Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Abschied mit Platz sechs
Triathlon-Bundesliga, 5. Saisonstation in Binz/Rügen
BINZ/MENGEN (sz) - Mit Rang sechs im letzten Rennen in Binz auf Rügen hat sich das Schunk-Team des TV Mengen aus der Triathlon-Bundesliga verabschiedet. In der kommenden Saison verzichtet die Mannschaft auf eine Teilnahme in der höchsten deutschen Triathonklasse (s. untenstehender Bericht).
Bereits vor dem Abschluss in Binz auf der Ostseeinsel Rügen stand fest, dass die nächste Bundesligasaison ohne das Schunk-Team aus Mengen stattfinden wird. Sportlich würde Mengen zwar sehr gut mithalten – was die vergangenen Jahre deutlich bewiesen haben – aber die Personaldecke wird immer dünner. Teamchef Stefan Vollmer: „Nach fünf überaus erfolgreichen Jahren in der Bundesliga suchen einige meiner Jungs nach neuen Herausforderungen. Sei es im Studium, Beruf oder im Sport. So dürfen sich beispielweise Valentin Wernz und Jannik Schaufler mittlerweile mit den weltbesten Triathleten in internationalen Wettkämpfen messen. Da spielt die Bundesliga nur noch die zweite Geige. Andere möchten auf längere Distanzen wechseln. Da bleibt vom ursprünglichen Rumpfteam nur noch Max Fetzer übrig. Wir standen vor der Wahl: Neue Athleten suchen oder Rückzug aus der Bundesliga? Unser bisheriges Alleinstellungsmerkmal bestand in der Tatsache, dass wir eine Kernmannschaft regionaler Topsportler hatten, die wir weitgehend mit anderen Baden-Württembergern ergänzt haben. Darauf waren wir sehr stolz – ich behaupte, das hat uns zusammengeschweißt wie kein zweites Team in der Bundesliga. Mit neuen Athleten wäre ein solcher Teamgeist nicht mehr zu erreichen gewesen. Deshalb gab es schlussendlich nur die eine Antwort auf die Frage nach der Zukunft.“
Wernz behauptet sich
Die äußeren Voraussetzungen für das letzte Rennen waren hervorragend. Strahlender Sonnenschein und für norddeutsche Verhältnisse mäßige Temperaturen streichelten Teint und Seele der Athleten. Nach 750 Metern Schwimmen in der Ostsee tauchte Valentin Wernz als Elfter, Jannik Schaufler auf Rang 20 und Uli Hagmann nur knapp dahinter auf. Die schnellsten sechs Schwimmer konnten sich auf dem Rad zwar absetzen, doch das Trio des SchunkTeams lag Mitte des Rennens in einer größeren Verfolgergruppe nur rund 30 Sekunden dahinter. Max Fetzer verpasste den Anschluss und lag eine Radgruppe weiter hinten. Frederik Henes lag noch weiter zurück. Auf der winkligen und mit einem knackigen Anstieg versehenen Radstrecke kam es im Laufe des Rennens nicht mehr zu dem üblichen Zusammenschluss weiterer Gruppen. Vielmehr festigten sich die Abstände oder wurden noch größer. Den Wechsel zum Laufen ging Valentin Wernz beherzt an und setzte sich an die Spitze der Verfolgergruppe. Ganz vorne hingegen lieferten sich der Franzose Anthony Pujades (Buschhütten) und Maximilian Schwetz (Team Saar) einen heißen Kampf um den Sieg. Auf dem fünf Kilometer langen Stadtkurs mussten die Athleten nochmals alles geben, um ihre gute Ausgangssituation vom Radfahren ins Ziel zu tragen. Zum Leidwesen der Mengener schaffte dies Uli Hagmann nicht, der sich Runde um Runde schwerer tat. Valentin Wernz hingegen behauptete sich unter den besten Zehn und probierte alles, um in Reichweite der ersten Fünf zu gelangen. Am Schluss fehlten ihm 15 Sekunden – es blieb bei einem hervorragenden siebten Platz. Jannik Schaufler feierte mit Rang 16 nach seiner Knieverletzung ein sehr gutes Comeback in der Eliteklasse. Mit Rang 39 war Max Fetzer nicht ganz zufrieden – lag er doch beim Rennen in Tübingen noch unter den besten 20. Aber mehr war nach dem Schwimmrückstand nicht mehr drin. Total platt war Uli Hagmann nach einem 46. Platz – für ihn war es nach überstandenem Handbruch ebenfalls wieder ein Einstieg in das Wettbewerbsgeschehen. Frederik Henes ergänzte das Team auf Platz 53.
Den Sieg holte sich Anthony Pujades vor Maximilan Schwetz. Dritter wurde der ebenfalls für Buschhütten startende Felix Duchampt. In der Mannschaftswertung fuhr Buschhütten den vierten Sieg im fünften Rennen ein und holte sich erneut den Meistertitel in der Bundesliga. Das Team Saar belegte Platz zwei und wurde Tabellendritter. Potsdam errang nach Rang drei in der Tageswertung den Vizemeistertitel. Mit Rang sechs arbeitete sich das SchunkTeam in der Schlusstabelle von Platz sieben auf Rang sechs vor.
„Vielleicht wäre heute sportlich noch etwas mehr drin gewesen, denn wir sind mit einer guten Besetzung nach Rügen angereist. Was jedoch mehr zählt, ist die Wertschätzung der anderen Mannschaften nach unserer Ankündigung aufzuhören. In Binz stand die Mannschaft am Start, die den Aufstieg in die Bundesliga erreicht hat; selbst der verletzte Fabian Göggel ließ es sich nicht nehmen, mit anzureisen. Das sind die wahren Highlights die wir mit nach Hause nehmen“, lautete das Fazit von Stefan Vollmer.
Ein Abschiedsvideo finden Sie auch unter: https://de-de.facebook.com/ LigateamMengensTriathleten/