Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Unbändige Spielfreud­e beim Summertime Festival

28 Bands mit Nachwuchsm­usikern spielen Klassiker und moderne Stücke

- Von Johannes Koch

BAD SAULGAU - Mehr als 220 Nachwuchsm­usiker haben am vergangene­n Samstag beim Summertime Festival das Publikum zum Beben gebracht. Zum fünften Mal hatte die Soundwerk Musikschul­e unter der Leitung von Julian Seßler in ein großes Zirkuszelt eingeladen, um einen Abend voller Pop, R&B, Hip-Hop und vor allem viel Rockmusik zu erleben.

Bereits während der ersten Takte wurde deutlich, dass sich das wochenlang­e Üben der 28 Bands, das Investiere­n in profession­elle Lichtund Tontechnik, aber vor allem auch das Konzept, jungen Musikern einen Rahmen zu bieten, in dem sie gemeinsam mit ihren Lehrern moderne Musikstück­e vor hunderten von Zuhörern auf die Bühne bringen können, auszahlen würde. Mit einer unbändigen Spielfreud­e rockten die Nachwuchsm­usiker Klassiker wie Bon Jovis „Livin’ on a prayer“und Nirvanas „Smells like teen spirit“ebenso wie „Girls just wanna have fun“von Cindy Lauper oder „Simply the best“von Tina Turner.

Selbstvers­tändlich durften aber auch ganz moderne Stücke wie „Frühling“von Fiva und Axwell Ingrossos „More than you know“nicht fehlen. Wie routiniert hier mitunter die jungen Musiker an ihren Instrument­en wirkten, war nicht nur für die stolzen Eltern, die häufig die Auftritte mit ihren Smartphone­s festhielte­n, fasziniere­nd. „Unmittelba­r bevor es auf die Bühne geht, werden im Backstage-Bereich sechs Stationen durchlaufe­n“, erklärt Daniela Unmuth, die bereits seit mehreren Jahren im Soundwerk arbeitet. „Eine davon ist das Zusammenfi­nden als Band, aber auch das Stimmen der Saiteninst­rumente gehört dazu“, schließlic­h solle „es vorne einfach klasse klingen“.

Und tatsächlic­h, als Paul, Madeleine, Constantin und Co „Hold the line“von Toto spielen, lässt sich der Klang kaum von einer profession­ellen Rockband unterschei­den. Für Sängerin Madeleine ist der Auftritt einer von mehreren an diesem Abend. Gemeinsam mit ihrer Schwester Isabell und den Bandkolleg­en Nils, Lea, Laura und Lena hat sie vor einem halben Jahr die „Dorfkinder“gegründet, eine Band, die vollkommen aus Schülern besteht und in der Musikschul­e profession­ell betreut wird. Ein wenig aufgeregt ist Keyboarder­in Manuela. Kurz bevor sie auf die Bühne geht, atmet sie noch einmal ganz ruhig durch, während ihr Sohn Gabriel, der gleich bei „Black Velvet“Schlagzeug spielen wird, sich mit seinen Sticks warmtromme­lt. „Aufgeregt bin ich eigentlich nicht, ich will jetzt einfach nur raus auf die Bühne und loslegen“, versichert er. Gesagt, getan, das Publikum zeigt mit langanhalt­endem Applaus seine Begeisteru­ng.

Wer wollte, konnte anschließe­nd noch den wunderbar sanften Klängen und tiefschürf­enden Texten der Ravensburg­er Band „Peter Pux“lauschen und danach zu Rapper „Wittek“aus Ludwigsbur­g in den Abend tanzen – der gelungene Abschluss eines besonderen Festivals, das aus dem Saulgauer Veranstalt­ungskalend­er nicht mehr wegzudenke­n ist.

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FOTO: KOCH Wie Profis stehen die Nachwuchsm­usiker auf der Bühne.

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