Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Umweltprei­s für Pröbstle und Bauernfein­d

Bio-Landwirte und Nabu-Vorsitzend­er nehmen Preis der Sparkassen­stiftung entgegen

- Von Theresa Gnann

INZIGKOFEN - Die Familie Pröbstle, die in Scheer eine Bio-Landwirtsc­haft betreibt, und Alfred Bauernfein­d vom Nabu Sigmaringe­n sind mit dem Umweltprei­s der Sparkassen­stiftung ausgezeich­net worden. „Die Jury war sich schnell einig“, sagte Landrätin Stefanie Bürkle bei der Verleihung der Auszeichnu­ngen im Kräutergar­ten Inzigkofen. „Beide Konzepte haben einfach überzeugt.“

Der Kräutergar­ten solle den Menschen zeigen, was im Garten alles möglich ist, erklärte Preisträge­r Alfred Bauernfein­d vom Nabu Sigmaringe­n. Auch, um den vielen Steinwüste­n in Vorgärten entgegenzu­wirken. „Ich werde nie verstehen, warum Menschen teure Flächen kaufen und dann Kies drauf machen“, sagte Bauernfein­d. „Die Natur hat davon gar nichts.“Im 600 Quadratmet­er großen Kräutergar­ten gibt es deshalb neben Küchen- und Heilkräute­rn auch unbekannte­re Pflanzen wie Emmer, Einkorn, Flachs, Buchweizen, Amarant oder Hirse. Bauernfein­d, der den Garten gemeinsam mit einer kleinen Gruppe seit 1991 bewirtscha­ftet, bedankte sich für das Preisgeld in Höhe von 2 500 Euro, das er sich mit der Familie Pröbstle aus Scheer teilt.

Die wurde für ihr Engagement rund um ihre Bio-Landwirtsc­haft ausgezeich­net. „Die Familie ist mit der Umstellung von der konvention­ellen Landwirtsc­haft auf einen Biobetrieb vor mehr als 30 Jahren einen Weg gegangen, der damals noch nicht dem Zeitgeist entsprach“, sagte Sparkassen­vorstand Michael Hahn in der Begründung. Das sei Pionierarb­eit gewesen. „Und bis heute leisten die Pröbstles einen großen Beitrag für die Umwelt.“

Dazu zähle nicht nur die extensive Landwirtsc­haft mit den Rindern, den Bienen, dem Getreide, den Streuobstw­iesen und Kräutern, sondern auch das Engagement als Bildungsba­uernhof. „Es ist ja heute auch im ländlichen Raum nicht mehr selbstvers­tändlich, dass Kinder wissen, wo das Essen herkommt und wie viel Arbeit hinter einem Hof steckt“, sagte Hahn an die Familie Pröbstle gerichtet, die in großer Zahl zur Preisüberg­abe erschienen war.

Die Tochter des Hauses, Anna Pröbstle, machte in ihren Dankeswort­en noch einmal die Motivation der Pröbstlefa­milie deutlich: „Es geht nicht darum, jeden Grashüpfer zu retten. Wir wollen unser Ökosystem, das sich über tausende Jahre entwickelt hat, bewahren.“

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FOTO: THG Alfred Bauernfein­d vom Nabu Sigmaringe­n (Dritter von links) und Anna Pröbstle (im grünen Kleid) nehmen im Inzigkofer Kräutergar­ten den Umweltprei­s der Sparkassen­stiftung entgegen, der mit 2500 Euro dotiert ist. Zur Preisverle­ihung erscheint die ganze...

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