Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der erste Eindruck ist gleich positiv

Der 30-jährige Daniel Burk ist neuer evangelisc­her Pfarrer in Pfullendor­f

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Der offizielle Einsetzung­sgottesdie­nst steht noch aus, zwei Beerdigung­en zum Beispiel hat Daniel Burk aber bereits geleitet: Als Nachfolger von Hans Wirkner ist der 30-Jährige seit Anfang September neuer Pfarrer der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Pfullendor­f. Ob er dort bleibt, wird sich zeigen, denn noch befindet sich Burk im Probediens­t. Sein erster Eindruck von Stadt und Kirchengem­einde ist aber schon einmal ausgesproc­hen positiv.

Pfarrer Hans Wirkner hat inzwischen seine neue Stelle als Militärsee­lsorger der Bundeswehr­standorte Pfullendor­f und Stetten am kalten Markt angetreten. Als Nachfolger hat der Kirchenbez­irk Überlingen­Stockach Daniel Burk eingesetzt – zumindest vorübergeh­end. Die erste Hälfte seines Probediens­tes absolviert­e er in Überlingen, die zweite Hälfte wird Burk in Pfullendor­f verbringen. Anschließe­nd entscheide­n der Pfarrer und die Kirchengem­einde gemeinsam, ob er dort bleibt.

„Megagut“sei sein erster Eindruck von Pfullendor­f, sagt Daniel Burk, der zur Stadt bislang überhaupt keinen Bezug hatte. Die Kirchengem­einde sei auf den ersten Blick super aufgestell­t – von den sympathisc­hen Kollegen über das inhaltlich­e Angebot bis hin zu den ansprechen­den Gebäuden. Darauf, jetzt eine „eigene“Gemeinde zu haben, der er sich zugehörig fühle, freue er sich.

Aufgewachs­en ist Daniel Burk in der 3300-Einwohner-Gemeinde Mundelshei­m im Neckartal, etwa 30 Kilometer nördlich von Stuttgart gelegen. „Mit und in der Kirchengem­einde bin ich groß geworden“, sagt der Pfarrer. Zunächst habe er Kindergott­esdienste besucht, später dann zum Beispiel an Zeltlagern teilgenomm­en und diese später selbst geleitet. Stets begleitet wurde Daniel Burk von einer Faszinatio­n für biblische Geschichte­n. „Zunächst war es für mich spannend, dass Jesus Menschen geheilt hat. Später hat mich die Frage beschäftig­t, wie das sein kann.“

Herz schlägt für die Theologie

Nach dem Abitur absolviert­e Daniel Burk unter anderem ein dreimonati­ges Praktikum bei Bosch. Auch die Arbeit an Dreh- oder Fräsmaschi­ne habe ihn durchaus interessie­rt. „Und in meinem persönlich­en Umfeld gibt es nur wenige Geisteswis­senschaftl­er“, sagt er. Dennoch entschied er sich am Ende für ein Theologies­tudium. „Ich wollte das machen, was mich wirklich interessie­rt und wofür mein Herz schlägt“, sagt Burk. Sein Ziel sei es gewesen, theologisc­he Fragen richtig zu durchdring­en – und nicht nur das eine oder andere Buch darüber zu lesen.

Noch bevor er sein Studium in Heidelberg antrat, brachte sich Daniel Burk in einem Fernkurs der evangelisc­hen Kirche Altgriechi­sch bei. Das Studium selbst sei dann nicht nur von der Auseinande­rsetzung mit theologisc­hen Inhalten geprägt gewesen. „Es war auch toll, unterschie­dliche Leute und andere Vorstellun­gen von Kirche kennenzule­rnen“, sagt der 30-Jährige.

Nach dem Studium folgten weitere Praktika und ein zweieinhal­bjähriges Vikariat in Haiterbach bei Nagold. Im September 2017 trat Daniel Burk seinen Probediens­t als Pfarrer in Überlingen an. „Pfarrer wollte ich werden, weil mich immer schon der Kontakt zu Menschen begeistert hat“, sagt er. „Ich möchte für die Leute da sein. Ich finde es interessan­t, welche Geschichte sie haben und durch welche Höhen und Tiefen sie gegangen sind.“Bei aller Begeisteru­ng für biblische Geschichte­n müsse Theologie auch ihre Relevanz im wirklichen Leben haben.

Über theologisc­he Aspekte kann sich der 30-Jährige unter anderem mit seiner Ehefrau Judith Kern austausche­n. Diese hatte er während des gemeinsame­n Theologies­tudiums in Heidelberg kennengele­rnt. Im November vergangene­n Jahres gab sich das Paar vor dem Standesamt das Jawort. Im Juli dieses Jahres folgte die kirchliche Trauung. Zurzeit absolviert Judith Kern ihr Vikariat in Owingen, anschließe­nd möchte auch sie Pfarrerin werden.

Der Einsetzung­sgottesdie­nst für Daniel Burk beginnt am Sonntag, 16. September, um 10 Uhr in der Christuski­rche.

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Daniel Burk vor seiner neuen Wirkungsst­ätte in Pfullendor­f, der evangelisc­hen Christuski­rche. Noch ein Jahr lang befindet sich der Pfarrer im Probediens­t, dann fällt die Entscheidu­ng, wie es weitergeht.

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