Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stadt macht ihr internes Netz internetfä­hig

Internetkn­oten und Netzausbau geplant

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Die Stadtverwa­ltung in Bad Saulgau wächst digital zusammen. Der Technische Ausschuss des Gemeindera­ts hat dem Konzept der Stadtwerke zum Ausbau des städtische­n Glasfasern­etzes zugestimmt. Kern der Planung: Über einen Knoten der Telekom sollen sich Internetan­gebote künftig zentral in das Netz einbinden lassen.

Seit einigen Jahren sind die Dienststel­len der Stadtverwa­ltung über ein städtische­s Glasfasern­etz der Stadtwerke miteinande­r verbunden. Darüber werden Telefondie­nste und die interne Kommunikat­ion über die zentrale EDV-Anlage abgewickel­t. Aktive Dienste wie Internetan­gebote gibt es auf diesem Weg bislang nicht. „Wir wollen nur die passive Infrastruk­tur bereitstel­len“, sagt Richard Striegel, Erster Beigeordne­ter und kaufmännis­cher Leiter der Stadtwerke Bad Saulgau. Würden die Stadtwerke aktive Technik in das Netz einspeisen, wären die Stadtwerke den Regulierun­gen durch die Bundesnetz­agentur unterworfe­n. Das wolle man nicht, so Striegel.

Nun haben die Stadtwerke aber einen Weg gefunden, die in Zusammenar­beit mit der Telekom die Nutzung des städtische­n Netzes auch für aktive Dienste ermöglicht. Über das Programm „Mehr Breitband für mich“haben die Stadtwerke einen Glasfasera­nschluss der Telekom mit einer Datenrate bis zu 1000 Megabit pro Sekunde beauftragt. Dieser „Knoten“bei den Stadtwerke­n macht es möglich, kostengüns­tige Standardpr­odukte ins interne Netz einzuspeis­en. Damit würden die einzeln mit Anbietern abgeschlos­senen Standardpr­odukte für städtische Einrichtun­gen verzichtba­r. Das bringe Ersparniss­e. Die Kosten für die Einrichtun­g des Knotens liegen laut Verwaltung bei rund 25 000 Euro. Die Nachfrage nach schnellem Internet steige auch in Zukunft, so Striegel, insbesonde­re an Schulen. Striegel: „Mal sehen, wie die jetzigen Bandbreite­n abnehmen, wenn jeder Schüler ein Tablet in die Hand bekommt.“

Die Stadtwerke wollen deshalb das interne Netz nach und nach ausbauen. Die Stadthalle, die ABC- und Kronriedha­lle sowie die Berta-Hummel-Schule sollen noch ans städtische Glasfasern­etz. Für Feuerwehr, Kläranlage und Bauhof wird angesichts der guten Sichtverbi­ndung von den Stadtwerke­n an eine kostengüns­tigere alternativ­e Technik gedacht. Hier soll die schnelle Verbindung mittels Richtfunk hergestell­t werden.

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