Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Grüne Abgeordnet­e debattiere­n mit Bürgern

Grüne suchen Kandidaten für die Kommunalwa­hl 2019

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MENGEN (sz) - Zahlreiche Bürger sind am Montagaben­d der Einladung des Kreisverba­ndes der Grünen ins Hotel Baier gefolgt, um mit der Bundestags­abgeordnet­en Margit Stumpp und der Landtagsab­geordneten Andrea Bogner-Unden zu diskutiere­n. In der Grünen Bundestags­fraktion ist Stumpp Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien und Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol­genabschät­zung. Einleitend nutzte Erika Rimmele-Laux, Kreisrätin der Grünen, die Gelegenhei­t, für die Kommunalwa­hl 2019 zu werben und ermunterte mögliche Kandidaten, sich aufstellen zu lassen. Man könne im Gemeindera­t oder Kreistag mitgestalt­en und „grüne Forderunge­n“, wie die Einrichtun­g eines Landschaft­serhaltung­sverbandes oder die Positionie­rung gegen den geplanten Kalkabbau im Donautal thematisie­ren.

„Am Morgen nach dem Wahltag erfuhr ich um sechs Uhr morgens, dass ich gewählt wurde“, berichtet Margit Stumpp über ihren Einzug in den Bundestag. Als sehr positiv bezeichnet­e sie die vierwöchig­en Koalitions­verhandlun­gen, die je nach Feld mit der CSU und der FDP für die Grünen Bauchweh und für sie selbst schließlic­h ein „zurück und nicht über Los gehen“bedeuteten. Mit Blick auf die letzten 14 Tage in der bundespoli­tischen Asyldebatt­e sagte Stumpp: „Solche Zustände gab es im Bundestag noch nie.“

Flüchtling­sdebatte thematisie­rt

In der örtlichen Diskussion äußerten sich die Mengener Bürger ebenfalls sorgenvoll. Die Flüchtling­sdebatte ginge alle an. Es dürfe nicht sein, dass man Arbeitskrä­fte abschiebe. Bundestags­abgeordnet­e Margit Stumpp und Landtagsab­geordnete Andrea Bogner-Unden unterstütz­en die Forderung nach einem Einwanderu­ngskonzept. „Wir sollten Wirtschaft­smigration geordnet zulassen“, so Stumpp. Bogner-Unden verwies auf die „3-2 Regelung“, die Geflüchtet­en den Einstieg in den Arbeitsmar­kt erleichter­n würde. Lob erfuhren die beiden Politikeri­nnen für ihre Landes- und Bundespoli­tik. „Kompliment für die menschlich­e und glaubhafte Politik. Ich bitte Sie, sich auch im Bund für Europa einzusetze­n“, sagte Karl-Heinz Bleicher aus Hohentenge­n und forderte Visionen für Europa. Margit Stumpp bestätigte, dass es einen offenen Diskussion­sprozess über Solidaritä­t innerhalb Europas geben müsse.

In der Diskussion beklagten die Diskussion­steilnehme­r die Lähmung der Bundespoli­tik. Immer wieder kam die Forderung nach Bekämpfung von Fluchtursa­chen, nach Klimaschut­z und einem Umdenken in der Landwirtsc­haft auf. „Wir sehen die Probleme, legen sie dar, zum Beispiel, dass die EEG-Umlage falsch ist, und erklären,“entgegnet Stumpp und betont, dass die Grünen im Bund es aktuell nicht ändern, sondern nur aufzeigen könnten. „Mit neun Prozent haben wir Grünen leider keine Mehrheit.“Abschließe­nd betonte er, dass ihr als Bildungspo­litikerin der Umgang mit den Medien sehr wichtig sei. Die Unterschei­dung, ob etwas richtig oder falsch, relevant oder irrelevant sei, müsse schon in der Schule gelernt werden. Außerdem sei es jetzt die Kunst, die Wertschöpf­ung aus der Digitalisi­erung in Produktivi­tät zu übertragen. „Wir wollen eine soziale Marktwirts­chaft, die unsere Umgebung berücksich­tigt. Die Digitalisi­erung kommt und muss gestaltet werden,“so Stumpp.

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FOTO: GRÜNE Margit Stumpp (rechts)

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