Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Verkehr kann über die Bahnbrücke rollen
Am Freitag wird die Verbindung Industriestraße – Bahnhofsstraße freigegeben
RIEDLINGEN - Die Arbeiten an der Verbindung zwischen der Industriestraße und der Bahnhofsstraße sind fertig. Im Laufe des Freitagmorgens kann der Verkehr über die neue Bahnbrücke in die Innenstadt fahren. Damit ist das vierte neue Brückenbauwerk in Riedlingen, neben der Kanalbrücke, dem Inselsteg und dem Spitalbrückle, fertig.
Bevor die Querung über die Bahngleise geöffnet wird, müssen am Freitagmorgen noch einige Restarbeiten erledigt werden. Dann werden die Fahrverbotsschilder und Absperrungen abgebaut „und die Brücke für den Verkehr geöffnet“, sagt Markus Steinhardt vom Riedlinger Tiefbauamt.
Durch diese Brücke ist künftig eine Direktverbindung von der Eichenau in die Innenstadt möglich. Die Straße führt von der Eichenau aus vorbei an den Unternehmen Linzmeier und Feinguss Blank, steigt leicht an und geht in einer Rechtskurve über die Brücke in die Bahnhofstraße. Wer links abbiegt, gelangt zum Drogeriemarkt dm, zur BayWa oder zur B 311. Damit fallen die Querung der Bahnschienen und eventuelle Wartezeiten wegen der geschlossenen Bahnschranke weg. Auch das Linksabbiegen auf die B 311 bei McDonalds kann künftig gemieden werden.
Diese Brücke ist Teil der Eisenbahnkreuzungsgesetzmaßnahme in Riedlingen. Sie ist ein Ausgleich für den wegfallenden Bahnübergang in der Eichenau, wobei 2020 noch eine Brücke in der Eichenau gebaut werden soll. Erst wenn die fertig ist, wird der Bahnübergang in der Eichenau geschlossen. Die neue Bahnbrücke kostet zirka 3,6 Millionen Euro. Sie wird damit rund 400 000 Euro teurer als im Kostenvoranschlag errechnet. Doch zeitweise ging man von Kosten in Höhe von knapp vier Millionen Euro aus. Durch ein paar Maßnahmen – wie etwa einer Verlängerung der Bauzeit, um den Bauunternehmen mehr Flexibilität zu ermöglichen – konnten wieder rund 400 000 Euro eingespart werden. Die Kosten teilen sich Bahn, Bund und die Stadt, wobei die Stadt Zuschüsse des Landes erhält.
Vor rund einem Jahr wurde mit dem Bau dieser Brücke begonnen. Für die Überführung über die Bahn musste die Brücke auf rund 6,5 Metern gebaut werden. Um die Steigung bei sechs Prozent zu halten, wurde für die Brückenauffahrten jede Menge Erde bewegt. Insgesamt 29000 Kubikmeter Boden wurden verarbeitet. Das sind rund 65 000 Tonnen.
Verbindungsweg nur für Radfahrer und Fußgänger
Die Verkehrsführung hat sich durch die neue Brücke geändert. Die Hauptverkehrsroute führt nun durch den Tunnel unter der Nordtangente über die Brücke auf die Bahnhofstraße. Wer in Richtung McDonalds will, muss künftig links abbiegen. Aber auch die Nutzer des Gemeindeverbindungswegs von der Eichenau entlang der Schrebergärten zur Hindenburgstraße müssen sich auf eine Neuerung einstellen: Der Weg wird vor den Schrebergärten auf die neue Straße geführt, der bisherige Weg entlang der Gärtchen bleibt dann Radlern und Fußgängern vorbehalten. Einzig die Betreiber der Gärten dürfen die Straße mit dem Auto befahren. Auch die neue Brücke hat im Übrigen einen eigenen Durchlass. Der führt zum Parkplatz und zum Betriebsgelände der Firma Feinguss Blank.