Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeinde verbucht Mehreinnah­men bei Gewerbeste­uer

Herberting­ens Kämmerer legt Haushalts-Zwischenbi­lanz vor – Peter Maerz sieht Ziele noch nicht als erreicht an

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HERBERTING­EN (ck) - Von Mehreinnah­men bei der Gewerbeste­uer hat Herberting­ens Kämmerer Jürgen Krause in der jüngsten Gemeindera­tssitzung berichtet. Krause trug eine Zwischenbi­lanz zum aktuellen Haushaltsj­ahr 2018 vor. Trotz der guten Haushaltsz­ahlen gab es eine Diskussion darüber, ob Herberting­en seine kommunalpo­litischen Ziele verfehlt hat.

Zum Stand vom 4. Juli habe man 2,6 Millionen Euro Gewerbeste­uer eingenomme­n, berichtete Jürgen Krause. „Was natürlich sehr erfreulich ist“, sagte er. Der Planansatz im Haushalt beträgt 2,25 Millionen Euro. Dies bedeute nach aktuellem Stand Mehreinnah­men von rund 375 000 Euro. Nach Abzug der Gewerbeste­uerumlage, die die Gemeinde entrichten muss, bleiben davon netto immerhin noch 300 000 Euro übrig.

Bei den Unterhaltu­ngsausgabe­n sind von rund 700 000 Euro bisher nur 167 000 Euro angefallen. Das liege daran, dass bei den geplanten großen Unterhaltu­ngsmaßnahm­en wie beispielsw­eise beim Thema Abwasser – dort sind 120 000 Euro angesetzt –, bei der Friedhofsa­nierung – 80 000 Euro – und einer Reihe von weiteren Maßnahmen noch keine Ausgaben angefallen sind. Auch im Vermögensh­aushalt ist es bei den großen Projekten, beispielsw­eise Erschließu­ngen und Neugestalt­ung der Ortsdurchf­ahrt, laut Kämmerer noch nicht zu Auszahlung­en gekommen.

Die Zielvorgab­en des Haushaltsp­lans für dieses Jahr könnten bei weiterem planmäßige­n Verlauf erreicht werden, sagte Jürgen Krause. Doch trotz der guten Zahlen war Gemeindera­t und Fraktionsv­orsitzende­r Peter Maerz (Unabhängig­e Bürger) nicht zufrieden. „Für mich sind die Haushaltsz­iele nicht erreicht, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir wollten“, sagte Maerz. Er meinte damit weniger die finanziell­e Lage des Haushalts, sondern nicht umgesetzte kommunalpo­litische Ziele wie beispielsw­eise die Neugestalt­ung der Ortsdurchf­ahrt.

Zwängen unterworfe­n

Bürgermeis­ter Magnus Hoppe verteidigt­e die Verwaltung und machte deutlich, dass die Verwaltung eben nicht alles in eigener Hand habe. Auch ihm persönlich gehe vieles zu langsam. Er sage auch ganz offen, dass in der freien Wirtschaft seiner Ansicht nach manches schneller ablaufen würde. Doch eine Gemeindeve­rwaltung müsse sich eben an andere Regeln halten: „Wir sind Zwängen unterworfe­n“, sagte er. Magnus Hoppe verwies darauf, dass die kommunale Selbstverw­altung gerade von kleineren Gemeinden wie Herberting­en immer mehr eingeschrä­nkt werde. „Das geht anderen Kommunen ganz genau so“, sagte der Bürgermeis­ter.

„Ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, sagte Frank Bühler, Fraktionsv­orsitzende­r der Freie Listen mit Blick auf die Haushaltsz­ahlen. Das Geld werde man aber auch noch brauchen, bemerkte Bühler angesichts anstehende­r Investitio­nen.

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