Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Puppenbühne startet in neuen Räumen
Los geht es am Sonntag, 7. Oktober, mit einem neuen Stück.
OSTRACH - Der Umzug der Ostracher Puppenbühne ist fast abgeschlossen. Anstatt im alten Bahnhof hebt sich der Vorhang künftig im Obergeschoss des ehemaligen Bastelgeschäfts Nadelöhr. Am Sonntag, 7. Oktober, wird die neue Spielsaison eröffnet.
Da der Eigentümer des Bahnhofgebäudes in der Heiligenberger Straße andere Pläne für die Immobilie hat, musste sich Patricia Fürst, Inhaberin und Bühnenleiterin der Puppenbühne Ostrach, nach einer Alternative umschauen und ist in der Pfullendorfer Straße 5 fündig geworden. Die Spielpause im Sommer hat sie für den Umzug genutzt. Vieles aus dem alten Bahnhof ist mit in das ehemalige Bastelgeschäft gezogen. „Wir sind fast fertig. Es fehlen noch ein paar Feinheiten und Dekoarbeiten“, sagt Fürst. Wie im alten Bahnhof gibt es eine Haupt- und eine Nebenbühne. Im Vorraum ist ein gemütliches Café. In einem abgetrennten Bereich am Eingang bekommt der TV Ostrach noch ein Büro.
Für den Saisonstart am Sonntag, 7. Oktober, ist bei gutem Wetter ab 12 Uhr ein Kinderflohmarkt geplant. Um 14 Uhr beginnt die Zirkuswerkstatt mit Eli Kolthoff und um 15 Uhr hebt sich der Vorhang für das neue Stück „Des Königs verschwundene Unterhose“. Die vergnügliche Geschichte für Kinder ab vier Jahren haben Fürst und ihre Mitspielerinnen selber geschrieben und umgesetzt. In dem Stück geht es um einen König, der etwas gelangweilt ist, weil er schon alles hat. Zu seinem Geburtstag kommt sein Diener aber doch noch auf ein besonderes Geschenk: eine goldene Unterhose. Was mit dieser passiert und welche besondere Rolle der letzte noch lebende Drache in dem Stück spielt, wird aber nicht verraten.
Im Jahr 2000 in der ehemaligen Schule angefangen
Für die Puppenbühne ist es nicht der erste Umzug. Zehn Jahre lang war sie im alten Bahnhof und zuvor acht Jahre in der ehemaligen Schule. Als Fürst die Puppenbühne gegründet hat, war sie anfangs noch mobil, trat bei Festen auf, bei denen Kinderprogramm gewünscht war. So wurde sie auch vor 18 Jahren für das Ostracher Dorffest engagiert und konnte die Bühne in der ehemaligen Schule gleich stehen lassen. Zum Repertoire gehören mittlerweile 13 Stücke. Darunter auch viele klassische Märchen wie Rumpelstilzchen und Rotkäppchen. Aber auch eigene Stücke wie „Dornrosis Geburtstag“, eine freche Märchenrevue, die sich an Erwachsene richtet. Nicht nur Stücke macht das Team der Puppenbühne selber, sondern auch die Figuren.
Wenn Fürst und ihre beiden Mitspielerinnen am neuen Standort Routine haben, dann will sie sich wieder einem größeren Projekt für das kommende Jahr zuwenden: die Geschichte des Räuberhauptmanns Schwarzer Vere auf die Puppenbühne bringen. „Es wird aber ziemlich düster sein, weil ich das Elend der damaligen Zeit darstellen will“, sagt Fürst. Daher wird es auch kein Stück für Kinder, sondern für Erwachsene sein.