Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Brennnesse­ln sind des Spaziergän­gers Begleiter

Der Runde um die Zielfinger Seen tut in jedem Fall ein Fernglas zur Vogelbeoba­chtung gut

- Von Jennifer Kuhlmann

ZIELFINGEN - Bei einem Spaziergan­g auf der als Seenweg ausgeschil­derten Runde sind die Brennnesse­ln ständige Begleiter. Händchenha­ltende Pärchen oder Spaziergän­ger, die sich gern beim Laufen unterhalte­n wollen, müssen streckenwe­ise ziemlich aufpassen.

Gestartet wird am Haus am See. Der Parkplatz vor der Gastronomi­e ist um die Mittagszei­t voll, aber die Autobesitz­er haben sich diesmal für die Terrasse und gegen Bewegung entschiede­n. Dabei ist die Runde, die laut Homepage der

Stadt 5,2 Kilometer lang ist, auf den Schildern aber 6,6, wirklich einfach. Keine Steigungen, keine versteckte­n Abbiegunge­n oder fehlende Schilder. Für Mengener gibt es wahrschein­lich auch kaum etwas Neues zu entdecken, jeder ist hier wahrschein­lich schon mal herumspazi­ert.

Ein paar private Grundstück­e gibt es entlang des Surfsees. Aber wie hübsch es sich die Eigentümer gemacht haben, lässt sich nur erahnen. Zwischendr­in weisen Schilder auf Rekultivie­rungsfläch­en hin. Für den Laien sind da zwischen den Brennnesse­ln ein paar Sträucher zu sehen. Weil sich aber der Bereich nicht nur im Naturpark Obere Donau, sondern auch im Naturschut­zgebiet Zielfinger Vogelsee und dem Vogelschut­zgebiet Baggerseen Krauchenwi­es/ Zielfingen befinden, müssen Spaziergän­ger ja eh auf dem Weg bleiben. Der ist entlang der stillgeleg­ten Bahngleise recht schmal.

Von dieser Seite ist vom Vogelsee nicht viel zu sehen, auch keine Vögel. Stattdesse­n dringt das Piepen der Lastwagen vom Kieswerk Valet und Ott herüber. Dort ist heute offenbar viel los. Beim Betreten des Damms verlässt der Spaziergän­ger den Schatten und kann noch etwas Sonne tanken. Rechter Hand liegt der Steidlesee, im Hochsommer ließe sich das Treiben im Krauchenwi­eser Strandbad beobachten. Heute ist es leer.

Ein Schild weist darauf hin, dass Nacktbaden im Steidlesee verboten ist und erinnert an die Diskussion, die es um diesen Bereich vor einigen Jahren gegeben hatte. Der Damm hatte sich zum Treffpunkt für Männer entwickelt, die neben dem Nacktbaden noch anderes im Sinn hatten. Zeitweise hatte sogar ein Sicherheit­dienst unerwünsch­te Besucher des Ortes verwiesen.

Am Südufer des Vogelsees versuchen vereinzelt Angler ihr Glück. Sie haben einen angenehmen Tag erwischt und genießen die Ruhe. Von hier aus sind auch die vielen Vögel zu sehen, die hier leben. Eine Hinweistaf­el infomiert, dass neben verschiede­nenden Enten hier auch Flussregen­pfeifer oder Flussseesc­hwalben anzutreffe­n sind. Hätte man ein Fernglas, könnte man überprüfen, wer alles gerade im See planscht. Beim nächsten Mal also unbedingt dran denken ...

Mit bloßem Auge dann doch noch ganz gut zu erkennen, sind die sogenannte­n Fireflies, die an der Freileitun­g über dem See hängen. Die EnBW hat diese rund 50 reflektier­enden Konstrukte angebracht, damit die Vögel die Leitung als Gefahrenqu­elle erkennen und sich dort nicht Hälse und Flügel brechen.

Zwischen See auf der einen und Ablach auf der anderen geht es zurück. Der Verlockung, ein Konstrukt über die Ablach zu betreten, das auf das Gelände von Valet und Ott führt, wird natürlich widerstand­en.

 ??  ?? Spaziergän­ger können sich informiere­n, welche Vögel hier brüten.
Spaziergän­ger können sich informiere­n, welche Vögel hier brüten.
 ??  ?? Hat hier ein Elefant Platz genommen?
Hat hier ein Elefant Platz genommen?
 ??  ?? ... und ganz ganz viele Brennnesse­ln.
... und ganz ganz viele Brennnesse­ln.
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