Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
30 Jahre Sommerferienspaß
Mehr als 100 Programmpunkte für Kinder und Jugendliche.
BAD SAULGAU - Kinder und Jugendliche, denen es zu Hause in den Sommerferien langweilig ist, sind selbst schuld. Denn der Bad Saulgauer Sommerferienspaß bietet 104 Programmpunkte. Rekord im Landkreis Sigmaringen. Für das Kinder- und Jugendbüro des Hauses Nazareth in Sigmaringen und für die Stadt Bad Saulgau als gemeinsame Veranstalter gibt es dieses Jahr noch einen Grund zum Feiern. Es ist der 30. Sommerferienspaß. Mit einer rasanten Entwicklung.
Wie hat eigentlich alles angefangen?
Vor 30 Jahren lag die Zuständigkeit noch beim Kulturamt der Stadt Bad Saulgau – damals unter dem Titel Kindersommer. „Jugendliche fühlten sich damit nicht wirklich angesprochen“, sagt Klaus Kappeler, Referatsleiter des Hauses Nazareth. Das Kinder- und Jugendbüro war 2005 und 2006 zuständig, danach drei Jahre die Tourismusbetriebsgesellschaft und seit 2010 wieder das Kinder- und Jugendbüro Bad Saulgau. 2010 waren es 35 Angebote, seit einigen Jahren sind es konstant mehr als 100.
Wie viel Zeit investieren die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros für die Organisation und Planung des Sommerferienspaßes?
Schon im Februar wurden die Veranstalter der jeweiligen Programmpunkte angeschrieben, die Meldezettel wieder eingeholt und zusammengefügt. Mitte Mai gingen schon die Broschüren in den Druck, bevor die Anmeldetage stattfanden, an denen die Eltern schon am frühen Morgen ihre Kinder anmeldeten. Nach den Sommerferien beginnen wieder die Planungen für das nächste Jahr und die Kontaktaufnahme mit bisherigen und neuen Veranstaltern. „Das Zeitfenster für die offene Jugendarbeit muss dadurch manchmal eingeschränkt werden“, sagt Sandra Hoffmann vom Kinder- und Jugendbüro.
Müssen die Veranstalter der Programmpunkte zur Teilnahme überredet werden oder ist das Programm ein Selbstläufer?
„Nein, es ist kein Selbstläufer“, sagt Klaus Kappeler. Gerade in den Vereinen, ergänzt Simone Kraus vom Kinder- und Jugendbüro, sei es immer schwieriger, Ehrenamtliche zu finden. „Aber ohne Ehrenamtliche geht es nicht“, ergänzt Kraus und erinnert vor allem an die Kinderspielstadt Saulishausen, in der Erwachsene ehrenamtlich 100 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren betreuen. Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros würden deshalb ihre Beziehungen spielen lassen. „Jeder nutzt seine Kontakte“, sagt Sandra Hoffmann. Manche Vereine gönnen sich auch ein Jahr Pause, andere wiederum halten dem Sommerferienspaß seit Jahren die Treue. Es stoßen auch neue Veranstalter dazu.
Wann haben die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros ihren eigenen Urlaub?
In der dritten und vierten Woche der Sommerferien haben die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros Urlaub. In diesem Zeitraum ist die Stadtverwaltung Bad Saulgau für den Sommerferienspaß zuständig. Damit entfällt in der dritten und vierten Woche auch die Ferienzeitbetreuung, die es ab Donnerstag, 26. Juli, bis Freitag, 10. August, und vom 27. August bis 7. September gibt. „Die Gruppe ist allerdings ausgebucht“, sagt Fabian Glückler.
Was sagen denn die Eltern zum Sommerferienspaß?
Eltern sind froh über das Angebot, weil sich Familien finanziell keinen Urlaub leisten können. Den Dank für sein Engagement erhält das Kinderund Jugendbüro in Form von Kuchenspenden für die Waldwoche zurück. „Das zeigt uns, dass die Eltern mit dem Angebot zufrieden sind“, sagt Sandra Hoffmann. Die wichtigste Bestätigung sind jedoch die ausgebuchten Anmeldelisten für die Programmpunkte. „Der Sommerferienspaß in Bad Saulgau ist das Aushängeschild vom Haus Nazareth“, sagt Klaus Kappeler.