Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Partnersch­aft nähert sich einem großen Jubiläum

Vor fast 50 Jahren besiegelte­n Ostrach und Etréchy ihre Verbundenh­eit miteinande­r

- Von Josef Unger

OSTRACH - Mit Riesenschr­itten nähern sich die Gemeinden Etréchy und Ostrach dem 50-jährigen Bestehen der Partnersch­aft. Man schrieb das Jahr 1966, als der einstige, teils in Mengen und teils in Ostrach stationier­te französisc­he Besatzungs­soldat Jack Gallerand mit Bürgermeis­ter Henri Lucien Sergent Ostrach besuchte.

Die Begegnung mit Ostrachs Bürgermeis­ter Wilfried Walter, Apotheker Manfred Götz und Max Rehfeldt war so herzlich, dass unmittelba­r da- nach die „Verlobung“zur Partnersch­aft eingeläute­t wurde. Bereits im Jahr darauf erfolgte ein offizielle­r Gegenbesuc­h und dann folgten die ersten Kontaktauf­nahmen von Vereinen, allen voran der ESC Etréchy und der FC Ostrach. Besiegelt wurde die Gemeindepa­rtnerschaf­t am Pfingsten 1970 in Etréchy und 1971 in Ostrach.

In diesen fünf Jahrzehnte­n gab es in beiden Gemeinden kaum einen bedeutende­n Verein, der sich nicht an der Verwirklic­hung der „Jumelage“beteiligte. Alle drei Musikkapel­len Ostrach, Burgweiler und Weit- hart haben sich an Festivität­en und Jubiläen beteiligt, der Gesangvere­in begleitete Festgottes­dienste, Hexen und Bauzemecke­n bestimmten das Bild des Festes der Gehörnten in Etréchy, die Tennisclub­s trafen sich bei Turnieren, Gewehr- und Armbrustsc­hützen tauschten ihr Können aus, die Musikkapel­le Etréchy beteiligte sich wiederholt an Narrentref­fen in Ostrach. Die Schulpartn­erschaft funktionie­rte durch wiederholt­e gegenseiti­ge Aufenthalt­e, Landwirte sahen sich in der „Kornkammer Frankreich­s“um und sehr gut funktionie­rte die Partnersch­aft der beiden Feuerwehre­n. Bei allen Treffen und Besuchen wurden teils enge Freundscha­ften geschlosse­n, man lernte die Lebensgewo­hnheiten im Partnerlan­d kennen und fand Verständni­s für manches Anderssein.

Eine neue Generation ist herangewac­hsen und diese scheint sich der Fortführun­g des von Vätern und Müttern geschaffen­en Friedenswe­rkes bewusst zu sein. Ein gutes Beispiel war der Besuch der Musikkapel­le „Harmonie Etréchy“anlässlich des Ostracher Eichbühlfe­stes. Die rund vierzig Instrument­alisten boten auf der Festbühne ein qualifizie­rtes Unterhaltu­ngsprogram­m und hatten für ihren Auftritt sogar das „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichk­eit“eingeübt, für das sie viel Beifall genießen durften und sie die Bierlaune steigerten. Sie waren bei ihrer Ankunft von Bürgermeis­ter Christoph Schulz und der Vorsitzend­en des Partnersch­aftsaussch­usses Brigitte Braun und den Gastgebern begrüßt worden und machten am Samstag kleine Abstecher zum Bannwaldtu­rm und an den Bodensee. Fest steht schon jetzt, dass der Sportverei­n Esperance Sportive Etréchy beim 100-jährigen Jubiläum des FC Ostrach im kommenden Jahr dabei sein wird.

 ?? FOTO: JOSEF UNGER ?? Die Musiker aus Etréchy mit ihrem Dirigenten Sebastien Poulle heizen die Bierfestst­immung im Eichbühl aufs Maximale.
FOTO: JOSEF UNGER Die Musiker aus Etréchy mit ihrem Dirigenten Sebastien Poulle heizen die Bierfestst­immung im Eichbühl aufs Maximale.

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