Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Aufgaben werden auf mehrere Schultern verteilt
Nach dem Tod von Hartmuth Dinter müssen Albverein und Bürgerbusverein vorerst improvisieren
PFULLENDORF - Die Trauer bei den Mitgliedern sitzt immer noch tief – und trotzdem müssen sich Albverein und Bürgerbusverein in Pfullendorf mit der Frage beschäftigen, wie es nach dem Tod von Hartmuth Dinter weitergehen soll. In beiden Fällen werden Dinters Vorstandsposten zunächst auf mehrere Schultern verteilt. Spätestens im Frühjahr sollen dann bei den jeweiligen Hauptversammlungen neue Vorsitzende gewählt werden.
Hartmuth Dinter war vor zwei Wochen im Alter von 78 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Von 1986 bis 1994 war er Bürgermeister der Stadt Pfullendorf, von 1999 bis 2004 Gemeinderat und Kreisrat. Sein Einsatz galt allerdings nicht nur der Politik, sondern auch dem Ehrenamt. Bereits im Alter von 25 Jahren hatte sich Hartmuth Dinter im Schwarzwald, seiner Heimatregion, als Wanderführer engagiert. 2001 trat er in die Ortsgruppe Pfullendorf des Schwäbischen Albvereins ein, deren Vorsitz er 2011 übernahm.
Wanderwoche startet am Samstag
Das Jahresprogramm zusammenstellen, die Ferien- und Wanderwoche und mehrtägige Wanderungen vorbereiten, Mitgliederbesuche bei runden Geburtstagen: Das waren einige der Aufgaben, die Hartmuth Dinter als Albvereinsvorsitzender übernommen hatte. Nun sollen sie gemeinsam gestemmt werden – von Dinters bisherigen Stellvertretern Marianne Nipp und Heinrich Arndt, vom Ehrenvorsitzenden Berhold Ruther und von Harmuth Dinters Ehefrau Sigrun. „Vor allem ihr gebührt größte Anerkennung für ihren Einsatz“, sagt Heinrich Arndt. Aber auch: „Ohne sie wären wir aufgeschmissen.“So brechen knapp 50 Mitglieder bereits am kommenden Samstag zu einer Ferien- und Wanderwoche in Windorf in Niederbayern auf. „Diese haben Hartmuth und Sigrun Dinter gemeinsam vorbereitet“, sagt Heinrich Arndt.
Im Januar soll das Improvisieren beim Albverein, der mehr als 100 Mitglieder zählt, dann aber ein Ende haben. Im Januar vergangenen Jahres war Hartmuth Dinter im Amt des Vorsitzenden bestätigt worden. Die nächsten regulären Wahlen hätten erst bei der Hauptversammlung 2020 auf der Tagesordnung gestanden. Angesichts des nun vakant gewordenen Postens werden sie aber auf Januar 2019 vorgezogen. „Wir haben gute Leute im Verein, die das Amt übernehmen könnten“, sagt Heinrich Arndt. Im Vorfeld der Hauptversammlung werde der Vorstand gemeinsam beraten, wer dafür konkret in Frage käme. Eine große Lücke hat Hartmuth Dinter aber auch im Bürgerbusverein hinterlassen.
Gemeinsam mit Gisela Franke und Peter Schramm trieb Dinter die Einführung des Bürgerbusses voran, der seit 2009 in der Stadt unterwegs ist. Nach Frankes Tod im Oktober 2013 übernahm er von ihr den Vereinsvorsitz. „Bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr werden wir einen neuen Vorsitzenden wählen“, sagt Gerhard Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender des Vereins.
Bis dahin setzt auch der Bürgerbusverein auf Teamarbeit. So übernimmt Gerhard Hoffmann vorerst die Abrechnung der Einnahmen. Dafür nimmt Rainer Franke ihm sprichwörtlich das Bereitschaftshandy aus der Hand. „Als Vorsitzender war Hartmuth Dinter für den Verein auch eine Art Beschwerdestelle“, sagt Hoffmann. Diese Aufgabe schulterten die übrigen Vorstandsmitglieder nun gemeinsam, ebenso die Vorbereitung von Sitzungen. Die Gestaltung der Dienstpläne übernimmt weiterhin Monika Strobel, Ansprechpartner beispielsweise für Umleitungen bleibt Jürgen Ritter. Wolfgang Biggel ergänzt das Team als Kassierer, Anthia Schmitt als Schriftführerin.