Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kein Tag der Deutschen
Tennis: Knoll Open 1. Tag, Qualifikation 1. Runde
BAD SAULGAU - Es kann nur besser werden. Der erste Tag der Knoll Open, das mit 25 000 US-Dollar dotierte Tennis-Weltranglistenturnier der Frauen, ist kein guter für die deutschen Frauen gewesen. Unter den Augen der hochrangigen Tennisprominenz, darunter Barbara Rittner, Head of Women’s Tennis, Junioren-Bundestrainerin Jasmin Wöhr und WTB-Trainer Albert Ender sowie Fed-Cup-Fitnesstrainer Mike Diehl, scheiterten gleich zehn deutsche Spielerinnen am Montag in der ersten Runde der Qualifikation, darunter mit der Biberacherin Carmen Schultheiß, Adelina Krueger, Rebeka Kern und Sina Herrmann auch die deutschen Spielerinnen, die der DTB und der WTB mit Wildcards für die Qualifikation ausgestattet hatte.
Sengende Hitze auf der Tennisanlage an der Bad Saulgauer Wallstraße. Die, die nicht Tennis spielen müssen, sind froh draußen, auf den Rängen, im Clubhaus oder unter den Schirmen in der Außenanlage zu sitzen. Bedauernswerter sind die Spielerinnen, die bei gefühlten 40 Grad Celsius den gelben Filzkugeln nachspringen. Auch Supervisor Rolf-Dieter Madlindls Blick geht nach oben richtet sich aber vor allem Richtung Dienstag und Mittwoch. „Am Dienstag und Mittwoch soll es Gewitter geben. Da müssen wir schauen, wie wir hinkommen“, sagt er und hofft. „Ansonsten ist hier ja immer alles perfekt organisiert“, lobt der Oberschiedsrichter die Veranstaltung.
Guter Dinge ist auch Antonia Lottner, die kurz nach halb drei - mit ihren beiden neuen Trainern im Schlepptau - in den Turnierpark einbiegt und bei WTB-Trainer Albert Ender und Fed-Cup-Fitnesscoach Mike Diehl „hängenbleibt“. Kurze, frotzelige Nickeligkeiten wechseln zwischen den Parteien. „Lotti, wann willst du spielen“, fragt Albert Ender die Spitzenspielerin. „Lieber wäre mir schon der Mittwoch“, entgegnet die 1,85 Meter lange Düsseldorferin und setzt dabei ihr breitestes BitteBitte-Grinsen auf. „Ich muss jetzt erst mal was essen, ich bin total unterzuckert. Und das ist nicht gut.“Albert Ender und Mike Diehl setzten dabei ein Gesicht auf, als wüssten sie nur zu gut, was Lottner, die im Februar gegen Weißrussland ihre FedCupPremiere feierte, damit meint. Die grinst derweil immer noch. „Das Training in Altshausen war super. Ich konnte völlig alleine für mich trainieren“, erklärt die Weltranglisten-152. noch kurz, woher sie gekommen ist. Es scheint, als habe die an Position eins gesetzte Lottner sehr viel Lockerheit mit nach Bad Saulgau gebracht.
Die hatten derweil nicht alle deutschen Spielerinnen im Gepäck. Gleich zehn deutsche Spielerinnen flogen in der ersten Runde der Qualifikation am Montag raus: Die mit einer Wildcard ausgestatteten Adelina Krueger, Rebeka Kern, Sina Herrmann Carmen Schultheiß sowie Anica Stabel, Anna Klasen und Lena Ruppert sowie Jule Niemeier und Isabella Pfennig. Herrmann, Pfennig und Niemeier gewannen immerhin einen Satz, leisteten teilweise erbitterte Gegenwehr und erfüllten so wenigstens das Minimalziel der DTB- und WTB-Verantwortlichen, das WTB-Trainer Albert Ender in oben aufgeführter Gesprächsrunde formulierte: „Sich zeigen, sich beweisen, einen Satz gewinnen, und vielleicht die Chance nutzen.
Schwacher Trost für die Deutschen, dass in der internen Begegnung Stephanie Wagner gegen Anna Gabric wenigstens eine DTB-Spielerin die zweite Runde der Qualifikation erreichen musste. Am Ende setzte sich Wagner, an Position 798 der Welt geführt, gegen die höher eingestufte Gabric - Nummer 548 - mit 6:0/ 6:3 durch.
Die Spiele (2. Runde Qualifikation, 1. Runde Hauptfeld) werden am heutigen Dienstag auf der Anlage an der Wallstraße gegen 10 Uhr fortgesetzt. Für mehr Informationen (genaue Ansetzungen): www.knollopen.de