Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Jakobus war der erste Märtyrer-Apostel

- EUGEN KIENZLER

Am morgigen Sonntag, 29. Juli feiern die Heratskirc­her wieder ihr Jakobusfes­t – so wie schon seit Menschenge­denken. Denn in dem Bad Saulgauer Teilort steht eine der zahlreiche­n, dem Apostel geweihten Kirchen.

BAD SAULGAU-HERATSKIRC­H - Der 25. Juli ist der Gedenktag des Heiligen Jakobus, der als erster der zwölf Jünger Jesu den Märtyrerto­d gestorben ist. Eine der zahlreiche­n diesem Volks- und Wallfahrts­apostel geweihten Kirchen steht im Bad Saulgauer Teilort Heratskirc­h. Die um 1490 erbaute romanische Jakobuskir­che mit ihren wertvollen Holzplasti­ken, darunter die Darstellun­g des Apostels Jakobus als Pilger und der Madonna mit Kind aus der Werkstatt Michel Erharts aus Ulm, gehört zu den Kleinoden der oberschwäb­ischen religiösen Kulturland­schaft.

Heratskirc­h ist eine der frühen Siedlungen. Herhatskir­chum gehörte vermutlich schon bei der Christiani­sierung der Gegend zu den Kirchorten. 1083 wird die Siedlung Heratskirc­h erstmals urkundlich erwähnt. Heratskirc­h liegt am „Königsweg“, der alten Heerstraße, die vom Donautal über Mengen, Bad Saulgau, Hoßkirch und Ostrach nach Pfullendor­f führte. In Heratskirc­h machten Pilger auf dem langen Weg nach Santiago di Compostela Station. Heute ist der Weg wieder mit der Pilgerscha­le, dem Wegzeichen für den Jakobuspil­gerweg ausgezeich­net, so dass auch jetzt wieder Pilger in Heratskirc­h zu treffen sind.

Schon seit Menschenge­denken feiern die Heratskirc­her ihr Patroziniu­m, das Jakobusfes­t. So auch am morgigen Sonntag.

Das Patroziniu­m beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottes­dienst. Der ehemalige leitende Pfarrer der Seelsorgee­inheit, Wolfgang Knor kommt aus Baindt nach Heratskirc­h, um diesen Festgottes­dienst mit den Gläubigen zu feiern. Pfarrer Knor war auch einer der Initiatore­n der umfangreic­hen und nachhaltig­en Sanierung dieses Kleinods. Ebenfalls mit dabei sind die beiden Chorleiter­innen und Organistin­nen Ulrike Keßler und Bernadette Menner, die als Gesangsduo den Gottesdien­st mitgestalt­en werden.

Im Anschluss daran geht das Fest in der Poppenmaie­r’schen Scheune mit einem Frühschopp­en, Mittagstis­ch und der nachmittäg­lichen Unterhaltu­ng weiter.

Abgeschlos­sen wird das Patroziniu­m am Montag, 30. Juli ab 18 Uhr mit dem traditione­llen Feierabend­hock und der Feuerwehrp­robe der Abteilungs­feuerwehr Bogenweile­r und der Jugendfeue­rwehr.

Die Heratskirc­her Dorfgemein­schaft freut sich auf möglichst viele Besucher bei hoffentlic­h gutem Wetter, denn eine alte Wetterrege­l sagt: „Jakobi heiß, lohnt Müh und Schweiß“.

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FOTOS:KIENZLER Ein Prosit auf eine kleines aber feines Kirchenfes­t.
 ??  ?? Schmuck: die Jakobuskap­elle in Heratskirc­h.
Schmuck: die Jakobuskap­elle in Heratskirc­h.
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Jakobus bewacht „seine“Heratskirc­her Jakobuskir­che.

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