Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Spritzen bewegen den Greifarm

Kinder arbeiten in der Schunk-Ausbildung­swerkstatt an ihrem eigenen Projekt

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MENGEN (jek) - Wie es in der Ausbildung­swerkstatt des Mengener Unternehme­ns Schunk zugeht, konnte eine Gruppe beim Kindersomm­er erleben. Die Kinder erfuhren nicht nur Wissenswer­tes über die in Mengen hergestell­te Greifund Spanntechn­ik, sondern durften sich selbst handwerkli­ch betätigen und am Ende einen aus Holzteilen und Spritzen zusammenge­setzten Greifarm mit nach Hause nehmen.

Ausbildung­sleiter Heiko Joost genügt ein Blick, um festzustel­len, wie viel Erfahrung die Kinder mitbringen. „Daran, wie jemand eine Säge festhält, merke ich sofort, ob er so ein Werkzeug zuhause schon einmal in der Hand gehabt hat“, sagt er. Beim Kindersomm­er sind viele Anfänger dabei. „Im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren gibt es schon einige Jungen und Mädchen, die ihren Eltern beim Heimwerken zur Hand gehen“, sagt er. Würden die Eltern daheim aber nicht selbst aktiv, fehlten eben auch die entspreche­nden Erfahrunge­n der Kinder. „Das macht aber nichts, denn der Kindersomm­er soll ja auch dafür da sein, dass die Kinder Werkzeuge und Sicherheit­svorkehrun­gen kennenlern­en.“

Nach einem Rundgang durch die Ausbildung­swerkstatt galt es dann unter der Anleitung von Auszubilde­nden im ersten Lehrjahr die ein- zelnen Arbeitssch­ritte für den eigenen Greifer zu bewältigen. „Die Holzformen werden von unseren Maschinen ausgeschni­tten“, erklärt Schunk-Mitarbeite­r Bernd Brendle. „Die richtigen Daten müssen wir aber natürlich vorher eingeben.“

Die Kinder müssen dann die richtigen Stellen ausmessen, an denen Löcher gebohrt werden sollten und die Plastikspr­itzen ansägen. Am Ende werden die Einzelteil­e verschraub­t und alle schauen ganz gespannt, ob sich der Greifer am Ende auch richtig bewegen lässt. „Ich baue zwar gerade mit einem Freund eine Plattform auf einen Baum im Wald, aber das hier ist schon etwas ganz anderes“, sagt Tony Hoffmann.

Weil Schunk ein großes Unternehme­n und über die Region hinaus bekannt ist, sei es derzeit noch nicht ganz so schwierig Auszubilde­nde zu finden, sagt Heiko Joost. „Wir machen aber auch richtig viel und sind auf Ausbildung­sbörsen vertreten, machen beim Haus der kleinen Forscher und Work@Sig mit.“Auch der Kindersomm­er diene dazu, potenziell­e Auszubilde­nde möglichst früh mit dem Unternehme­n vertraut zu machen.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Aus Holzteilen und Spritzen entsteht beim Kindersomm­er in der SchunkAusb­ildungswer­kstatt ein richtiger Greifarm.

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