langen Gelenkbusse könnten den barrierefreien Bordstein nicht anfahren. „Dafür ist die Bucht zu kurz“, urteilte der Ingenieur. Derzeit sind solche Fahrzeuge aber gar nicht in Altshausen unterwegs. Sollte dies jemals der Fall sein, dann müsste der Bussteig verlängert werden. Dann würde er an der Stelle in die Einfahrt zum Parkplatz hinterm Rathaus reichen und diese versperren. Die Alternative wäre eben, dass der Bus nicht in einer Bucht, sondern an einem barrierefrei umgebauten Bordstein hält, dann aber auf der Straße steht. Denn bis 2022 ist der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen gesetzlich gefordert. Bürgermeister Patrick Bauser sprach sich für den barrierefreien Umbau der jetzigen Bucht aus. „Wenn es jemals Gelenkbusse bei uns gibt, dann können wir immer noch reagieren.“
Kornelia Hugger (CDU) hegte Zweifel an einem Bedarf einer großen Bushaltestelle: „Gelenkbusse sind für mich Stadtbusse. Die hat es noch nie hier gegeben.“Brigitte Bettenmann (FWV) sprach sich für die Beibehaltung einer Busbucht aus: „Es erscheint mir zu gefährlich, wenn dort ein Bus überholt würde.“Auch Udo Feßler (ÖDP) sorgte sich um ein Verkehrschaos, wenn es an der Stelle noch enger werde. Frank Binder (CDU) war hin- und hergerissen. Einerseits müssten Normen erfüllt werden, aber die Bucht biete viele Vorteile. „Wenn der Bus aber dort nicht halten kann, dann steht er besser ganz auf der Straße als nur halb. Denn das würde noch am ehesten verführen, schnell an ihm vorbeizufahren“, sagte der Fraktionsvorsitzende.
Während Groß seine Zweifel untermauerte, dass die barrierefreie Busanfahrt an der Stelle möglich ist, zeigte der Ingenieur sich vom Gegenteil überzeugt. Vorbehaltlich einer Prüfung, dass der barrierefreie Umbau in der Bucht technisch möglich ist, sprach die Mehrheit sich für diese Lösung aus. Für rund 25 000 Euro muss dazu der Bereich erhöht werden und mit Leitstreifen für Sehbehinderte versehen werden.