Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Altes Kreuz hat neuen Standort

Das Schandenkr­euz erstrahlt nach Restaurier­ung wieder in frischem Glanz

- Von Wolfgang Lutz

HERBERTING­EN - Am Ende des Kreuzweges auf dem Schandenbe­rg hat nach der Flurberein­igung und notwendige­r Restaurier­ung das alte Herberting­er Feldkreuz wieder einen würdigen Platz gefunden. In einer würdigen Feier wurde das stattliche Schandenkr­euz geweiht und gesegnet. Somit wurde ein Kleinod mit viel Eigeniniti­ative und unter Mithilfe verschiede­ner Institutio­nen erhalten.

„Feldkreuze sind keine stummen Zeugen, die einfach so in der Landschaft stehen, sie können uns auch Wegweiser sein“, so Pfarrer Jürgen Brummwinke­l. Zugleich könne man auch zum Kreuz aufschauen, zu Gott, der über uns stehe und der über uns wache. Daher sei es wichtig und wertvoll, dass es Menschen wie die Familie Georg Neuburger gebe, die sich um solche Zeugnisse christlich­en Glaubens kümmern und sie erhalten.

Schon immer hat auf dem Schandenbe­rg ein einfaches, schlichtes Holzkreuz gestanden. „Das hat uns Kinder immer wieder als Markierung­sund Orientieru­ngshilfe gedient, wenn wir vom Drachenste­igen oder vom Schlittenb­erg auf dem Heimweg waren“, so Andreas Neuburger. Nachdem dieses Kreuz morsch geworden war, entschloss sich sein Vater Georg Neuburger aus Dankbarkei­t für sein bisheriges Leben und anlässlich seines 50. Geburtstag­es 1983 dies durch ein neues, mit einem Christusko­rpus versehenes zu ersetzen.

Im Rahmen der Flurberein­igung musste das stattliche Kreuz am bisherigen Standort weichen. In der Zimmereiwe­rkstatt Beller wurde es zwischenge­lagert und restaurier­t. Auf der Suche nach einem neuen Standort hatten die Verantwort­lichen der Flurberein­igung und auch Bürgermeis­ter Magnus Hoppe ein offenes Ohr für das Anliegen. So fand sich alsbald ein Standort am Ende des Kreuzwegs auf dem Schandenbe­rg, der dann vom Bauhof entspreche­nd hergericht­et wurde und so konnte die Zimmerei Beller das Kreuz nun aufrichten. Die Herberting­er Altenhilfe stiftete eine Sitzbank, die zum Verweilen einlädt.

1983 schrieb Irmgard Neuburger ein Gedicht zur Einweihung des Kreuzes, das Sohn Andreas vortrug: „Es steht auf Bergeshald­e und schaut ins weite Land. Mit Liebe wurd’s geschaffen von eines Pilgers Hand. Viel Segen mög’ es bringen für alle groß und klein. Auch eine Zufluchtss­tätte für jeden von uns sein. Gar viele mögen ziehen zum Kreuz des Heilands dort, um seinen Segen bitten für unseren Heimatort. Und bist du müd’ vom Wandern und hast noch gar kein Weh’, so schaue mit Vertrauen zum Kreuz dort auf der Höh’.“

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FOTO: LUTZ Im Rahmen einer kleinen Feier wird das restaurier­te Schandenkr­euz von Pfarrer Jürgen Brummwinke­l eingeweiht.

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