Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Einhart baut einen Platz der Begegnung
Fläche am Bürgerhaus soll Beschäftigung für alle Generationen bieten
OSTRACH-EINHART - Der Dorfplatz neben dem Bürgerhaus bekommt ein neues Gesicht. Eine Arbeitsgruppe von Einhartern hat ein Konzept für einen Platz der Begegnung erstellt. Dort soll es Beschäftigungsmöglichkeiten für alle Generationen geben.
Die Umgestaltung hat ihren Ursprung in einer Idee von Melanie Reimer. Die Einharterin ist dreifache Mutter und fragte Ortsvorsteher Alois Müller, ob der Spielplatz versetzt werden könnte. Denn der Standort am Friedhof sei nicht mehr ideal. „Daraus entwickelte sich der Plan, mehr zu gestalten, als einfach nur die Geräte für Kinder umzusetzen und auch Älteren etwas zu bieten“, berichtet Reimer. Von den 349 Einhartern sind 30 im Teenageralter, 39 über 75 Jahre alt und es gibt 20 Familien mit Kindern im Alter bis zehn Jahren. In einer kleinen Bürgerversammlung wurde die Idee vorgestellt, eine Arbeitsgruppe mit elf Personen verschiedener Altersklassen feilte an den Details. „Wir haben alles so ausgetüftelt, dass noch genügend Platz für das Schlepperturnier bleibt“, sagt Ortsvorsteher Müller.
In der Mitte sind Sandhaufen und Klettergerüst für die jüngsten Einharter geplant. Die nächste Generation hat sich ein Netz und Spielfeld für Indiaca und Volleyball gewünscht. Auch eine Slack-Line zum Balancieren soll gespannt werden. Während der Nachwuchs sich austobt, können die Eltern auf Sitzbänken plaudern oder natürlich auch mitspielen. Die Senioren haben sich schließlich für einen Boule-Platz entschieden. „Von Sportgeräten für ältere Menschen wurde uns abgeraten, weil diese selten von ihnen genutzt werden“, berichtet Müller. Die Ostrach ist an dem Gelände derzeit hinterm Zaun versteckt, soll aber in den Begegnungsplatz integriert werden. Da am Dorfplatz derzeit auch Container für Altkleider und Glas stehen, bleiben diese dort – aber etwas versteckt hinter den Hecken.
Fördermittel von Leader
Die Gesamtkosten liegen bei rund 87 000 Euro. Aus dem Leader-Förderprogramm gibt es 39 600 Euro, an Spenden wurden bereits 8700 Euro zugesagt. Die Gemeinde hat 28 000 Euro in den Haushalt eingestellt und die Einharter wollen für rund 10 000 Euro Arbeiten in Eigenleistung übernehmen. Losgehen soll es mit den Arbeiten nun so schnell wie möglich, sodass sich der Platz bald mit mehr Leben füllt. „Denn die riesige Fläche wird die meiste Zeit im Jahr kaum genutzt“, sagt Müller. Und auch die alten Spielgeräte haben noch einen neuen Platz gefunden. Rutsche, Wippe und Karussell stehen nun am Weithartsaal und finden regen Zuspruch. Umgesetzt haben die Einharter die Geräte in Eigenleistung. „Dort stehen sie nun ideal und werden bei Veranstaltungen und von den Kindern im Neubaugebiet gerne genutzt“, berichtet Ortsvorsteher Müller. Im Gemeinderat gab es für die Initiative der Einharter Lob von Jörg Schmitt (SPD). „Mir gefällt, dass hier generationsübergreifend gedacht und gehandelt wird. Das und der Platz tragen zur Attraktivität des Teilorts bei.“