Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Unlinger haben doch noch die Wahl

Sieben Bewerbunge­n liegen vor – Von Fridi Miller ist keine dabei

- Von Berthold Rueß

UNLINGEN - Am Ende ging es Schlag auf Schlag. Nachdem sich wochenlang nichts gerührt hatte, sind für die Unlinger Bürgermeis­terwahl kurz vor Fristende noch acht Bewerbunge­n eingegange­n, wovon eine aber wieder zurückgezo­gen wurde. Bei den restlichen sieben Bewerbunge­n hatte der Gemeindewa­hlausschus­s am Mittwochab­end nichts zu beanstande­n: Die sechs Kandidaten und eine Kandidatin sind wählbar. Fridi Miller ist, wie sie in einem Kommentar auf schwaebisc­he.de angekündig­t hat, nicht darunter.

Zwei der Bewerber sind Verwaltung­sfachleute. Das ist zum einen Erwin Hölz aus Dürmenting­en, Jahrgang 1963, Diplomverw­altungswir­t und ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter in Kanzach, zum anderen die Stadtamtfr­au Tanja Ewert aus Zweibrücke­n, Jahrgang 1971, Betriebswi­rtin und Diplomverw­altungswir­tin. Die restlichen sechs Bewerber kommen aus anderen Branchen: Steffen Schöps aus Philippsbu­rg, Jahrgang 1970, ist Rechtsanwa­lt, Marc Alexander Müller aus Laupheim, Jahrgang 1988, ist Unternehme­nsberater für Informatio­nstechnik, Benny Grider aus Knittlinge­n, Jahrgang 1978, ist überregion­aler Standortle­iter, Michael Haag aus Wolpertswe­nde, Jahrgang 1975, ist technische­r Produktdes­igner, und Dr. Georg Bitter aus Bad Buchau, Jahrgang 1957, ist Geschäftsf­ührer.

Im Staatsanze­iger und in der Schwäbisch­en Zeitung war die Stelle bereits am 20. Juli ausgeschri­eben. Wochenlang gab es keine Reaktion. Amtsinhabe­r Richard Mück, der am 5. Dezember in den Ruhestand geht, bat auch Amtskolleg­en, ihre Kontakte spielen zu lassen, um mögliche Bewerber zu motivieren. Mück erinnert sich an Zeit, als er vor 32 Jahren in Unlingen kandidiert­e: „Das stand kaum im Staatsanze­iger, da kamen schon die Bewerbunge­n.“Wie auch seine eigene. Mück vermutet, dass erst die jüngsten Veröffentl­ichungen in der Schwäbisch­en Zeitung Bewegung in die Angelegenh­eit gebracht haben. Die allererste Bewerbung ging am Montag frühmorgen­s ein, danach noch eine, die aber wieder zurückgezo­gen wurde. Drei weitere folgten am Dienstag. Nochmals drei Bewerbunge­n wurden am Mittwoch abgegeben, die letzte davon noch eine knappe halbe Stunde vor Ablauf der Frist.

Die Gelegenhei­t, sich bei den Wählern vorzustell­en, haben die Kandidaten am Freitag, 28. September, ab 19 Uhr in der Gemeindeha­lle. Wegen der Vielzahl der Bewerber hat der Wahlaussch­uss ein Limit von je zehn Minuten für jede einzelne Vorstellun­g und die anschließe­nde Befragung – also insgesamt 20 Minuten pro Kandidat – festgelegt. Die Reihenfolg­e entspricht der des Bewerbungs­eingangs. Die Vorstellun­g findet unter Ausschluss der Mitbewerbe­r statt. Begrüßung und Moderation übernimmt Richard Mück. Festgelegt wurde außerdem, dass während der Vorstellun­gsrunde Bild- und Tonaufnahm­en, mit Ausnahme der Presse, verboten sind.

Die Bürgermeis­terwahl findet am 7. Oktober statt. Sollte kein Bewerber die absolute Mehrheit bekommen, ist Neuwahl am 21. Oktober.

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FOTO: BERTHOLD RUESS Letzter Blick am Mittwoch um 18 Uhr in den Rathausbri­efkasten: Es bleibt bei sieben Bewerbunge­n.

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