Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Der Bau des Altenhilfezentrums beginnt
Erster Spatenstich erfolgt neben dem alten Conrad-Gröber-Haus
MESSKIRCH - Der Caritasverband im Landkreis Sigmaringen tätigt mit dem Neubau eines Altenhilfezentrums in Meßkirch die größte Investition seiner Verbandsgeschichte. Der Bau für rund 9,1 Millionen Euro soll das in die Jahre gekommene Altenpflegeheim Conrad-Gröber-Haus ersetzen. Gestern war der erste Spatenstich.
Der Caritasverband ist seit 1980 Träger des Conrad-Gröber-Hauses, das aber inzwischen nicht mehr den Standards entspricht. Deshalb wurde beschlossen, einen erweiterten Neubau zu planen und nach der Fertigstellung und dem Umzug der Bewohner das alte Haus abzureißen.
Vorgesehen ist, dass bis zum Ende diesen Jahres die Rohbauarbeiten abgeschlossen sind und dass dann bis zum Ende 2019 oder Anfang 2020 der fertige Ausbau erfolgt, sodass der Umzug stattfinden kann. Das neue Gebäude wird einen umbauten Raum von 46 000 Kubikmeter haben und verfügt über eine Nutzfläche von 4700 Quadratmeter.
Das künftige Altenhilfezentrum Meßkirch wird über 60 Plätze in vier Wohngruppen zu jeweils 15 Bewohnern in der Dauer- und der Kurzzeitpflege verfügen. Hinzu kommen zwölf Plätze in der Tagespflege, die bislang in Meßkirch nicht angeboten werden konnte. Diese Tagespflege wird von der Sozialstation St. Heimerad übernommen, die zugleich aus dem Herz-Jesu-Heim ins Altenpflegezentrum zieht. Auch die Außenstelle des Caritassozialdienstes, diebislang im Klösterle untergebracht war, wird mit ihren Büros Platz im Neubau finden. Es wird eine Begegnungsstätte mit stationärem Mittagstisch eingerichtet. Dort sind auch weitere niederschwellige Angebote geplant.
„So entsteht insgesamt ein Caritas-Altenhilfezentrum für Meßkirch und Umgebung, wo nahezu alle Module der Altenhilfe angeboten werden, die von pflegebedürftigen Menschen beziehungsweise deren Angehörigen benötigt werden“, sagte Caritas-Geschäftsführer Alexander Sperl in seiner Ansprache vor den Gästen im Conrad-Gröber-Haus.
Caritas muss Geld am Kapitalmarkt aufnehmen
Die Kosten in Höhe von 9,1 Millionen Euro muss der Caritasverband zu großen Teilen am Kapitalmarkt aufnehmen oder mit KfW-Darlehen (Kreditanstalt für Wiederaufbau) finanzieren. Das Erzbistum Freiburg fördert das Projekt mit 700 000 Euro und das Deutsche Hilfswerk gibt einen Zuschuss von 260 000 Euro aus Lotteriemitteln.
In seinen Grußworten bedankte sich Geschäftsführer Sperl für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Meßkirch und dem Landratsamt. Der im Januar eingereichte Bauantrag war Anfang Juli mit einer Baugenehmigung und einer Teilbaufreigabe erledigt. Caritas-Mitarbeiterin Romana Weißenbach und Heimleiterin Evelin Lehmann haben zusammen mit dem Personal des Gröberhauses die Planungen unterstützt. Das Projekt „Zukünftige Weiterentwicklung der katholischen Altenhilfe beim Caritasverband im Landkreis Sigmaringen“wird von der Lotterie Glücksspirale für drei Jahre mit einem Personalkostenzuschuss in Höhe von 150 000 Euro gefördert. Das Altenhilfezentrum soll bei diesem Projekt einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Bürgermeister Arne Zwick bedankte sich bei der Caritas, die mit dem Neubau das Angebot der Altenhilfe deutlich ausbaue, so zum Beispiel durch das neue Angebot der Tagespflege.
Dekan Christoph Neubrand sprach ein Gebet und eine Segensbitte für das neue Altenpflegezentrum.