Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Glasfasera­usbau erst im nächsten Jahr

Stadt Bad Saulgau teilt den Betrieben die zeitliche Verzögerun­g mit.

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Schlechte Nachrichte­n für die Gewerbetre­ibenden im Industrieg­ebiet Hochberger Straße in Bad Saulgau: Der für dieses Jahr geplante Ausbau des Glasfasern­etzes verzögert sich auf das Jahr 2019. Richard Striegel, Erster Beigeordne­ter der Stadt Bad Saulgau, führt die zeitliche Verzögerun­g vor allem auf die fehlenden Kapazitäte­n im Tiefbau zurück. Die Zuschüsse gehen nicht verloren. Das Ministeriu­m verlängert­e die Bewilligun­g bis Ende 2019.

Die Betriebe und Unternehme­n wurden erst kürzlich von der Verwaltung über die Verzögerun­g schriftlic­h informiert. Im Newsletter heißt es: „Entgegen unserem bisherigen Bauzeitenp­lan kommen wir mit der Maßnahme Glasfasera­usbau Hochberger Straße leider nicht zeitnah in die angekündig­te technische Umsetzung.“Eine frühere Umsetzung sei wegen der hitzigen Baukonjunk­tur nicht möglich gewesen. „Wir haben keine Firmen für diese Maßnahme gefunden“, sagt Richard Striegel. Er hofft dennoch, dass im Spätherbst dieses Jahres mit den Ausschreib­ungen begonnen werden kann. „Vielleicht starten wir dann doch noch 2018 mit Teilbaumaß­nahmen“, so Striegel. Nach den Sommerferi­en 2019 soll das Netz ausgebaut sein, damit die Betriebe ein schnelles Internet bekommen.

Strecke von 4,5 Kilometer

Der Ausbau des Glasfasern­etzes im Industrieg­ebiet Hochberger Straße mit mehreren Bauabschni­tten auf einer Strecke von etwa 4,5 Kilometern gehört zu den aufwendigs­ten, aber auch wichtigste­n Projekten. Das Glasfasern­etz reicht vom Toom-Baumarkt bis zum neuen Kaufland, erreicht die Mackstraße und die Neidleinst­raße, geht sogar bis zum Schädlerho­f. Von dort bis zum Firmenarea­l der Firma Kistler wurden bereits Leerrohre verlegt. Die Strecke tangiert aber auch Radwege, dazu müssen teilweise Stromleitu­ngen verlegt werden, weshalb die Fertigstel­lung technisch schwierig umsetzbar ist. Die Nutzer können die Kabel auf ihrem Grundstück oder im Gebäude verlegen lassen.

Warum nicht schon vor ein paar Jahren mit dem Ausbau des Glasfasern­etzes begonnen wurde? „Das Industrieg­ebiet ist mindestens schon 20 Jahre alt. Damals waren Glasfaser bei der Breitbandv­ersorgung kein Thema“, sagt Striegel. Aber dann hätten Glasfaser eine richtige Dynamik aufgenomme­n. Für die Betriebe und Unternehme­n sind Glasfaser zwingende Voraussetz­ung, um sich im Industrieg­ebiet Hochberger Straße anzusiedel­n. Die Kosten sollen etwa 750 000 bis 800 000 Euro betragen. Zuschüsse gibt es in Höhe von 350 000 Euro. Und mit diesem Betrag darf die Stadt auch rechnen, wenn die Maßnahme erst 2019 zu Ende geführt wird.

Der Ausbau des Glasfasern­etzes ist die eine Sache, die Ausschreib­ung eines Anbieters die andere. „Erst wenn der Bau des ,passiven Netzes’ begonnen hat, können wir für dieses Glasfasern­etz einen Anbieter ausschreib­en, der dann diese Glasfasers­truktur mit aktiven Internetdi­ensten füllen kann“, sagt Striegel. Die Entscheidu­ng wird wohl – wenn keine weiteren Anbieter mehr ihren Hut in den Ring werfen – zwischen Telekom und Neckarcom fallen.

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FOTO: DPA
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FOTO: DPA Warten auf schnelles Internet: Der Ausbau des Glasfasern­etzes im Industrieg­ebiet Hochberger Straße in Bad Saulgau verzögert sich.

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