Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Stadt macht ihr internes Netz internetfähig
Internetknoten und Netzausbau geplant
BAD SAULGAU - Die Stadtverwaltung in Bad Saulgau wächst digital zusammen. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat dem Konzept der Stadtwerke zum Ausbau des städtischen Glasfasernetzes zugestimmt. Kern der Planung: Über einen Knoten der Telekom sollen sich Internetangebote künftig zentral in das Netz einbinden lassen.
Seit einigen Jahren sind die Dienststellen der Stadtverwaltung über ein städtisches Glasfasernetz der Stadtwerke miteinander verbunden. Darüber werden Telefondienste und die interne Kommunikation über die zentrale EDV-Anlage abgewickelt. Aktive Dienste wie Internetangebote gibt es auf diesem Weg bislang nicht. „Wir wollen nur die passive Infrastruktur bereitstellen“, sagt Richard Striegel, Erster Beigeordneter und kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Bad Saulgau. Würden die Stadtwerke aktive Technik in das Netz einspeisen, wären die Stadtwerke den Regulierungen durch die Bundesnetzagentur unterworfen. Das wolle man nicht, so Striegel.
Nun haben die Stadtwerke aber einen Weg gefunden, die in Zusammenarbeit mit der Telekom die Nutzung des städtischen Netzes auch für aktive Dienste ermöglicht. Über das Programm „Mehr Breitband für mich“haben die Stadtwerke einen Glasfaseranschluss der Telekom mit einer Datenrate bis zu 1000 Megabit pro Sekunde beauftragt. Dieser „Knoten“bei den Stadtwerken macht es möglich, kostengünstige Standardprodukte ins interne Netz einzuspeisen. Damit würden die einzeln mit Anbietern abgeschlossenen Standardprodukte für städtische Einrichtungen verzichtbar. Das bringe Ersparnisse. Die Kosten für die Einrichtung des Knotens liegen laut Verwaltung bei rund 25 000 Euro. Die Nachfrage nach schnellem Internet steige auch in Zukunft, so Striegel, insbesondere an Schulen. Striegel: „Mal sehen, wie die jetzigen Bandbreiten abnehmen, wenn jeder Schüler ein Tablet in die Hand bekommt.“
Die Stadtwerke wollen deshalb das interne Netz nach und nach ausbauen. Die Stadthalle, die ABC- und Kronriedhalle sowie die Berta-Hummel-Schule sollen noch ans städtische Glasfasernetz. Für Feuerwehr, Kläranlage und Bauhof wird angesichts der guten Sichtverbindung von den Stadtwerken an eine kostengünstigere alternative Technik gedacht. Hier soll die schnelle Verbindung mittels Richtfunk hergestellt werden.