Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Musiker erzählen Geschichte­n aus der Vergangenh­eit

Die Talking Horns lassen am Freitag in der Kunsthalle Kleinschön­ach ihre Instrument­e sprechen

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HERDWANGEN-SCHÖNACH (sz) Kurz bevor die Kölner Formation Talking Horns für das Goethe-Institut zu einer 14-tägigen Tour nach Paraguay fliegt, geben die vier Musiker noch ein Konzert in der Kunsthalle Kleinschön­ach. Dieses beginnt am kommenden Freitag, 7. September, um 20 Uhr.

„Talking Horns erzählen mit ihren Instrument­en höchst unterhalts­ame Geschichte­n aus der Vergangenh­eit, der Gegenwart und der Zukunft“, schreibt das Kulturbüro Heygster in einer Pressemitt­eilung. Kopf und Bauch würden bei den Auftritten der Band gleicherma­ßen bedient: „Für Puristen und Schubladen-Denker unerhört.“Der Durchschni­ttshörer – wenn es diesen denn überhaupt gebe – habe dabei ebenso viel Spaß wie Jazz-Kenner, Freunde der Kammermusi­k oder jene, die es lieben, wenn es groovt.

Parallel zum Repertoire wachse die Anzahl der Freunde akustische­r Kunst. „Das aparte Erlebnis, musikalisc­he Tiefe ohne Verstärker, Pixel, Pomp und Videoclips zu erreichen, gedeiht besonders in guter akustische­r Umgebung“, schreibt das Kulturbüro Heygster. Daher rühre auch der Hang der Talking Horns, wohlklinge­nde Räume aufzuspüre­n. Die Musiker verwandelt­en manches Museum, Industrieg­ebäude oder Burggemäue­r zum Konzertsaa­l.

Also sprechen die vier Männer mit ihren Blech- und Holzinstru­menten durchs Horn. Alle möglichen Facetten von schlichter, manchmal idyllische­r Homophonie und kammermusi­kalischer Qualität bis hin zu komplexer Polyphonie und Polyrhythm­ik werden in einer für jeden direkt zugänglich­en universell­en musikalisc­hen Sprache umgesetzt. Melodien mit Ohrwurmcha­rakter entfalten sich über raffiniert­en rhythmisch-harmonisch­en Grundgerüs­ten. Die sich entwickeln­de erstaunlic­he Vieldimens­ionalität der Stücke erinnert bisweilen an die Struktur ausgefeilt­er klassische­r Streichqua­rtette.

„Die große Faszinatio­n der Talking Horns liegt vor allem darin, dass sie ihren fantasievo­llen musikalisc­hen Mikrokosmo­s mit sparsamen Mitteln entfalten: Messerscha­rfe Bläsersätz­e wechseln mit lyrischen Passagen und gelegentli­ch reflektier­t der musikalisc­he Horizont auch avantgardi­stische Kammermusi­k“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Durch permanente­n Rollenwech­sel erreichen die Gruppe eine orchestral­e Dichte. Und was bedeutet Jazz für die Musiker? „Die vorhandene­n Mittel mit all ihren Möglichkei­ten kompositor­isch zu nutzen, improvisat­orisch zu gestalten und zu umspielen.“

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

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FOTO: PRIVAT Die Talking Horns wollen den Durchschni­ttshörer – wenn es diesen denn überhaupt gibt – ebenso ansprechen wie Jazz-Kenner, Freunde der Kammermusi­k und jene, die es lieben, wenn es groovt.

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