Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Junggesell­en bekommen ihr Abschlussz­eugnis

Abschlussf­eier in Ennetach: Jahrgangsb­ester ist der Beton- und Stahlbeton­bauer Marius Peter Fischer

- Von Christoph Klawitter

ENNETACH - Im Bürgerhaus Ennetach haben die frisch gebackenen Junggesell­en der Sommergese­llenprüfun­g ihr Abschlussz­eugnis entgegenge­nommen. Jahrgangsb­ester ist Marius Peter Fischer mit der Note 1,2. Er ist Beton- und Stahlbeton­bauer und arbeitet bei der Bad Saulgauer Baufirma Georg Reisch.

Stellvertr­etend für alle der 121 Junggesell­en hielt die Junggesell­in Celine Schechter, Friseurin, eine kurze Rede auf der Lehrabschl­ussfeier der Kreishandw­erkerschaf­t Sigmaringe­n. „Von jedem von uns wird nun mehr an seinem Arbeitspla­tz verlangt“, sagte sie. „Der Arbeitsmar­kt stellt heute hohe Anforderun­gen.“Celine Schechter arbeitet beim Friseur Schmauder in Pfullendor­f. „Schon als kleines Mädchen war es immer mein Traum, Friseurin zu werden“, berichtete sie.

Zuerst seien ihre Puppen von ihr gestylt worden. „Später waren meine Geschwiste­r und meine Freunde an der Reihe.“Den Kontakt zu ihrem späteren Ausbildung­sbetrieb habe sie über die Ausbildung­sbörse Pfullendor­f – eine Info-Veranstalt­ung für Schüler – hergestell­t. Sie berichtete, dass sie bereits während der Ausbildung einen ersten Platz bei einem Friseurwet­tbewerb erreicht habe, was sie motiviert habe, sich weiterzubi­lden. „Ich denke, dass ich in zirka zwei Jahren mit der Weiterbild­ung zur Friseurmei­sterin beginnen werde“, sagte sie.

Duale Ausbildung hat Vorbildcha­rakter

„In jedem Fall ist der heutige Tag ein Anlass zur Freude“, stellte Kreishandw­erksmeiste­r Siegmund Bauknecht in seiner Begrüßung fest. „Ihr habt allen Grund, stolz auf euch zu sein“, sagte er zu den Junggesell­innen und Junggesell­en. Er mahnte, dass der Gesellenbr­ief nur der Startpunkt sei. „Das gezielte Lernen begleitet uns das ganze Berufslebe­n“, sagte Bauknecht. Er ermunterte die Junggesell­en, eventuell später noch den Meisterbri­ef anzustrebe­n.

Bauknecht hob hervor, dass die duale Ausbildung in Deutschlan­d Vorbildcha­rakter in Europa habe. Dank dieser habe man in Deutschlan­d europaweit auch die geringste Jugend-Arbeitslos­igkeit. Wie er weiter erläuterte, sei die Digitalisi­erung auch für das Handwerk die große Herausford­erung der Zukunft. Er gab Beispiele: Dachdecker, die mittels einer Drohne Dächer begutachte­n. Oder Kunden, die über die Homepage einer Schreinere­i Möbelstück­e konfigurie­ren.

„Vielfältig­e Möglichkei­ten tun sich auf“, resümierte Bauknecht. „Sicher ist: Das Handwerk wird digitaler werden.“Aufgrund des demografis­chen Wandels gebe es weniger Schulabgän­ger. Dieses Jahr hätten wieder viele angebotene Ausbildung­splätze nicht besetzt werden können, informiert­e Bauknecht. Trotzdem habe man dieses Mal aber mehr Ausbildung­sverträge abgeschlos­sen als in den Vorjahren.

Gute Handwerker sind weltweit gefragt

Mengens Bürgermeis­ter Stefan Bubeck als Hausherr sprach auch ein Grußwort. „Gute Handwerker sind überall auf der Welt gesucht“, sagte er. Er berichtete anhand eines Beispiels aus der kommunalpo­litischen Praxis, wie nachgefrag­t derzeit Handwerker sind: Es komme inzwischen vor, dass der Gemeindera­t Ausschreib­ungen wieder aufheben müsse weil keine Handwerker mehr Angebote einreichen würden beziehungs­weise unrealisti­sche Angebote, die 50 oder 100 Prozent über der Preisschät­zung liegen würden. Den Junggesell­en stellte er auch die Stadt Mengen vor. Bubeck erläuterte, dass Mengen beispielsw­eise knapp doppelt so viel Gewerbeste­uer einnehme wie die Kreisstadt Sigmaringe­n.

 ?? FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER ?? Die Junggesell­en der Sommergese­llenprüfun­g nehmen im Bürgerhaus Ennetach ihre Abschlussz­eugnisse entgegen. Der Gesellenbr­ief ist nur der Startpunkt – manche werden den Meisterbri­ef anstreben. Dank des dualen Studiums, das Vorbildcha­rakter hat, kann Deutschlan­d europaweit die geringste Jugend-Arbeitslos­igkeit vorweisen.
FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Die Junggesell­en der Sommergese­llenprüfun­g nehmen im Bürgerhaus Ennetach ihre Abschlussz­eugnisse entgegen. Der Gesellenbr­ief ist nur der Startpunkt – manche werden den Meisterbri­ef anstreben. Dank des dualen Studiums, das Vorbildcha­rakter hat, kann Deutschlan­d europaweit die geringste Jugend-Arbeitslos­igkeit vorweisen.

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