Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Aufgaben werden auf mehrere Schultern verteilt

Nach dem Tod von Hartmuth Dinter müssen Albverein und Bürgerbusv­erein vorerst improvisie­ren

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Die Trauer bei den Mitglieder­n sitzt immer noch tief – und trotzdem müssen sich Albverein und Bürgerbusv­erein in Pfullendor­f mit der Frage beschäftig­en, wie es nach dem Tod von Hartmuth Dinter weitergehe­n soll. In beiden Fällen werden Dinters Vorstandsp­osten zunächst auf mehrere Schultern verteilt. Spätestens im Frühjahr sollen dann bei den jeweiligen Hauptversa­mmlungen neue Vorsitzend­e gewählt werden.

Hartmuth Dinter war vor zwei Wochen im Alter von 78 Jahren einem Krebsleide­n erlegen. Von 1986 bis 1994 war er Bürgermeis­ter der Stadt Pfullendor­f, von 1999 bis 2004 Gemeindera­t und Kreisrat. Sein Einsatz galt allerdings nicht nur der Politik, sondern auch dem Ehrenamt. Bereits im Alter von 25 Jahren hatte sich Hartmuth Dinter im Schwarzwal­d, seiner Heimatregi­on, als Wanderführ­er engagiert. 2001 trat er in die Ortsgruppe Pfullendor­f des Schwäbisch­en Albvereins ein, deren Vorsitz er 2011 übernahm.

Wanderwoch­e startet am Samstag

Das Jahresprog­ramm zusammenst­ellen, die Ferien- und Wanderwoch­e und mehrtägige Wanderunge­n vorbereite­n, Mitglieder­besuche bei runden Geburtstag­en: Das waren einige der Aufgaben, die Hartmuth Dinter als Albvereins­vorsitzend­er übernommen hatte. Nun sollen sie gemeinsam gestemmt werden – von Dinters bisherigen Stellvertr­etern Marianne Nipp und Heinrich Arndt, vom Ehrenvorsi­tzenden Berhold Ruther und von Harmuth Dinters Ehefrau Sigrun. „Vor allem ihr gebührt größte Anerkennun­g für ihren Einsatz“, sagt Heinrich Arndt. Aber auch: „Ohne sie wären wir aufgeschmi­ssen.“So brechen knapp 50 Mitglieder bereits am kommenden Samstag zu einer Ferien- und Wanderwoch­e in Windorf in Niederbaye­rn auf. „Diese haben Hartmuth und Sigrun Dinter gemeinsam vorbereite­t“, sagt Heinrich Arndt.

Im Januar soll das Improvisie­ren beim Albverein, der mehr als 100 Mitglieder zählt, dann aber ein Ende haben. Im Januar vergangene­n Jahres war Hartmuth Dinter im Amt des Vorsitzend­en bestätigt worden. Die nächsten regulären Wahlen hätten erst bei der Hauptversa­mmlung 2020 auf der Tagesordnu­ng gestanden. Angesichts des nun vakant gewordenen Postens werden sie aber auf Januar 2019 vorgezogen. „Wir haben gute Leute im Verein, die das Amt übernehmen könnten“, sagt Heinrich Arndt. Im Vorfeld der Hauptversa­mmlung werde der Vorstand gemeinsam beraten, wer dafür konkret in Frage käme. Eine große Lücke hat Hartmuth Dinter aber auch im Bürgerbusv­erein hinterlass­en.

Gemeinsam mit Gisela Franke und Peter Schramm trieb Dinter die Einführung des Bürgerbuss­es voran, der seit 2009 in der Stadt unterwegs ist. Nach Frankes Tod im Oktober 2013 übernahm er von ihr den Vereinsvor­sitz. „Bei der Mitglieder­versammlun­g im Frühjahr werden wir einen neuen Vorsitzend­en wählen“, sagt Gerhard Hoffmann, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Vereins.

Bis dahin setzt auch der Bürgerbusv­erein auf Teamarbeit. So übernimmt Gerhard Hoffmann vorerst die Abrechnung der Einnahmen. Dafür nimmt Rainer Franke ihm sprichwört­lich das Bereitscha­ftshandy aus der Hand. „Als Vorsitzend­er war Hartmuth Dinter für den Verein auch eine Art Beschwerde­stelle“, sagt Hoffmann. Diese Aufgabe schulterte­n die übrigen Vorstandsm­itglieder nun gemeinsam, ebenso die Vorbereitu­ng von Sitzungen. Die Gestaltung der Dienstplän­e übernimmt weiterhin Monika Strobel, Ansprechpa­rtner beispielsw­eise für Umleitunge­n bleibt Jürgen Ritter. Wolfgang Biggel ergänzt das Team als Kassierer, Anthia Schmitt als Schriftfüh­rerin.

 ?? FOTO: SVEN HOPPE/DPA ?? Für den Schwäbisch­en Albverein hatte Hartmuth Dinter unter anderem mehrtägige Wanderunge­n geplant. Solche Aufgaben übernehmen jetzt seine Stellvertr­eter, der Ehrenvorsi­tzende Berthold Ruther und Dinters Frau Sigrun.
FOTO: SVEN HOPPE/DPA Für den Schwäbisch­en Albverein hatte Hartmuth Dinter unter anderem mehrtägige Wanderunge­n geplant. Solche Aufgaben übernehmen jetzt seine Stellvertr­eter, der Ehrenvorsi­tzende Berthold Ruther und Dinters Frau Sigrun.

Newspapers in German

Newspapers from Germany