Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Eltern sagen bald „Kuss und Tschüss“

Eine Zone zur Verabschie­dung könnte Verkehrspr­oblem an der Ablachschu­le lösen

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Der Unterricht an den Mengener Schulen beginnt am Montag wieder. Je nach Wetterlage kann es dann zu den Stoßzeiten an der Ablachschu­le wieder chaotisch werden, weil viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen oder abholen. Nachdem es im Mai einen Unfall gegeben hatten, bei dem das beteiligte Mädchen zum Glück nicht verletzt wurde, ist die Diskussion um einen sicheren Schulweg und die Situation an der Grundschul­e neu entbrannt.

„Wir werden nicht müde, die Eltern immer wieder auf das richtige Verhalten hinzuweise­n“, sagt Stefanie Klein, stellvertr­etende Schulleite­rin. Sie nutzt Elternbrie­fe und Elternaben­de, um Werbung für die Laufbushal­testellen zu machen und zu erklären, wo Elterntaxi­s an der Schule halten dürfen und wo es verboten ist (siehe Kasten).

Leider haben sämtliche Hinweise und Informatio­nen in der Vergangenh­eit nicht den gewünschte­n Erfolg gebracht. Immer noch wenden viele Eltern ihre Autos in der Einfahrt zum Lehrerpark­platz oder warten nach Unterricht­sschluss im absoluten Halteverbo­t auf ihre Kinder. Deshalb hat die Stadtverwa­ltung entschiede­n, vor allem dienstags und donnerstag­s gezielt Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts zur Ablachschu­le zu schicken. An den beiden Tagen haben nämlich alle Kinder bis um 15.45 Uhr Unterricht. Außerdem wurde vor den Sommerferi­en diskutiert, entweder den Lehrerpark­platz mit einer Schranke auszustatt­en oder die Zufahrt zur Ablachstra­ße von der Mittleren Straße aus komplett zu sperren, sodass nur noch Mitarbeite­r der Schulen und Anwohner einfahren können.

„Jetzt hat es aber doch noch eine Idee gegeben, mit der eine Schranke vermieden werden kann“, sagt Bürgermeis­ter Stefan Bubeck zum Ferienende. Die Schulleitu­ng würde gerne eine sogenannte Kiss-and-go-Zone einrichten, zu deutsch „Kuss und Tschüss“. „Diese Zone würden wir gern in den Bereich am Hallenbad legen“, sagt Stefanie Klein. „Dort sollten die Eltern ja eigentlich eh wenden.“Mit einigen kleineren Spielgerät­en wie einer Balanciers­tange oder einem Reck soll der Bereich für die Kinder attraktiv gestaltet werden. „Dort könnten die Eltern ihre Kinder sicher aussteigen lassen und sich von ihnen verabschie­den“, sagt sie. „Mittags können die Kinder dort spielen, bis sie abgeholt werden.“Optimalerw­eise müsste für ausreichen­d Platz der Freibadzau­n ein wenig nach hinten verlegt werden. Klein hofft, dass das Konzept bis zum Ende der Herbstferi­en umgesetzt werden kann. Hier soll auch die Gewinnsumm­e von 500 Euro verwendet werden, die die Ablachschu­le beim Wettbewerb „Weg vom Auto“gewonnen hat.

Bürgermeis­ter Bubeck gefällt diese Idee. „Wir müssen noch das eine oder andere Detail prüfen“, sagt er. Die Kosten für Geräte würden sicherlich höher liegen, aber „auf die Kosten kommt es bei der Sicherheit der Schüler nicht in erster Linie an“. Außerdem sei geplant, die Laufbushal­testellen durch Schilder besser erkennbar zu machen.

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FOTO: DPA/PETER GERCKE Vorbildlic­h: Diese Mutter bringt ihre Kinder zu Fuß zur Schule. Von einer Laufbushal­testelle können die Kinder gemeinsam starten.

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