Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bilanz fällt trotz Super-Sommer ernüchtern­d aus

Stadtwerke zählen 53 000 Besucher im Waldfreiba­d – Großes Lob für neuen Kiosk-Pächter

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Die Bilanz zur Freibad-Saison 2018 fällt für die Stadtwerke Pfullendor­f, die das Bad betreiben, ernüchtern­d aus. „Von Mitte Mai bis Mitte September haben wir rund 53 000 Besucher gezählt“, sagt Geschäftsf­ührer Jörg-Arne Bias. „Dabei hätten wir in einem Sommer wie diesem mindestens 65 000 erwartet.“Die Ursachenfo­rschung gestalte sich schwierig. Auf die personalbe­dingte Einschränk­ung der Öffnungsze­iten kurz vor Saisonstar­t sei das durchwachs­ene Ergebnis aus seiner Sicht nicht zurückzufü­hren.

Eine detaillier­te Auswertung mit den besucherst­ärksten Tagen und Monaten liegt den Stadtwerke­n bislang noch nicht vor. Angesichts des nahezu durchgehen­d guten Wetters dürften allerdings auch keine allzu großen Schwankung­en zu erwarten sein. „Ich gehe davon aus, dass die Besucherza­hlen in allen Monaten in etwa gleich waren“, sagt Jörg-Arne Bias. Unterm Strich aber seien die Verantwort­lichen enttäuscht. „Wir müssen einfach der Tatsache ins Auge sehen, dass die Nachfrage nicht mehr so hoch ist wie noch vor zehn bis 15 Jahren.“

Mit rund 50 000 Badegästen war schon die Saison 2017 nicht besonders erfolgreic­h ausgefalle­n. „Es gab in diesem Sommer mehrere lange durchwachs­ene Perioden, aber auch einige, in denen es für einen FreibadBes­uch fast schon zu heiß war“, sagte der Stadtwerke-Chef der „Schwäbisch­en Zeitung“vor einem Jahr. Mit dem Wetter ist die mäßige aktuelle Saison aber wohl kaum zu erklären. Schon eher damit, dass die Freizeit in den Familien immer knapper bemessen ist. So vermutet Jörg-Arne Bias, dass sich in den Besucherza­hlen zum Beispiel niederschl­ägt, dass immer mehr Kinder Ganztagssc­hulen besuchen.

Verkürzte Öffnungsze­iten

In den verkürzten Öffnungsze­iten in dieser Saison sieht der Stadtwerke­Geschäftsf­ührer keinen Grund für die durchwachs­ene Bilanz. Nötig geworden war die Einschränk­ung, weil im Frühjahr kurzfristi­g eine Fachangest­ellte des Freibad-Teams gekündigt hatte. Auf die Schnelle war kein Ersatz aufzutreib­en und weil die Betreiber nicht die Sicherheit der Badegäste gefährden wollten, sahen sie sich zu einer Verkürzung der Öffnungsze­iten gezwungen. Das Bad öffnete montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr statt von 9 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr statt von 6.30 bis 20 Uhr. „Gestrichen haben wir die nach unseren Beobachtun­gen ohnehin schwach besuchten Zeiten“, sagt Jörg-Arne Bias. Die eine oder andere kritische Rückmeldun­g diesbezügl­ich habe ihn zwar erreicht, „aber im Großen und Ganzen sind wir damit auf Verständni­s gestoßen“.

Erst zum Start in die Saison 2013 hatten die Stadtwerke Pfullendor­f rund 1,35 Millionen Euro in die Sanierung ihres Freibads investiert – und der Chef steckte sich bei den Besucherza­hlen jedes Jahr aufs neue ambitionie­rte Ziele. Die aktuelle Saison legt nahe, dass diese offenbar zu hoch gegriffen waren. Zu ihrem Freibad steht die Stadt aber trotzdem: „53 000 Besucher rechtferti­gen den Betrieb auf jeden Fall“, sagt Jörg-Arne Bias.

Ein dickes Lob gibt es vom Stadtwerke-Geschäftsf­ührer für die neue Betreiberi­n des Freibad-Kiosks, die Unternehme­rgesellsch­aft PVM Service um Elena Link-Kubenz und ihren Ehemann Tobias Kubenz. „Sie und ihre Mitarbeite­r haben einen Super-Job gemacht“, sagt Bias, der von freundlich­em Personal sowie von guter Qualität der Speisen und Getränke berichtet. Entspreche­nd gut sei das Angebot auch angenommen worden. Grund zur Freude gibt es außerdem dank hervorrage­nder Besucherza­hlen beim Badesee im Seepark Linzgau. „Dort haben wir mit rund 20 000 Badegästen eine sensatione­ll gute Saison verzeichne­t“, sagt Bias.

Außerdem blickt er bereits nach vorn. Das Ziel sei es, für die Saison 2019 genug Aufsichtsp­ersonal für das Freibad bereitzust­ellen, damit wieder die regulären Öffnungsze­iten gelten können. „Wir hoffen, dass wir jemanden finden“, sagt Bias. „Die Sicherheit der Badegäste steht für uns immer an erster Stelle.“Als nächstes widme sich das Team der Öffnung des Hallenbads. „Wir hoffen, dass wir das bis Ende September hinbekomme­n“, sagt Bias.

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Ziel verfehlt: Statt der erhofften 65 000 Besucher kamen in dieser Saison nur 53 000 Badegäste ins Pfullendor­fer Waldfreiba­d.

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