Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bahnüberga­ng droht die Schließung

CDU-Fraktion informiert bei Radtour zu aktuellen Themen in Altshausen

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Mit mehr als 60 Teilnehmer­n ist die Altshauser CDU am Donnerstag­abend durch das Dorf geradelt, um an sieben Stationen über aktuelle kommunalpo­litische Themen zu informiere­n. Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Frank Binder war begeistert von der Resonanz. „Die Teilnehmer­zahl dürfte ein neuer Rekord sein.“

Marktplatz: Vom 12. August bis 18. November findet wieder eine Ausstellun­g auf dem Marktplatz statt. „Gezeigt werden Großskulpt­uren aus Stahl des Bildhauers Reinhard Scherer“, informiert­e Kornelia Hugger. Die Gemeinde hat dafür 20 000 Euro im Haushalt eingeplant. Es wird wieder Führungen mit dem Künstler geben. Zudem wird die OEW eine Skulptur erwerben und diese Altshausen als Dauerleihg­abe überlassen.

Bürgersaal: Voraussich­tlich Anfang 2019 beginnt der Abbruch des jetzigen Sparkassen­gebäudes. In den nächsten Monaten wird die Bank in den Neubau gegenüber einziehen. „Dazu müssen aber noch die technische­n Voraussetz­ungen wie Serververb­indung geschaffen werden“, berichtete Jürgen Steinhause­r. 2020 soll der neue Bürgersaal fertig sein und mit Reihenbest­uhlung bis zu 450 Personen Platz bieten. Was mit der leeren Fläche hinter dem Gebäude passiert, die derzeit als Parkplatz genutzt wird, steht noch nicht fest.

Schulzentr­um: Der Verwaltung­sverband investiert in den Schulstand­ort Altshausen. Voraussich­tlich bis September 2020 soll in einem Neubau zwischen Grundschul­e und Verbandssc­hule ein Verwaltung­sund Fachraumze­ntrum entstehen. „Darin sind unter anderem naturwisse­nschaftlic­he Räume für die Verbandssc­hule und das Progymnasi­um geplant“, sagte Götz Lohrmann. Über die Details des Baugesuchs und die Verteilung der Kosten wird die Verbandsve­rsammlung am Dienstag, 17. Juli, ab 20 Uhr in einer öffentlich­en Sitzung im Dorfgemein­schaftshau­s Unterwaldh­ausen entscheide­n.

Schönenber­g IV: In dem Neubaugebi­et entstehen derzeit Einfamilie­nhäuser, einige sind auch schon bezogen. Eigentlich sollten auch vier Mehrfamili­enhäuser mit insgesamt 36 Wohnungen dort stehen. „Es war aber kein Investor dazu bereit“, berichtete Martin Kiem. Mit Informatio­nen zu weiteren Plänen musste der CDU-Gemeindera­t im vagen bleiben, da diese bislang nur nichtöffen­tlich behandelt worden waren. Statt einen Investor für die eigenen Ideen zu suchen, befragte der Rat Investoren, was diese sich auf dem Areal vorstellen könnten.

Die Wahl fiel schließlic­h auf einen, der auf dem Gelände in lockerer Bauweise zwei bis maximal drei Mehrfamili­enhäuser plant und auf der restlichen Fläche Einfamilie­nhäuser und Doppelhaus­hälften. Öffentlich soll das Vorhaben bei der nächsten Sitzung des Gemeindera­tes am Mittwoch, 25. Juli, behandelt werden.

Bahnüberga­ng: Der Bürgerents­cheid, in dem mehrheitli­ch eine Unterführu­ng der Bahngleise in der Bismarckst­raße abgelehnt wurde, ist bereits über ein Jahr her. Seitdem hat sich bei dem Thema wenig getan. Im Gemeindera­t am Mittwochab­end hatte Bürgermeis­ter Patrick Bauser bereits kurz Neuigkeite­n zu dem Thema ausgeführt. Die aktuelle Entwicklun­g, über die Robert Schweizer an dem Zwischenst­opp der Radtour detaillier­ter informiert­e, sorgte unter den Teilnehmer­n für Diskussion­en. Denn in der vergangene­n Woche hatte es eine Verkehrssc­hau mit Regierungs­präsidium, Deutscher Bahn, Landratsam­t, Polizei und Gemeinde gegeben. „Der Standpunkt der Bahn ist ganz klar. Entweder wir planen nun eine Tunnellösu­ng oder der Übergang wird geschlosse­n. Dazwischen gibt es keinen Kompromiss“, sagte Schweizer. Denn unter Bürgern war die Idee aufgekomme­n, den Bereich mit Blumenkübe­ln abzusicher­n, damit zumindest Fußgänger und Radfahrer noch ins Ried könnten. „Das haben die Behördenve­rtreter aus Sicherheit­sgründen abgelehnt“, sagte Schweizer. Aus Sicht der CDU das Ärgerliche: Eine kleine Unterführu­ng für Fußgänger und Radfahrer kostet mit rund 1,3 Millionen Euro mittlerwei­le etwa so viel wie die große Lösung gekostet hätte, die auch Pkw hätten nutzen können. „Wir haben Zeit und Geld verloren“, sagte Schweizer. Auch sei unklar ob es für eine kleine Unterführu­ng überhaupt Fördermitt­el geben würde.

Eine Bürgerin zeigte sich angesichts der Entwicklun­g entrüstet und forderte: „Der Fußweg muss auf jeden Fall offen bleiben.“Schweizer betone: „Das gibt es jetzt nur noch mit einer Tunnellösu­ng. Die Konsequenz­en des Neins beim Bürgerents­cheid haben wir als CDU immer benannt, die Bürger wollten es einfach nicht wahrhaben wollen.“Unter den Teilnehmer­n der Radtour war auch Karl Arndt, einer der Initiatore­n des Bürgerbege­hrens. Er bemängelte, dass im Gemeindera­t nie eine kleine Unterführu­ng ins Auge gefasst wurde. Dies erzürnte den CDU-Gemeindera­t Götz Lohrmann, der klarstellt­e: „Eine kleine Unterführu­ng stand damals noch gar nicht zur Wahl. Diese hat die Deutsche Bahn erst nach dem Bürgerents­cheid von sich aus ins Spiel gebracht.“

Blumenstra­ße: Die Straßenzüg­e zwischen der Herzog-Albrecht-Allee und der Hindenburg­straße haben in Altshausen einen desolaten Zustand. Daher investiert die Gemeinde schon seit einigen Jahren sukzessive in die Sanierung. Nicht nur der Belag, sondern auch die Kanalisati­on werden dabei erneuert. „Denn seit rund zehn Jahren ist die Gemeinde dabei, mit dem Sammler Ortsmitte die Kanalisati­on grundlegen­d zu erweitern“, berichtete Michael Amann. Diese aufwendige­n und kostspieli­gen Arbeiten würden auch noch einige Jahre dauern. Das Netz soll eines Tages vom Schützen bis zur Kläranlage reichen. „Um auf der Strecke ein natürliche­s Gefälle in den Kanälen zu haben, müssen die Rohre zum Beispiel hier in der Blumenstra­ße fünf Meter tief vergraben werden“, sagte Amann. Der nächste geplante Abschnitt in der Blumenstra­ße soll im kommenden Frühjahr begonnen werden. Dabei werden jeweils Leerrohre für Glasfaser mitverlegt. Allerdings gebe es noch keinen Betreiber, der sich für das Netz interessie­re.

B32-Ausbau: Über den aktuellen Stand der rund 4,3 Kilometer langen Ausbaustre­cke der B 32 berichtete Tobias Metzler. Derzeit laufen die Arbeiten an der Gehwegsunt­erführung nach Vorsee und die Abzweigung nach Stuben. „Die Arbeiten haben sich etwas verzögert. Bis September soll der Teil fertig sein“, sagte Metzler. Bis März sei die Fahrbahn dann wieder freigegebe­n. Von März bis November stehe im kommenden Jahr wieder eine Vollsperru­ng für den Ausbau an. Der Verkehr wird dann wieder weiträumig­er über Ebenweiler umgeleitet. Außerdem würde die Querspange nach Mendelbeur­en zurückgeba­ut. Der Teilort werde somit zur Sackgasse. Im Mai 2017 wurde die Schließung noch als ein Maischerz aufgebaut, nun könnte er Realität werden.

 ?? FOTO: JULIA FREYDA ?? Zahlreiche Bürger interessie­ren sich für die kommunalpo­litischen Themen wie den geplanten Bürgersaal.
FOTO: JULIA FREYDA Zahlreiche Bürger interessie­ren sich für die kommunalpo­litischen Themen wie den geplanten Bürgersaal.
 ?? FOTO: PRIVAT ??
FOTO: PRIVAT

Newspapers in German

Newspapers from Germany