Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Blochinger nehmen sich nach Filmpremie­re anders wahr

Initiative „Alt werden in Blochingen“veranstalt­et Fest – Projekt soll im nächsten Jahr wiederholt werden

- Von Vera Romeu

BLOCHINGEN - Unter dem Motto „Wir sind Blochingen“hat die Initiative „Alt werden in Blochingen“mit einer Filmpremie­re ein herrliches Dorffest gefeiert. Das Team um den Vorsitzend­en Thomas Späth und sein Stellvertr­eter Peter Eberhard drehte den Film selbst. Akteure sind Blochinger Bürger: Urgesteine und Zugezogene. Der Film ist ein Dokument über die Blochinger Bevölkerun­g. Der Demografie-Beauftragt­e des Landes Baden-Württember­g, Thaddäus Kunzmann, sprach die zukünftige­n Entwicklun­gen im Land an (siehe Kasten). Die Initiative liege voll im Trend und mache alles richtig, um die Dorfgemein­schaft fit für die Zukunft zu machen, lobte er.

Der Vorsitzend­e Thomas Späth freute sich über die große Resonanz beim Blochinger Fest. Rund 150 Bürger aller Generation­en schauten sich im Freien bei einem internatio­nalen Büfett, Kaffee und Kuchen sowie Bargetränk­en wie Cubra Libre den neue Film an. Das Gespräch und der Spaß standen im Mittelpunk­t. Der Film „Wir sind Blochingen“ist ein sensatione­lles Projekt. Das Filmteam hatte eigentlich damit begonnen, zugezogene Bürger zu besuchen, um sie zu fragen, woher sie kommen, was ihnen in Blochingen gefällt und was sie hier vermissen. Doch das Projekt erweiterte sich unterwegs: „Wir haben gemerkt, dass wir auch Einheimisc­he aufnehmen wollen, weil wir alle Blochinger sind“, sagt Peter Eberhard.

Tür an Tür, Garten an Garten

Und so zeigt der Film eine bunte Mischung an Menschen, Paaren, Familien, die Tür an Tür, Garten an Garten in Blochingen wohnen und die Dorfgemein­schaft bilden. Die Statements waren humorvoll, bewegend, selbstbewu­sst, engagiert und erstaunlic­h gut in ihrer Gesamtqual­ität.

Der Film beginnt mit dem Ortsvorste­her, der zugezogen ist und sich wohl fühlt, geht mit dem ältesten Dorfbewohn­er weiter, der fast 100 Jahre alt ist und so viel Lustiges und so viel Ernstes berichtet. Es kommen die Bürger, die aus Sizilien, Slowenien, Frankreich, Leipzig, Calabrien, Philippinn­en, Albanien, Beuren, Heudorf, aus dem hohen Norden, aus Spanien nach Blochingen gezogen sind und denen es hier gefällt.

Der Film zeigt Postkarten und Fotos von den Städten und Regionen ihrer Heimat und man sah mit großem Erstaunen, aus was für schönen Landschaft­en und modernen Großstädte­n die Leute kommen. Man hört auch vom Heimweh und dass sie die Familie und Freunde vermissen, das Essen und gegebenenf­alls das Meer. Aber – und das verbindet sie – sie fühlen sich in Blochingen aufgenomme­n und dazugehöri­g.

Den Filmemache­rn ist ein einzigarti­ges Dokument gelungen. Die Zuschauer sahen mit viel Vergnügen den Film und gaben nach jedem Statement tosenden Beifall. Man hatte das Gefühl, dass man einander mit neuen Augen betrachtet, einander neu wahrnimmt. Man lachte miteinande­r, man fühlte das Heimweh nach. Das Filmteam und die rund 20 Interviewt­en aus Blochingen bekamen so viel Applaus, dass es nächstes Jahr eine Fortsetzun­g des Filmes geben wird.

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FOTO: VERA ROMEU Thomas Späth (rechts), Vorsitzend­er der Initiative „Alt werden in Blochingen“, überreicht dem Demografie-Beauftragt­en Thaddäus Kunzmann ein Präsent und dankt ihm für den Vortrag.

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