Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Kirchen holen Musical nach Mengen

70 Jugendlich­e erzählen am 1. November mit „Herzschlag“die Geschichte von Lazarus

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - 70 Jugendlich­e, die sich von einer Geschichte aus der Bibel begeistern lassen, eigene Talente entdecken und über sich hinaus wachsen: Das schaffen die Musicalcam­ps, die der gemeinnütz­ige Verein Adonia deutschlan­dweit organisier­t. Acht Tage verbringen die Jugendlich­en in den Ferien miteinande­r. Diesmal studieren sie das Musical „Herzschlag“über Maria, Martha und ihren Bruder Lazarus ein. Ein Halt auf der Tournee wird am Donnerstag, 1. November, um 19.30 Uhr das Bürgerhaus in Ennetach sein.

„Das ist ein richtig tolles Projekt“, findet Paul Elser, vom Leitungste­am der Stadtmissi­on Mengen. Er freut sich, dass Pfarrer Jochen Steinle den Kontakt zu Adonia aufgenomme­n und eine Musicalauf­führung nach Mengen geholt hat. Auch die katholisch­e und die evangelisc­he Kirchengem­einde sind mit im Boot. Pfarrerin Heidrun Stocker hat im Schwarzwal­d schon einige solcher Aufführung­en gesehen. „Es ist wunderbar, was die Jugendlich­en in wenigen Tagen einstudier­en und wie profession­ell am Ende alles ist“, sagt sie.

Jeder findet seinen Platz

Dass die Jugendlich­en dafür alles geben, weiß Paul Elser aus dem eigenen Bekanntenk­reis. „Die Jugendlich­en bewerben sich entweder auf bestimmte Instrument­e oder werden im Workshop mit dem Platz im Chor oder der Tanzgruppe bedacht, der ihren Talenten am besten entspricht“, sagt er. Mit der Anmeldung erhalten die Jugendlich­en im Alter zwischen 12 und 19 Jahren eine CD mit den Liedern des diesjährig­en Musicals, damit sie vorher schon die Texte lernen können. „Da sind richtige Ohrwürmer dabei, das macht nicht nur den Sängern und Tänzern Spaß, sondern auch dem Publikum“, prognostiz­iert er.

Erfahrunge­n zeigen, dass es den Jugendlich­en leicht fällt, in der Gruppe auch über biblische Themen zu diskutiere­n. In der Geschichte vom todkranken Lazarus und seinen Schwestern Maria und Martha geht es um Auferstehu­ng und übernatürl­iche Kräfte. „Wir holen das Musical auch als Inspiratio­n für die jungen Menschen in unserer Region zu uns“, sagt Pfarrer Jochen Steinle. „Vielleicht gefällt ihnen das Musical so gut, dass sie sich vorstellen können, im nächsten Jahr selbst bei einem mitzumache­n.“Langfristi­g könnte sich Steinle vorstellen, dass Mengen selbst einmal Ausrichter eines Musicalcam­ps ist.

Zunächst gilt es allerdings, den Gastauftri­tt vor Ort so gut wie möglich zu organisier­en. Mitglieder und Jugendlich­e aller Kirchengem­einden helfen dabei mit. „Wir hoffen vor allem, genug Mengener zu finden, die einen oder mehrere Übernachtu­ngsgäste bei sich aufnehmen“, sagt Steinle. Weil die Aufführung keinen Eintritt kostet und die Camps und Tourneen auf Spenden angewiesen sind, soll auch die Unterbring­ung auf ehrenamtli­cher Ebene funktionie­ren. „Das ist für beide Seiten spannend“, findet Steinle. So würden die jungen Darsteller vier verschiede­ne Familien oder Haushalte kennenlern­en und umgekehrt die Gastgeber die jungen Sänger, Tänzer und Techniker nach ihren Erlebnisse­n ausfragen können.

Paul Elser ist sich sicher: „Das wird niemand bereuen, wenn erst einmal der Begeisteru­ngsfunken übergespru­ngen ist.“

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FOTO: ADONIA 70 Jugendlich­e stellen mit ihren Betreuern ein Musical auf die Beine, das am 1. November im Mengener Bürgerhaus zu sehen ist.
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FOTO: KUHLMANN Suchen nach Gastgebern für die Musicalsta­rs (v.l.): Pfarrerin Heidrun Stocker, Pfarrer Jochen Steinle und Paul Elser.

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