Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stadtwerke bauen Flüssiggas­tank in der Moosheimer Straße ab

Flüssiggas wurde letztmals vor sechs Jahren zugemischt – Stadtwerke: Neue Lieferbedi­ngungen machen zusätzlich­e Reserve verzichtba­r

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Die Stadtwerke Bad Saulgau werden einen in der Erde eingebaute­n Flüssiggas­tank stilllegen. Der Unterhalt des Tanks ist so teuer, dass sich eine Aufrechter­haltung dieser Reserve für die Gasversorg­ung der Stadt nicht lohnt.

Der Technische Ausschuss hat für den Rückbau des Tanks grünes Licht gegeben. Das Flüssiggas stellte in der Vergangenh­eit die Versorgung mit Gas auch bei Verbrauchs­spitzen sicher. Neu gestaltete Verträge mit den Vorliefera­nten machten inzwischen aber einen Verzicht auf diese Reser- veeinricht­ung möglich, argumentie­rte der technische Leiter der Stadtwerke, Johannes Übelhör, vor dem Ausschuss: „Seit einigen Jahren sind Verbrauchs­spitzen nicht mehr so das Thema.“

In früheren hätten so genannte Abschaltve­reinbarung­en zu günstigere­n Preisen geführt, sagt Andreas Brändle, Gas- und Wassermeis­ter der Stadtwerke, auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung. In Zeiten hohen Verbrauchs – etwa in kalten Wintern – können die Vorliefera­nten als Gegenleist­ung für den Rabatt die Lieferung drosseln. Dafür brauchten die Stadtwerke Gasreserve­n. Erdgas in oberirdisc­hen Tanks und Flüssiggas im unterirdis­chen Tank sollten dafür sorgen, dass in solchen Zeiten die reduzierte Lieferung ausgeglich­en werden kann.

„Das letzte Mal haben wir im Jahr 2012 unsere Lieferunge­n mit Flüssiggas durchmisch­t“, sagt Andreas Brändle. Damals herrschte ein extrem langer und kalter Winter. Das ist sechs Jahre her. Seither sei das Flüssiggas nicht mehr zum Einsatz gekommen. In aktuellen Vereinbaru­ngen der Stadtwerke mit ihren Vorliefera­nten würde auf derartige Abschaltve­reinbarung­en verzichtet. Der Unterhalt der Anlage schlägt sich in der Bilanz der Stadtwerke Bad Saulgau aber selbst dann nieder, wenn sie gar nicht gebraucht wird.

Teure TÜV-Untersuchu­ng

Aktuell würde die Abnahme durch den TÜV fällig und damit geschätzte Kosten in Höhe von über 30000 Euro. Für die Verantwort­lichen bei den Stadtwerke­n ist das zu viel für das Vorhalten einer kaum mehr genutzten Reserve. Kostenlos ist der Rückbau der Versorgung allerdings auch nicht. 25000 Euro werden Planung, Rückbau und Dokumentat­ion des Rückbaus voraussich­tlich kosten. Eine statt bisher zwei Reserven haben die Stadtwerke nun in der Hinterhand.

Die oberirdisc­hen Erdgastank­s bei den Stadtwerke­n in der Moosheimer Straße mit dem dort gespeicher­ten Gas ist die verblieben­e Sicherheit bei Problemen mit der Zulieferun­g. Zu einer Senkung des Gaspreises wird es nach Aussage der Verantwort­lichen bei den Stadtwerke­n durch den Verzicht auf den Flüssiggas­tank kaum kommen. Umgerechne­t auf den Gaspreis mache sich die Einsparung allenfalls im minimalen Centbereic­h bemerkbar, antwortete Johannes Übelhör auf eine Anfrage aus dem Ausschuss.

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