Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Fast wie in alten Zeiten

Sieg nur knapp verpasst – Tiger-Mania bei British Open

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CARNOUSTIE (dpa) - Die Tiger-Mania war wieder zu spüren auf dem Golfplatz an der schottisch­en Ostküste. Zu Beginn der Finalrunde der 147. British Open schüchtert­e Superstar Tiger Woods die Konkurrent­en mit seinem brillanten Spiel ein. Er setzte Titelverte­idiger Jordan Spieth und Co. so stark unter Druck, dass sie Fehler begingen. Nach zehn gespielten Löchern hatte der 42-jährige Kalifornie­r die Spitze übernommen, die laut brüllenden Woods-Fans träumten schon vom 15. Major-Triumph ihres Idols – nur das Happy End fehlte.

Vieles erinnerte stark an die Zeit, als Woods zu Beginn der 2000er-Jahre die Golf-Welt dominierte und solche Drucksitua­tionen in Siege umwandelte. Doch die Zeit ist nicht stehen geblieben. Der Woods von heute ist (noch) ein anderer. Auf den Spielbahne­n elf und zwölf des schweren Par-71-Kurses des Carnoustie Golf Links zeigte die langjährig­e Nummer eins der Welt plötzlich Nerven. Drei Schlagverl­uste setzten dem Déjà-vu ein jähes Ende. Woods wurde Sechster – drei Schläge hinter dem BritishOpe­n-Champion Francesco Molinari aus Italien.

„Es wird hier und da ein bisschen stechen“, sagte Woods später. „Aber wenn man bedenkt, wo ich war und wo jetzt bin, bin ich selig.“Vor eineinhalb Jahren sah seine Welt noch ganz anders aus. Zum vierten Mal musste er sich im April 2017 am Rücken operieren lassen. Einen Monat später folgte der nächste Tiefpunkt: Verhaftung wegen Drogenmiss­brauchs am Steuer. Woods begab sich in stationäre Behandlung. Sogar ein Leben ohne Golf war vorstellba­r. Doch nun scheint die Leidenszei­t vorbei. Der Tiger ist zurück.

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FOTO: DPA Eldrick Tont „Tiger“Woods.

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