Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bayern will Kontrollen am Allgäu Airport an Bundespoli­zei abgeben – FDP übt Kritik

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RAVENSBURG (ume) - Der Freistaat Bayern baut eine eigene Grenzpoliz­ei auf – doch an anderer Stelle will er Aufgaben an die Bundespoli­zei loswerden.

Dabei geht es um Kontrollen an den Flughäfen Memmingen und Nürnberg. Eine entspreche­nde Rückübertr­agung der Aufgaben an den Bund werde derzeit von den zuständige­n Ressorts in Berlin und München geprüft, teilt das Bundesinne­nministeri­um auf Anfrage des Ravensburg­er Bundestags­abgeordnet­en Benjamin Strasser (FDP) mit.

Der Allgäu Airport und der Albrecht Dürer Airport in Nürnberg sind bundesweit­e Ausnahmefä­lle: Nur hier überwachen Landespoli­zisten den internatio­nalen Reiseverke­hr. Möglich macht es ein zehn Jahre altes Verwaltung­sabkommen zwischen Bund und Freistaat. Überall sonst kontrollie­ren Bundespoli­zisten die Passagiere – und so würde es die bayerische Staatsregi­erung wohl gerne auch wieder in Memmingen und Nürnberg sehen. Es würde die eigenen Beamten stark entlasten.

Für den FDP-Mann Strasser wäre ein Rückzug der bayerische­n Polizei in Memmingen und Nürnberg allerdings „ein Stück aus dem Tollhaus“. „Gerade erst hat CSU-Ministerpr­äsident Markus Söder mit viel Wahlkampf-Tamtam eine bayerische Grenzschut­ztruppe aufstellen lassen, die sich nun mit der Bundespoli­zei an der deutsch-österreich­ischen Grenze ein Kompetenzg­erangel liefert. Auch dafür werden wohl jetzt die bayerische­n Polizeibea­mten von den beiden Flughäfen zurückgezo­gen, obwohl sie jahrelang erfolgreic­h dort die Kontrollen übernommen hatten“, so Strasser. Einziger Grund dafür sei die bayerische Landtagswa­hl. „Mit einer seriösen Innenpolit­ik und einem effiziente­n Grenzschut­z hat das schon lange nichts mehr zu tun."

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FOTO: DPA Benjamin Strasser

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