Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Segen fürs gemeinschaftliche Gräberfeld
Diakon Johannes Jann und Ortsvorsteherin Sonja Halder übergeben die neue Anlage
RENHARDSWEILER - Nach einer Eucharistiefeier in der St. Georgs-Kirche ist auf dem Friedhof Renhardsweiler ein neu angelegtes Gräberfeld hinter der Trauerhalle seiner Bestimmung übergeben worden. Diakon Johannes Jann segnete das neue Gräberfeld, Ortsvorsteherin Sonja Halder erinnerte daran, dass das Gemeinschaftliche Gräberfeld vom Ortschaftsrat aus Bierstetten und Renhardsweiler vor eineinhallb Jahren geplant worden ist. Mitarbeiter des Bauhofs undter der Leitung von Georg Müller und Stadtbaumeister Pascal Friedrich haben die neue Grabanlage erstellt. Sie ist für anonyme und teilanonyme Urnengräber gedacht. Gut 50 Bürgerinnen und Bürger aus Bierstetten und Renhardsweiler waren zur Segnung gekommen.
Symbol der Sonne
Auf der 350 Quadratmeter großen Grabfläche sind drei vierkantige Stelen unterschiedlicher Höhe installiert, von denen ein Strahlenbündel ausgeht. Sie symbolisieren zum einen die Sonne als Zeichen für Kraft, Trost und Wärme. Die drei verschieden hohen Stelen sind ein Hinweis auf das Lebensalter des Menschen, dessen Bemessung ungleicher nicht sein könnte. Diakon Johannes Jann stellte die Frage: „Wo sollen wir unsere letzte Ruhestätte finden?“Damit müssten sich alle Menschen früher oder später einmal auseinandersetzen. Allerdings habe der Tod nach christlichem Glaubensverständnis nicht das letzte Wort: „Wir sind auf dem Weg zu einem neuen Leben!“
Mit Worten aus dem Prophetenbuch Jesaja untermauerte Diakon Jann seine Ausführungen. Was Gott seinem auserwählten Volk Israel versprochen hat, gelte auch für Christen heute. Dort heißt es: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“Diakon Jann betonte mit Nachdruck, dass wir Menschen keine namenlosen Nummern sind. Gott vergisst niemanden; dies ist eine Hoffnung, auf die wir unser ganzes Vertrauen setzten können. Der Glaube an die Auferstehung und ein ewiges Leben sei eine reale Wirklichkeit. Er schloss seine Ansprache mit den Worten aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom: „Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“
Zum Abschluss umrundete Diakon Johannes Jann das neue Grabfeld und besprengte die Anlage mit frisch geweihtem Wasser. Ortsvorsteherin Sonja Halder zeigte sich hocherfreut über die feierliche Segnung und dankte den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern für ihr Kommen. Danach lud sie zur Hockete beim Dorfbrunnen ein. Anlass: Der Widder, welcher den Brunnen mit Wasser versorgt, wurde vor 30 Jahren von Josef Weiß installiert; Grund genug, das Jubiläum feierlich zu begehen.