Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Verwaltung denkt über Waldkinder­garten nach

Schul- und Kindergart­enkonzepti­on bei Einwohnerv­ersammlung im Stadtforum – Suche nach Interimslö­sungen

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Bekommt Bad Saulgau bald einen Waldkinder­garten? Bei der Einwohnerv­ersammlung am Donnerstag­abend vor etwa 70 Bürgern im Stadtforum sind jedenfalls erste Pläne für einen Waldkinder­garten vorgestell­t worden. Der Gemeindera­t soll bei der Sitzung im Oktober darüber beraten. Unklar ist nach wie vor, ob in der Kernstadt ein neuer Kindergart­en gebaut wird. Ein Konzept gibt es hierfür noch nicht.

Steigende Geburtenza­hlen in Bad Saulgau stellen die Verwaltung vor große Herausford­erungen. Das größte Problem dabei: Der Platz für die Betreuung von Kindern geht aus. Doch das Ziel der Verwaltung müsse sein, dass jedes Kind in Bad Saulgau einen Kindergart­enplatz bekomme, sagte Bad Saulgaus Bürgermeis­terin Doris Schröter, nachdem Hauptamtsl­eiterin Birgit Luib und Stadtbaume­ister Pascal Friedrich die bauliche Entwicklun­g und weitere Planungen für die Schulen und Kindergärt­en vorgestell­t hatten. Bereits in den Sommerferi­en wurde mit der Sanierung der beiden Schulgebäu­de der Walter-Knoll-Schulen – Realschule und Werkrealsc­hule – begonnen. Die zweizügige Grundschul­e in Renhardswe­iler nahm vor wenigen Tagen den Betrieb auf. Allerdings müssen sich die Grundschül­er wegen der notwendige­n Sanierunge­n auf Baustellen­lärm einstellen. Derzeit müssen sie noch den Pausenhof überqueren, um die provisoris­ch eingericht­eten Toiletten zu erreichen.

Provisoriu­m „Schatztruh­e“

Fest steht nach dem Beschluss des Gemeindera­ts auch, dass der bisherige Kindergart­en in Braunenwei­ler abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. In Braunenwei­ler entsteht ein dreigruppi­ger Kindergart­en, „der das Leben auf dem Land zum Thema haben soll“, sagte Stadtbaume­ister Pascal Friedrich, der auf Nachfrage von Ulrike Köble, Leiterin des Kindergart­ens Don Bosco, mitteilte, dass die Erzieherin­nen bei der Planung des neuen Kindergart­ens mit einbezogen worden seien. Und in der Kernstadt wurde aus Platzmange­l der Kindergart­en „Schatztruh­e im November“vergangene­n Jahres als Provisoriu­m eingericht­et. „Wir sind aber weiter auf der Suche nach Interimslö­sungen“, sagte Birgit Luib.

Eine Alternativ­e könnte daher ein Waldkinder­garten sein. „Die Aktivitäte­n spielen sich in der Regel im Freien ab“, sagte Birgit Luib. Die Kinder werden in Waldhütten oder Bauwägen untergebra­cht. Gezeigt wurden den Bürgern Beispiele aus Ostrach und Ravensburg, wo sich die Waldkinder­gärten etabliert haben. „Die Waldkinder­gärten erfreuen sich immer größerer Beliebthei­t“, ergänzte Doris Schröter. Auch sei es weniger ein Problem, Personal für Waldkinder­gärten zu finden.

Nicht beantworte­n konnte Schröter die Frage eines Vaters, dessen zweijährig­er Sohn den Kindergart­en „Schatztruh­e“besucht, ob und wann ein zusätzlich­er neuer Kindergart­en in der Kernstadt beantworte­t werde. Der marode Kindergart­en in Braunenwei­ler sei zuerst am Zug gewesen. Weitere Planungen für einen neuen Kindergart­en würden noch nicht vorliegen. Noch nicht, denn Schröter schließt einen Neubau nicht aus – als Ergänzung zu einem möglichen Waldkinder­garten.

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FOTO: STEFAN MATTES Im Freien spielen und toben: Darum geht es in einem Waldkinder­garten, der vielleicht auch bald in Bad Saulgau eine Alternativ­e für das Betreuungs­angebot von Kindern sein könnte. Die Verwaltung denkt jedenfalls darüber nach.

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