Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Stele erinnert an den Räuberhauptmann
Am Rande des Rieds steht das kleine Denkkmal
OSTRACH/RIEDHAUSEN (ur) - Viele hundert Menschen haben den Schwarzen Vere und seine Zeit im Freilichttheater in Ostrach kennengelernt. Aber auch nach dem kulturellen Höhepunkt um das gesellschaftliche Geschehen in der Zeit der Räuberbanden an der Dreiländerecke – oder gerade deshalb – ist die Erinnerung wach geblieben.
Etwas versteckt erinnert eine Stele an die Verhaftung von Xaver Hohenleiter. Diese steht unweit der Laubbachmühle auf der Gemarkung Riedhausen im Gewann Etteschen. Erstellt wurde sie auf Initiative von Oberförster Lothar Zier von Königseggwald im Jahr 1992, unterstützt von Gemeindebürgern von Königseggwald und Riedhausen und dem Grafen von Königsegg.
In einer kleinen Feierstunde übergaben Zier und ein Kinderchor die Stele der Öffentlichkeit. Die Inschrift „Hier fing am 16.4.1819 der gräfliche Förster Heinrich Langen den Räuberhauptmann Xaver Hohenleitner genannt Schwarz Vere und seinen Spießgesellen Friedrich Klump genannt der Schöne Fritz“. Xaver war zur Zeit der Verhaftung 31 Jahre alt. Schon bald wurde die Inschrift von unbekannter Menschenhand beschädigt. Und so blieb es bis zum vorigen Jahr, was Riedhausens Bürgermeister Ekkehard Stettner gar nicht gefiel. Er veranlasste eine grundlegende Restaurierung der Stele mit Erneuerung der Inschrift und Neuaufstellung auf betoniertem Fundament. Das kleine Denkmal am Rande des Riedes bekam dabei ein Schutzdächle. Auch die Umgebung wurde von wildem Bewuchs befreit und ist somit für Besucher leicht zu finden. Eine Hinweistafel bei der Weggabelung wäre allerdings wünschenswert.