Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Entscheidung über Rea-Garvey-Konzert fällt heute
Vor 20 Jahren lebte der Weltstar einige Monate in Illmensee – Steht er dort nächste Woche auf der Bühne?
ILLMENSEE - Heute fällt die Entscheidung: Gelingt es Georg Wetzel, Wirt des „Hackl Schorsch“in Illmensee, Weltstar Rea Garvey für ein Konzert in seiner Kneipe zu gewinnen? Im Wettbewerb mit sechs weiteren Gaststätten kämpft Wetzel um das Radio-7-Gaststuben-Konzert am Donnerstag, 11. Oktober. „Die Kneipe betreibe ich jetzt seit 18 Jahren und in meiner Kulturscheune sind schon so einige Bands aufgetreten“, sagt Georg Wetzel. „Aber jemand in der Größenordnung ist bei mir noch nie aufgetreten.“
Dabei war es nicht einmal der Wirt selbst, der auf die Idee kam, sich für das Konzert zu bewerben. „Die Anregung kam von Kunden“, sagt Georg Wetzel. Welche Kreise die Aktion inzwischen zieht, kann er selbst kaum glauben: Ein Facebook-Post habe inzwischen fast 80 000 Leute erreicht, wurde mehr als 300-mal geteilt. Auch in privaten WhatsAppGruppen wirbt der Wirt darum, im Internet für seine Kneipe abzustimmen. „Inzwischen melden sich deswegen sogar Bekannte von mir aus Mannheim“, sagt Wetzel.
Aber auch in Illmensee selbst ist die Bewerbung für das GaststubenKonzert zurzeit eines der angesagtesten Themen. „Nahezu jeder spricht mich darauf, die Leute sind absolut begeistert“, sagt Georg Wetzel. „Ich glaube, in Illmensee wurde inzwischen von fast jedem Hausanschluss für meine Kneipe abgestimmt.“Das mag auch daran liegen, dass sich der eine oder andere Illmenseer persönlich an Rea Garvey erinnert – denn dieser hat selbst eine Zeit lang in der Gemeinde gewohnt.
Arbeit als T-Shirt-Verkäufer
1998 verließ der gebürtige Ire seine Heimat und kam nach Deutschland. Dort arbeitete er zunächst als Roadie und T-Shirt-Verkäufer auf Festivals. „Als die Zeit zu Ende war, zog ich zu einer Freundin nach Illmensee, weil die eben dort gewohnt hat“, sagte Rea Garvey dem Onlineportal „Planet Interview“vor einigen Jahren in einem Gespräch. „Eine eigene Wohnung konnte ich mir nicht leisten. Daraus wurden dann einige Monate, in denen ich auch die Jungs kennen lernte und später bin ich nach Freiburg in eine WG gezogen.“
Auch Georg Wetzel lernte Rea Garvey in seiner Illmenseer Zeit kennen. „Wir haben damals hin und wieder miteinander gesprochen“, sagt er. Manchmal begegneten sich die beiden auch in der Kneipe, in der Wetzel heute Chef ist. Doch schon wenig später nahm Garveys Leben eine folgenreiche Wendung. „Irischer Sänger sucht Band für Tournee und Album“, schrieb er in einer Zeitungsannonce Ende des Jahres 1998. Kurz darauf kamen die Musiker zusammen, die die Band Reamonn gründeten – und mit ihr zu Stars wurden.
Verschiedene Stilrichtungen
Seit der Auflösung der Band im Jahr 2010 ist Rea Garvey als Solokünstler unterwegs. Georg Wetzel gehört zu den Fans, die seinen Weg die ganze Zeit über begleitet haben. „Mir gefällt die Musik“, sagt er. „Vor allem aber finde ich toll, wie sich Rea Garvey entwickelt hat.“Der Musiker sei nie stehen geblieben, habe verschiedene Stilrichtungen ausprobiert. „Man muss eben mit der Zeit gehen – und das macht er auch“, sagt Wetzel. „Zudem behauptet er sich in der schwierigen Musikindustrie ganz ohne Skandale. Er ist einfach auf dem Boden geblieben.“
20 Jahre nach ihrer gemeinsamen Zeit in Illmensee könnte es nun also ein Wiedersehen geben zwischen dem Weltstar und dem „Hackl Schorsch“-Wirt. Mehr als 1000 Gaststätten hatten sich bei Radio 7 um das Gaststuben-Konzert beworben, sieben davon sind noch im Rennen. Wo auch immer es stattfinden wird: Die Tickets für das Konzert gehen nicht in den freien Verkauf, sondern werden im Programm des Radiosenders verschenkt.
Die Abstimmung im Internet endet heute Morgen. Ob Rea Garvey tatsächlich in Illmensee auftritt, erfahren Sie kurz darauf auf