Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Erste Gebäude bekommen Glasfaser bis ins Haus
Die Maßnahmen für schnelles Internet in Wald und Ruhestetten kosten 33 000 Euro
WALD - Einstimmig hat der Walder Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, den Ausbau des schnellen Internets via Glasfaser weiter voranzutreiben. In der Hohenzollernstraße im Hauptort und in einem Teil des Ortsteils Ruhestetten sollen Glasfaserkabel bis in die einzelnen Gebäude verlegt werden. Damit werde das, was die Gemeinde bisher in Sachen schnelles Internet mit Investitionen in Höhe von 1,8 Millionen im gesamten Gemeindegebiet auf den Weg gebracht hat, kleinteilig fortgesetzt und abgeschlossen, sagte Bürgermeister Werner Müller.
An der Gemeinderatssitzung nahm auch Andreas Gräfe, Gesellschafter der Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen (BLS) teil. Seit 2010 versucht diese Gesellschaft, das schnelle Internet in die Gemeinden zu bringen. Zu den Mitgliedern zählen neben der Gemeinde Wald als Gründungsmitglied noch 40 weitere Kommunen, zum Teil auch außerhalb der Kreisgrenze. Andreas Gräfe und Werner Müller erläuterten den Gemeinderäten am Dienstag nicht nur die Arbeit der BLS, die kommunale Maßnahmen zur Breitbandversorgung bündelt und Vernetzungen vorantreibt, sondern auch, was konkret in Wald geplant ist.
Heimschule drängt auf Anschluss
Demnach wurden mit der Sanierung der Hohenzollernstraße und der Verlegung von Leerrohren vor einigen Jahren bereits die Voraussetzungen dafür geschaffen, Glasfaseranschlüsse bis zu den einzelnen Gebäuden zu legen. Mit der Bestückung der Leerrohre mit Glasfaserkabeln, für die keine weiteren Straßenbaumaßnahmen notwendig sind, können alle Gebäude zwischen Klosterkreuzung und Grundschule angeschlossen werden – eine technische Verbesserung, auf die vor allem die Heimschule Kloster Wald drängt.
Betrieben wird das schnelle Internet dann von der Netcom, einer Tochtergesellschaft der Energie Baden-Württemberg (EnBW), mit der die BLS einen Betreibervertrag abgeschlossen hat. Die Kosten für die Bestückung belaufen sich auf 10 000 Euro, die die Gemeinde trägt. Die privaten Anwohner zahlen für den Hausanschluss einmalig den im gesamten BLS-Gebiet einheitlichen Betrag von 952 Euro.
Im östlichen Ortsbereich von Ruhestetten sind derzeit zwölf Gebäude über ein dreieinhalb Kilometer langes Kupferkabel an die Datenübertragung (DLS) angeschlossen. Durch die große Distanz stellt sich die Internetgeschwindigkeit allerdings miserabel dar. Für den Anschluss dieser Gebäude an die Glas- faserleitung fallen Kosten in Höhe von 37 700 Euro an, für die das Land bereits einen Zuschuss von 14 400 Euro zugesagt hat. „Es ist noch offen, wie viele Ruhestetter ihre Gebäude anschließen lassen, aber der Wunsch nach dem Anschluss geht von den Einwohnern aus“, sagte Werner Müller. „Diese ersten Maßnahmen in der Hohenzollernstraße und in Ruhestetten sind ein kleiner Schritt auf einem großen Weg.“
Dem Antrag auf Anschluss der gesamten Ortschaft Ruhestetten von Gerhard Lohr (CDU) gab das Gremium am Dienstag nicht statt. Schätzungsweise 97 000 Euro würden dafür laut Andreas Gräfe fällig. Die Räte erteilten der Verwaltung stattdessen den Auftrag, für den Anschluss dieser 23 Gebäude ebenfalls einen Förderantrag zu stellen. Sobald über diesen beschlossen wurde, will der Gemeinderat erneut entscheiden.