Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mengener feiern Begegnungsfest
Arbeitskreis und Kirche bringen Geflüchtete und Einheimische zusammen
MENGEN - Der Arbeitskreis Asyl und die evangelische Kirchengemeinde haben mit Geflüchteten und Einheimischen ein Begegnungsfest gefeiert. Im Garten der evangelischen Kirchengemeinde war es bei hochsommerlichem Wetter eine gemütliche Atmosphäre. Viele Gespräche, Interesse aneinander, aufeinander zugehen und miteinander essen prägten dieses familiäre Fest.
Dieses Mal gab es kein Programm, keine Auftritte sondern vergnügtes und vertrautes Zusammensein. Die Besucher spürten deutlich: Die Geflüchteten sind in Mengen angekommen, fühlen sich wohl, haben Arbeit und pflegen ihre Beziehungen zu den Ehrenamtlichen des Asylkreises, die sie weiterhin begleiten.
Die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Asyl und der evangelischen Kirchengemeinde hatten das Fest organisiert und vorbereitet. Tische und ein Buffet waren aufgebaut. Für die Kinder eine Ecke zum Spielen mit Wasser, für die jungen Erwachsenen das Volleyball-Netz. Und natürlich das Grillfeuer und die Stecken für das Stockbrot. Es herrschte eine gelassene und heitere Stimmung. Gerlinde Blickle-Hummel begrüßte als Vertreterin der Kirchengemeinde die Gäste und wünschte: „Lassen Sie sich es gut gehen.“
Asylkreis trifft sich monatlich
Der Asylkreis wird von Barbara Kloidt, Uta Rapp und Liane Schmid koordiniert – viele weitere Aktive arbeiten mit. Das Team trifft sich derzeit einmal im Monat. Seit der Auflösung der Gemeinschaftsunterkunft vor einem Jahr, sind die Geflüchteten in die Anschlussunterbringung gekommen. Damals haben die Ehrenamtlichen des Asylkreises gute Arbeit geleistet und gemeinsam mit Stadtverwaltung und Landratsamt Lösungen für die Geflüchteten, die in Mengen weiterhin wohnen wollten, gefunden. Es wurden Wohngemeinschaften gegründet, Familien boten ein Zimmer oder eine Einliegerwohnungen an. Es gibt aber immer noch Geflüchtete, die gerne in Mengen wohnen würden, aber noch keine Bleibe gefunden haben. Sie wohnen in Sigmaringen und in der Umgebung. „Wir bräuchten weiterhin günstige Wohnungen“, erklärt Liane Schmid. Der Asylkreis berät und unterstützt Vermieter und Mieter, damit ein gutes Mietverhältnis gesichert wird.
Viele haben Arbeit gefunden
Die meisten Geflüchteten haben eine Arbeitsstelle in Mengen, Hohentengen, Bad Saulgau und EbersbachMusbach gefunden. „Die Selbstständigkeit dieser jungen Menschen hat deutlich zugenommen“, so Uta Rapp. Doch ganz ohne Unterstützung gehe es noch nicht. Jeder Geflüchtete hat einen Bürger als Paten. An diesen kann sich der Geflüchtete wenden, wenn Formulare ausgefüllt werden müssen.
„Es sind andere Hilfestellungen geworden“, berichtet Liane Schmid. Einige hätten inzwischen den Führerschein gemacht. Da haben die Ehrenamtlichen geholfen, die Informationen über den Erste-Hilfe-Kurs einzuholen und den Vertrag abzuschließen.
Der Asylkreis ist aktiv. Ein Computerkurs wurde in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (VHS) angeboten. Ein gemeinsamer Ausflug ins Schloss Sigmaringen wurde gemacht. Am Gymnasium haben die Schülerinnen und Schüler, unter Anleitung eines Geflüchteten, syrisch gekocht. Am Donnerstag, 6. September, findet ein Vortrag über die Wohnsituation statt. Wichtig ist auch der Sprachkurs, der demnächst startet: Zweimal in der Woche, abends, wird in der VHS Deutsch gelernt. „Das ist ein sehr gutes Angebot für die Geflüchteten, die arbeiten. Am Feierabend können sie ihre Sprachkenntnisse vertiefen“, erklärt Barbara Kloidt.
Das Asylcafé findet weiterhin jeden Donnerstagabend im Jugendhaus statt. Da treffen sich Geflüchtete, Einheimische und die Ehrenamtlichen. Es wird geredet, gespielt und nebenbei das eine oder andere Formular noch ausgefüllt oder Fragen geklärt. Die Integrationsmanagerin, Susanne Karrer, kommt einmal die Woche nach Mengen.