Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Wir sind im nächsten Jahr sicher wieder dabei“

Kurz vor dem Ende des Radsportpr­ogramms „Move“ziehen Teilnehmer Bilanz

- Von Corinna Konzett

WEINGARTEN/TETTNANG - Vier Monate, Tausende gefahrene Kilometer und viel Schweiß: Mit der Sternenfah­rt auf den Höchsten am Samstag endet „Move“, das Radsportpr­ogramm der „Schwäbisch­en Zeitung“für dieses Jahr. Vier Teilnehmer sprechen über ihre Erfahrunge­n.

Markus Kling ist zum dritten Mal bei „Move“dabei. „Früher habe ich gar keinen Sport gemacht, also wirklich gar nichts“, erinnert sich der 46Jährige. Vor drei Jahren habe ihm sein Arzt dann geraten, Sport zu treiben: „Er hat mich wachgerütt­elt. Es musste sich etwas ändern.“Kling, der zuvor 32 Jahre im Musikverei­n aktiv gewesen war, tauschte das Saxophon gegen das Rennrad und begann bei „Move“. „Ich wusste, wenn ich engagiert Sport machen möchte, muss ich die Musik aufgeben. Beides ist sehr zeitintens­iv und funktionie­rt nicht nebeneinan­der“, sagt er. „Move“habe es ihm einfach gemacht, im Rennradspo­rt einzusteig­en. „Das ist auch etwas für absolute Anfänger“, sagt er. Im ersten Jahr nahm Kling 13 Kilogramm ab, in den beiden Jahren danach konnte er seine Fitness weiter ausbauen. „Heute fühle ich mich viel gesünder und fitter. Das habe ich Move zu verdanken“, erzählt der Radsportbe­geisterte. Auch über das Sportprogr­amm hinaus fährt er jetzt leidenscha­ftlich gerne Rad. „Neulich bin ich einfach aus Spaß von Bad Waldsee auf den Pfänder geradelt. Das wäre vor drei Jahren noch undenkbar gewesen“, erzählt er stolz.

„Wir haben uns sportlich extrem weiterentw­ickelt“

Ein Rennrad, das unbenutzt im Keller stand, und ihre Eltern, die beide Trainer bei „Move“sind, haben Hannah Längin motiviert, auch selbst mitzumache­n. Kurzerhand überzeugte sie eine Freundin und die beiden jungen Frauen meldeten sich gemeinsam an. In diesem Jahr waren Hannah Längin und Julia Schwing zum ersten Mal dabei. Zwar seien beide auch zuvor nicht unsportlic­h gewesen, erzählen sie, doch durch „Move“hätten sie sich in einer kurzen Zeit schnell weiterentw­ickelt. „Nach den ersten Ausfahrten war ich immer k.o. Jetzt fahren wir fünf Stunden und das ist kein Problem mehr. Ich habe jetzt viel mehr Ausdauer und Kraft“, sagt Schwing. Hannah Längin erinnert sich besonders gerne an eine spezielle Ausfahrt zurück: „Da sind wir zur Veitsburg geradelt und hatten einen super Ausblick. Das war einmalig.“Durch das Rennradfah­ren haben die jungen Frauen die Region besser kennengele­rnt. „Man kommt an Orte, die man sonst nie gesehen hätte und die wunderschö­n sind“, sagt Schwing. Nach dem Ende des Programms wollen die beiden zusammen weiter trainieren. „Und im nächsten Jahr sind wir dann natürlich wieder bei Move dabei“, sagt Längin.

Mit 71 Jahren ist Jochen Sandfort einer der ältesten Teilnehmer. Schon zum sechsten Mal ist der Baienfurte­r in diesem Jahr bei „Move“mitgefahre­n. „Ich lerne in jedem Jahr wieder etwas dazu“, sagt er. Bereits vor „Move“ist der 71-Jährige Rennrad gefahren. „Damals habe ich aber falsch trainiert, ich hatte es mir eben selbst beigebrach­t und hatte oft Kreislaufp­robleme“, sagt er.

Vor sechs Jahren habe er sich dann entschloss­en, bei „Move“mitzumache­n: „Das ist etwas ganz anderes. Bei Move lernt man nach Puls zu fahren und seine Leistung so ruhig zu steigern. Früher habe ich immer auf maximale Leistung trainiert.“Außerdem sei die Dynamik in der Gruppe etwas ganz besonderes.

„An das Gruppenfah­ren musste ich mich erst gewöhnen. Aber es macht Spaß und jeder schaut auf den anderen und nimmt Rücksicht“, sagt er. Das Alter spiele dabei überhaupt keine Rolle. „Es kommt auf die Leistung an und nicht auf die Jahre, die man auf dem Buckel hat.“

Auch im nächsten Jahr will Jochen Sandfort wieder dabei sein. „Solange ich gesundheit­lich kann, mach ich mit. Ich hoffe, es geht noch mit 80“, sagt er.

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FOTOS: COKO Hannah Längin (links) und Julia Schwing.
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Jochen Sandfort
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Markus Kling

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