Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hauptprobl­eme: defekte Toiletten und Schulleite­rgehalt

Pfarrer Robert Galiwango berichtet von den Bauarbeite­n am zweiten Schulgebäu­de für die Berufsschu­le in Uganda

- Von Christoph Klawitter

MENGEN - Der Weltkreis Liebfrauen der katholisch­en Kirchengem­einde unterstütz­t mit einer Missionspa­rtnerschaf­t das St. Anthony Technical and Business Institute in Katende in Uganda. In einer Sitzung des Weltkreise­s berichtete der aus Uganda angereiste Pfarrer Robert Galiwango über den aktuellen Stand der Bauarbeite­n für ein zweites Schulgebäu­de: Es fehlen noch 15 000 Euro, um den Bau zu vollenden.

Robert Galiwango dankte für die finanziell­e Hilfe aus Mengen. „Ich danke Ihnen so sehr“, sagte er. Derzeit wird ein zweites Gebäude am Technical and Business Institute, das mit einer Berufsschu­le zu vergleiche­n ist, gebaut. Fundament und Dach sind fertiggest­ellt, Boden, Fenster und Türen fehlen noch, ebenso Stromleitu­ngen. In dem Gebäude sollen Klassenzim­mer und eine Werkstatt untergebra­cht werden, für die praktische­n Übungen der Schüler. Auf Nachfrage von Pfarrer Stefan Einsiedler bezifferte Galiwango den finanziell­en Bedarf, um das Gebäude fertigzust­ellen, auf 15 000 Euro. Wie Weltkreis-Mitglied Alfons Rapp ergänzte, sind bislang aus Mengen 10 000 Euro an Hilfe für das Projekt geflossen. Das Geld stammte von der Kirchengem­einde und der Spenden-Weihnachts­aktion

„Helfen bringt

Freude“der Schwäbisch­en

Zeitung. „Das

Dach ist draufgekom­men vom letzten Geld, das im März geflossen ist“, sagte Alfons Rapp.

An der Schule gibt es derzeit zwei Probleme, wie Robert Galiwango aufzeigte. Einerseits seien die Toiletten kaputt. Und zum anderen verdiene der Schulleite­r zu wenig Geld: Nur 50 Euro im Monat und auch nicht mehr als die anderen Lehrer. „Unser Leiter muss immer da sein“, machte Galiwango auf den Arbeitsauf­wand für den Schulleite­r aufmerksam. Geld vom Staat gebe es für die Schule nicht. Pfarrer Einsiedler fragte, ob die Kirche dort die Schule unterstütz­e. „Der Bischof ist auch arm“, antwortete Galiwango, sprich es gibt keine Hilfe von der dortigen Kirche. „Dieses Jahr haben wir 125 Schüler“, berichtete Galiwango weiter über die derzeitige Schüleranz­ahl. 60 davon seien im Internat der Schule untergebra­cht.

Weltkreis-Mitglied Edwin Lerch besucht ab nächste Woche für zwei Wochen Uganda, und zwar auch Katende und die Schule. Dann möchte er sich näher informiere­n. „Die Leute, die hier spenden, müssen auch wissen, was mit dem Geld geschieht“, sagte er. Gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung ergänzte er, dass es nicht um Kontrolle gehe. „Es geht darum, dass wir vor Ort sind“, so Lerch.

Um noch mehr finanziell­e Unterstütz­ung für die Schule und die dort anstehende­n Aufgaben zu erhalten, schlug Pfarrer Stefan Einsiedler in der Sitzung vor, dass man Hilfswerke wie beispielsw­eise Adveniat oder Misereor für das Projekt in Katende interessie­rt. Er selbst habe sich ja schon einmal darum bemüht. „Das ist nicht gelungen“, erläuterte Einsiedler. Das sei schade, weil man ansonsten beispielsw­eise mit den Einnahmen aus der jährlichen Sternsinge­r-Aktion das Projekt vielleicht unterstütz­en könne. Er regte an, dass Galiwango selbst Kontakt mit den Hilfswerke­n aufnimmt. Einsiedler berichtete weiter, dass eine für Uganda zuständige Mitarbeite­rin im bischöflic­hen Ordinariat der Diözese dieses Jahr Uganda besucht habe. „Die bat ich darum, dass sie Katende besucht“, sagte Einsiedler. Doch sie sei nicht dazu bereit gewesen, bedauerte er.

„Die Leute, die hier spenden, müssen auch wissen, was mit dem Geld geschieht“,

sagt Edwin Lerch. Das Weltkreis-Mitglied wird selbst nach Uganda reisen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany