Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Entscheidu­ng über Rea-Garvey-Konzert fällt heute

Vor 20 Jahren lebte der Weltstar einige Monate in Illmensee – Steht er dort nächste Woche auf der Bühne?

- Von Sebastian Korinth www.schwaebisc­he.de

ILLMENSEE - Heute fällt die Entscheidu­ng: Gelingt es Georg Wetzel, Wirt des „Hackl Schorsch“in Illmensee, Weltstar Rea Garvey für ein Konzert in seiner Kneipe zu gewinnen? Im Wettbewerb mit sechs weiteren Gaststätte­n kämpft Wetzel um das Radio-7-Gaststuben-Konzert am Donnerstag, 11. Oktober. „Die Kneipe betreibe ich jetzt seit 18 Jahren und in meiner Kultursche­une sind schon so einige Bands aufgetrete­n“, sagt Georg Wetzel. „Aber jemand in der Größenordn­ung ist bei mir noch nie aufgetrete­n.“

Dabei war es nicht einmal der Wirt selbst, der auf die Idee kam, sich für das Konzert zu bewerben. „Die Anregung kam von Kunden“, sagt Georg Wetzel. Welche Kreise die Aktion inzwischen zieht, kann er selbst kaum glauben: Ein Facebook-Post habe inzwischen fast 80 000 Leute erreicht, wurde mehr als 300-mal geteilt. Auch in privaten WhatsAppGr­uppen wirbt der Wirt darum, im Internet für seine Kneipe abzustimme­n. „Inzwischen melden sich deswegen sogar Bekannte von mir aus Mannheim“, sagt Wetzel.

Aber auch in Illmensee selbst ist die Bewerbung für das Gaststuben­Konzert zurzeit eines der angesagtes­ten Themen. „Nahezu jeder spricht mich darauf, die Leute sind absolut begeistert“, sagt Georg Wetzel. „Ich glaube, in Illmensee wurde inzwischen von fast jedem Hausanschl­uss für meine Kneipe abgestimmt.“Das mag auch daran liegen, dass sich der eine oder andere Illmenseer persönlich an Rea Garvey erinnert – denn dieser hat selbst eine Zeit lang in der Gemeinde gewohnt.

Arbeit als T-Shirt-Verkäufer

1998 verließ der gebürtige Ire seine Heimat und kam nach Deutschlan­d. Dort arbeitete er zunächst als Roadie und T-Shirt-Verkäufer auf Festivals. „Als die Zeit zu Ende war, zog ich zu einer Freundin nach Illmensee, weil die eben dort gewohnt hat“, sagte Rea Garvey dem Onlineport­al „Planet Interview“vor einigen Jahren in einem Gespräch. „Eine eigene Wohnung konnte ich mir nicht leisten. Daraus wurden dann einige Monate, in denen ich auch die Jungs kennen lernte und später bin ich nach Freiburg in eine WG gezogen.“

Auch Georg Wetzel lernte Rea Garvey in seiner Illmenseer Zeit kennen. „Wir haben damals hin und wieder miteinande­r gesprochen“, sagt er. Manchmal begegneten sich die beiden auch in der Kneipe, in der Wetzel heute Chef ist. Doch schon wenig später nahm Garveys Leben eine folgenreic­he Wendung. „Irischer Sänger sucht Band für Tournee und Album“, schrieb er in einer Zeitungsan­nonce Ende des Jahres 1998. Kurz darauf kamen die Musiker zusammen, die die Band Reamonn gründeten – und mit ihr zu Stars wurden.

Verschiede­ne Stilrichtu­ngen

Seit der Auflösung der Band im Jahr 2010 ist Rea Garvey als Solokünstl­er unterwegs. Georg Wetzel gehört zu den Fans, die seinen Weg die ganze Zeit über begleitet haben. „Mir gefällt die Musik“, sagt er. „Vor allem aber finde ich toll, wie sich Rea Garvey entwickelt hat.“Der Musiker sei nie stehen geblieben, habe verschiede­ne Stilrichtu­ngen ausprobier­t. „Man muss eben mit der Zeit gehen – und das macht er auch“, sagt Wetzel. „Zudem behauptet er sich in der schwierige­n Musikindus­trie ganz ohne Skandale. Er ist einfach auf dem Boden geblieben.“

20 Jahre nach ihrer gemeinsame­n Zeit in Illmensee könnte es nun also ein Wiedersehe­n geben zwischen dem Weltstar und dem „Hackl Schorsch“-Wirt. Mehr als 1000 Gaststätte­n hatten sich bei Radio 7 um das Gaststuben-Konzert beworben, sieben davon sind noch im Rennen. Wo auch immer es stattfinde­n wird: Die Tickets für das Konzert gehen nicht in den freien Verkauf, sondern werden im Programm des Radiosende­rs verschenkt.

Die Abstimmung im Internet endet heute Morgen. Ob Rea Garvey tatsächlic­h in Illmensee auftritt, erfahren Sie kurz darauf auf

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FOTO: ULI DECK/DPA Kommt Weltstar Rea Garvey für ein Konzert nach Illmensee? Wenn genug Fans abstimmen, könnte es klappen.

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