Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auch ohne Strobel hält die Heimserie
Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-W. - TuS Ferndorf 29:25 (16:12)
BALINGEN (sz) - Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat am Wochenende den zehnten Heimsieg in Folge eingefahren. Gegen den starken Aufsteiger TuS Ferndorf siegte die Mannschaft von Trainer Jans Bürkle mit 29:25 (16:12). Früh im Spiel mussten die „Gallier von der Alb“allerdings den Verlust ihres Spielmachers Martin Strobel verkraften. Doch sie kompensierten dies über die gesamte Partie hinweg sehr gut und siegte souverän mit 29:25 (16:12).
Gleichzeitig war der Sieg das erste Spiel von „Neuzugang“Matti Flohr, den der HBW zurück ins Team geholt und mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattet hat. Vor 1957 Zuschauern in der Balinger Sparkassenarena entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes, aber auch intensives Spiel. Beide Mannschaften versuchten, die Partie zu kontrollieren, jedoch konnte sich zunächst kein Team absetzen, sodass es nach neun Minuten 5:5 stand. Dann kam die 10. Spielminute und mit ihr eine folgenreiche Szene: Nach einem Ballverlust im Angriff der Gastgeber ging es schnell. Ferndorf setzte durch Lukas Zerbe zum Gegenstoß an, den HBWKapitän Martin Strobel rustikal stoppte. Die Schiedsrichter berieten sich kurz – und zückten dann die Rote Karte gegen den Spielmacher.
Doch der frühe Verlust brachte keinen Bruch ins Spiel der „Gallier von der Alb“. Angetrieben von einer stimmgewaltigen Zuschauermenge in der Halle legten die Blau-Roten nun einen Gang zu. Drei HBW-Treffer in Folge brachten nach mit dem 13:9 die erste Vier-Tore-Führung – Auszeit Ferndorf (22.). Der Timeout brachte die Gäste wieder zurück ins Spiel, da sie nun ihrerseits mit drei Toren in Folge durchstarteten. Nun war es HBW-Trainer Jens Bürkle, der die grüne Karte zog. So kam wieder mehr Ruhe ins Spiel der Schwaben.
Auf der Spielmacher-Position agierte weiter der junge Portugiese Diogo Oliveira, der geschickt das Spiel des HBW lenkte und auch immer wieder selbst den Abschluss suchte. Er war es auch, der nach schönem Doppelpass mit Jannik Hausmann kurz vor der Pausensirene zum 16:12 traf. So ging es in die Kabinen.
HBW agiert cleverer
Auch nach der Pause blieb das Spiel intensiv und zuweilen hektisch. Der HBW aber schaffte es aber den Vorsprung zu halten. Ferndorf kam höchstens bis auf zwei Tore heran. Die Hausherren agierten in den entscheidenden Szenen clever, provozierten durch Jona Schoch und Lars Friedrich klug gegnerische Stürmerfouls und holten, meist durch Kreisläufer Marcel Niemeyer, immer wieder Freiwürfe und Siebenmeter heraus. Diese verwandelte Top-Torjäger Oddur Grétarsson stets sicher.
Zu Beginn der Schlussviertelstunde zogen die Hausherren in Überzahl beim 23:18 erstmals auf fünf Tore davon. Ferndorf konnte nun den den HBW nicht mehr ernsthaft gefährden. So fuhren die „Gallier von der Alb“einen souveränen 29:25-Heimsieg ein und feierten den insgesamt zehnten Heimsieg in Folge. Für den Aufsteiger war es die erste Niederlage im fünften Spiel. Der HBW verbessert sich auf 5:5 Punkte und klettert auf Platz sieben.