Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeindera­t verabschie­det Lärmaktion­splan für Mengen

Es gibt keine Tempo-30-Zone auf der Bundesstra­ße, sondern andere Maßnahmen für die Storchenne­ststraße

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MENGEN (jek) - Der Gemeindera­t der Stadt Mengen hat am Dienstag den Lärmaktion­splan für die Stadt beschlosse­n. Nachdem das Ingenieurb­üro Brenner Bernard den Räten den Plan im Mai vorgestell­t hatte, waren nun die Behörden und die Öffentlich­keit zu Stellungna­hmen aufgeforde­rt gewesen. „Die Anhörung hat keine relevanten Punkte ergeben, die eine Änderung des Aktionspla­ns erfordern“, sagte Ingenieuri­n Anne Griebel. Somit war es für die Räte ein Leichtes, ihre Zustimmung zu geben.

Zur Erinnerung: Die Stadt Mengen ist wie alle Kommunen dazu verpflicht­et, einen sogenannte­n Lärmaktion­splan für besonders lärmbetrof­fene Gebiete aufzustell­en. Grundlage dieser Pflicht sind die Umgebungsl­ärmrichtli­nien der Europäisch­en Union und das Bundesimmi­ssionsschu­tzgesetz. Pläne sind demnach für Hauptverke­hrsstraßen mit einem Verkehrsau­fkommen von über drei Millionen Kraftfahrz­eugen pro Jahr erforderli­ch.

Bei den Erhebungen des Ingenieurb­üros hat sich für Mengen lediglich ein Lärmschwer­punkt ergeben, bei dem im 24-Stunden-Wert der Grenzwert von 70 Dezibel und nachts zwischen 22 und 6 Uhr der Wert von 60 Dezibel überschrit­ten werden. Er befindet sich an der Storchenne­ststraße in unmittelba­rer Nähe zur B 311. Die beiden Mehrfamili­enhäuser in der Storchenne­ststraße 5 und 11 würden zwar jeweils über einen ein Meter hohen Erdwall mit Bewuchs und eine etwa zwei Meter hohe Lärmschutz­wand verfügen, diese Maßnahmen reichen aber rechnerisc­h nicht aus, um allen Einwohnern den richtigen Lärmschutz zu gewähren, hieß es im Mai.

Das Ingenieurb­üro hatte als Gegenmaßna­hme vorgeschla­gen, zwischen den beiden Kreisverke­hren an der B 311 am Bahnhof und bei Penny eine Tempo-30-Zone einzuricht­en, die nachts gilt. Die Gemeinderä­te hatten sich dagegen ausgesproc­hen, da sie befürchten, der Verkehr würde dann über Ennetach ausweichen und dort zu neuen Lärmbeläst­igungen führen. Stattdesse­n präferiert­en sie Schutzmaßn­ahmen wie die Erhöhung des Erdwalls, Lärmschutz­fenster, Schalldämm­lüfter und weiterer Schallschu­tz für Balkone für die betroffene­n Gebäude.

„Die 30er-Zone wurde aus dem Aktionspla­n wieder herausgeno­mmen und von der Verkehrsbe­hörde im Landratsam­t auch so akzeptiert“, sagte Volker Badouin, Sachgebiet­sleiter Tiefbau im Rathaus. „Da sparen sie sich ja auch Kosten und Arbeit.“Ein Anwohner aus Ennetach hatte eine Stellungna­hme zur Lärmbelast­ung abgegeben, die nicht berücksich­tigt wurde, da nur nach Maßnahmen für den Schwerpunk­t gesucht worden war.

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FOTO: JEK Die Bewohner der Mehrfamili­enhäuser sind betroffen.

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