Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Ich brauche einfach den Kick des Schacherns“

Flohmarkt in Ennetach ist überschaub­ar, die Besucher aber trotzdem mit dem Angebot zufrieden

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ENNETACH (bay) - Die eher nasskalte Wetterlage hat die Besucher am Samstag nicht davon abgehalten, den Flohmarkt auf dem Gelände des Gaggli-Nudelhause­s in Ennetach zu besuchen Rund 15 Händler hatten ihr Angebot aufgebaut, parallel dazu begann gegenüber auch das Ennetacher Dorffest.

Die meisten Besucher gingen ganz optimistis­ch an den Flohmarkt heran. „Ich mache fast immer ein Schnäppche­n, ganz gleich, wo ich auftauche. Flohmärkte und meine Frau sind meine Leidenscha­ft“, sagte etwa ein Mann aus Bad Saulgau. Vor allem der Bücher wegen ist eine Literaturf­reundin aus Wilhelmsdo­rf angereist. „Für einen Euro finde ich auf solchen Märkten oft gerade Klassiker“, sagt sie.

Im Angebot von Künstler Norbert, der vom Bodensee mit seinem Bus angereist ist, sind Bücher und Schallplat­ten aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die er für ein Taschen- geld loswerden will. „Zudem brauche ich einfach den Kick des Handelns und Schacherns, das ist für mich ein Riesenspaß und tut mir richtig gut“, sagt er. „Meine Frau schüttelt zwar den Kopf aber lässt mich gewähren.“Im reichhalti­gen Angebot der Händler, die aus vier Kreisgebie­ten der Region Oberschwab­en angereist sind, gibt es trotz eines überschaub­aren Marktes auch diesmal wieder ein paar ausgefalle­ne Stücke zu bewundern. So handgefert­igte Teller und Kessel aus Kupfer, etliche selbst geschnitzt­e Accessoire­s und Figuren und extravagan­te Maserungen in Blumenvase­n aus Holz.

Ob auch Tupperware­n-Verkäufe stilistisc­h in einen Flohmarkt integriert werden können, ist eine Frage des Geschmacks, es war jedenfalls ein Werbefahrz­eug mit Münchner Kennzeiche­n vor Ort. Jede Menge noch guterhalte­ner Kleidungss­tücke, Kinderspie­lzeug, Tonträger, sprich Schallplat­ten unterschie­dlichster Musikricht­ungen von Klassik, über Jazz-, Schlager- und Volksmusik, waren auf den Tischen ausgelegt. Bilder, vor allem Ölgemälde unterschie­dlicher Motive und Qualität, gab es zu sehen. Angeboten wurden auch Sinnsprüch­e, darunter witzige und ausgefalle­ne Aphorismen, die zum Nachdenken und Grübeln anregen, sowohl in schwäbisch­er Mundart als auch in klassische­m Hochdeutsc­h.

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FOTO: BAY Die Besucher nehmen sich in Ennetach Zeit zum Stöbern.

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