Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In Pfullendorf wird viel geredet...
Der SC Pfullendorf war vergangene Saison als haushoher Favorit in die Landesliga Südbaden gestartet – und hat geliefert. Am Ende stand die souveräne Meisterschaft inklusive eines berauschenden 9:1 gegen F.A.L. Am kommenden Samstag, 4. August startet der SCP nun mit einem Heimspiel gegen Mitaufsteiger TuS Oppenau in die neue Runde der Verbandsliga Südbaden. Wo soll die Reise mit dem potenten Sponsor ADMIRAL im Rücken hingehen? Wir sprachen mit SCP-Geschäftsführer Stefan Lösch (Foto oben). Nach traurigen Jahren ist der SCP wieder im Aufwind. Geben Sie bitte einen kurzen Rückblick auf die vergangene, extrem erfolgreich verlaufene Landesliga-Saison. Wie stark bleibt insbesondere das 9:1 gegen F.A.L. haften?
Sicherlich wird man auch noch in ein paar Jahren an diesen Kantersieg gegen die SpVgg F.A.L. zurückblicken, wie auch die anschließenden Feierlichkeiten, ebenso das entscheidende Punktspiel in Löffingen. Wir aber wissen dies alles ganz gut einzuordnen. Wir sind als haushoher Favorit in der Landesliga-Runde gestartet, eine andere Option als diesen Wiederaufstieg gab es nicht.
Sie starten am 4. August mit einem Heimspiel gegen Mitaufsteiger Oppenau in die neue Saison. Davon abgesehen, dass es keine leichten Gegner gibt: Wären Sie für eine erste Standortbestimmung lieber gegen einen stärkeren Gegner gestartet?
Ich denke mit dem Los sind alle sehr zufrieden. Es bietet eine gute Chance, um einen guten Start zu erwischen und schnell in der Verbandsliga anzukommen. Meisterschaftsaspiranten wie der Freiburger FC oder den 1. FC Rielasingen-Arlen hätte sich zum Auftakt keiner gewünscht. Ansonsten ist die Spielklasse sehr ausgeglichen. Überraschungen wird es jedoch in jeder Saison wieder geben. Nichtdestotrotz wissen wir, dass unsere Mitaufsteiger TuS Oppenau und FSV RotWeiß Stegen, bei denen wir am zweiten Spieltag zu Gast sind, ebenso wie wir den Schwung aus der Landesliga mitnehmen wollen.
Wie sind Ihre Ziele für die kommende Saison? Wollen Sie sich mit dem extrem potenten Sponsor ADMIRAL im Rücken erstmal in der Verbandsliga etablieren oder schauen Sie heimlich schon weiter nach oben?
Auch wenn wir als Verein auf eine große Historie zurückblicken, sind und bleiben wir ein Aufsteiger. Wir wollen demütig und konzentriert an die Sache herangehen. Ziel muss und wird in erster Linie der Klassenerhalt sein. Alles darüber ist Wunschdenken. Wir haben eine gute Truppe, mit der diese Ziel realisierbar ist. Wohin es gehen wird, lässt sich aber erst ab Herbst abschätzen. Darüber hinaus wollen wir unsere Mannschaft auch spielerisch verbessern, unsere Talente weiterbringen.
In Pfullendorf ist aber zu hören, dass Sie perspektivisch die Dritte Liga ansteuern. Ist das reines Geschwätz oder orientieren Sie sich tatsächlich wieder nach ganz oben?
(lacht) In Pfullendorf wird viel, sehr viel geredet. Dem sollte man nicht allzuviel Vertrauen schenken. Wir spielen in der Verbandsliga und möchten mittelfristig wieder die Oberliga ansteuern. Alles andere ist wirklich derzeit nur Geschwätz, vor allem wenn es um Summen geht, die wirklich nur spekulativ sind und nicht annährend den Tatsachen entsprechen. Natürlich ist ADMIRAL nach schweren Jahren ein absoluter Glücksfall für den SCP und wird den Verein hoffentlich noch lange unterstützen. Besagte Träumereien standen bislang aber nicht zur Debatte. Der SCP steht nicht unter Druck und muss sich erstmal in der Verbandsliga akklimatisieren. Darauf liegt unser Fokus.
Wie sieht die wirtschaftliche Lage des Vereins aus? Setzen Sie wieder hauptsächlich auf einen Großsponsor oder gibt es einen Pool weiterer kleinerer Sponsoren?
Der Verein steht wieder auf gesunden Beinen. Nichtsdestotrotz gibt es einige Projekte die anstehen, die nicht ganz günstig sind. Instandaltung und Renovierung des Stadions, um nur eines zu nennen. Auch der Spielbetrieb verschlingt Jahr für Jahr eine Menge Geld, das erstmal aufgetrieben muss. Das ist schwieriger als sich mancher vorstellt. Auch deshalb müssen wir uns breiter aufstellen, um dies alles perspektivisch zu meistern. Dazu zählen natürlich auch die vielen kleineren Sponsoren, auf deren wir Unterstützung nach wie vor angewiesen sind. Um das Kind zu schaukeln, bedarf es einer großen Mithilfe aller, die den Verein perspektivisch höherklassig sehen möchten. Unsere genaue Vision ZusammenWachsen möchten wir im Herbst auf der Jahreshauptversammlung der Öffentlichkeit genauer vorstellen. Nun aber müssen wir erstmal wieder liefern, egal ob auf oder neben dem Platz. Träumen aber darf mit der nötigen Demut erlaubt sein.