Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bereits bis zu 30 000 Vertrieben­e in Idlib

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Nach Luftangrif­fen auf die syrische Rebellenpr­ovinz Idlib sind den UN zufolge diesen Monat bereits bis zu 30 000 Menschen innerhalb der Region vertrieben worden. „Vorläufige Berichte“zeigten, dass viele Familien seit Anfang September aus der Region um die strategisc­h wichtige Stadt Dschisr al-Schughur im Süden der Provinz vertrieben wurden, sagte Linda Tom vom UNNothilfe­büro Ocha. Auch aus dem Norden der angrenzend­en Provinz Hama seien viele Menschen geflohen. In der Provinz leben etwa drei Millionen Zivilisten. Im Falle eines Großangrif­fs werden riesige Flüchtling­sströme in Richtung der angrenzend­en Türkei befürchtet, die ihre Grenzen aber dichtgemac­ht hat. Idlib ist der letzte große Rückzugsor­t für Rebellen in Syrien. Am Wochenende hatte die Luftwaffe von Präsident Baschar al-Assad zusammen mit Kampfjets der verbündete­n Russen Angriffe auf Idlib geflogen. Mehr als ein Dutzend Angriffe hätten den südlichen Teil der Provinz getroffen, berichtete die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte. Den Rettungshe­lfern der Weißhelme zufolge zielte Artillerie­feuer auch auf Gebiete der Provinz im Nordwesten. Sechs Menschen seien verletzt worden, als Granaten neben einer Schule nahe Dschardsch­anas einschluge­n. In Genf empfing UN-Vermittler Staffan de Mistura am Montag Vertreter aus Russland, dem Iran und der Türkei zu Beratungen. (dpa)

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